#S1E3 Klang und Zeit

#S1E3 Klang und Zeit

Elmar Lampson kommentiert seine Musik für 15 Solo…
25 Minuten

Beschreibung

vor 8 Jahren
Elmar Lampson kommentiert seine Musik für 15 Solostreicher und gibt
Einblicke in sein musikalisches Denken und Fühlen. Jeff und Tobias
nehmen ein, zwei Fäden auf. Wie kann man Hochschulpräsident und
Komponist sein? Wie können wir gute Erfahrungen mit ungewohnter,
seltsamer, eben Neuer Musik machen? Resonanz und Neue Musik. Elmar
Lampson über das Hören: "Die großen Wendepunkte der Musik des 20.
Jahrhunderts, um Arnold Schönberg, die neue Wiener Schule, werfen
auf exemplarische Weise ein Problem auf, das das ganze 20.
Jahrhundert im Zusammenhang mit der Rezeption dieser Musik immer
wieder hatte. Am Übergang vom spätromantischen Ausdrucksgestus hin
zu den kleinen experimentellen Formen, zum Beispiel den
Webern-Bagatellen, wird eine Sache deutlich: Diese Musik wendet
sich an Zuhörer mit Fantasie und, wie Schönberg sagte, an ein
schöpferisches Zuhören; sie braucht Bewusstsein, den Willen, des
Hörers, das, was einem da entgegenkommt, mitzuerleben. Das bekommt
an diesen Wendepunkten so eine ausschließliche Bedeutung, ist aber
für alle Musik des klassischen abendländischen Kulturraums wichtig
– für eine Beethovensonate, eine Bachfuge – , das ist der rote
Faden, der durch die Musikgeschichte hindurchgeht! Und an
bestimmten Punkten wird es so extrem, dass ein Hörer auch aufläuft,
der das nicht will, der nicht Musik hört in derselben
Konzentration, in der man einen anspruchsvollen Text liest. Das
wiederum ist aber nur ein Ausschnitt des großen Resonanzphänomens
Musik. Mich interessieren Ansätze, die, zugespitzt gesagt, nicht
nur verkopft sind, deren Resonanzen sich über weitere Hörschichten
erstrecken als das Strukturelle. Je farbiger, je vielfältiger und
ausdrucksstärker eine Musik ist, desto mehr Menschen werden sich
ihr anschließen können. Als Komponist interessiert mich, ob das,
was da klingt, eine innere Geste, einen inneren Sinn, eine
sprechende Form hat – Merkmale, die für Kunst immer gelten, und die
sich natürlich an riskanten Grenzen bewegen müssen." Erweiterte
Shownotes: http://bit.ly/2aO3wun

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