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Beschreibung
vor 8 Jahren
Im Podcast Markus Engel und Tobias Ruderer sprechen und schweifen
ab über veraltete Begriffe wie „Hochkultur“, „Ernste Musik“ und
andere, und überlegen, was Safaians Musik mit Minimal Music oder
auch einem automatischen Klavier zu tun hat. Arash Safaian verrät
ein paar Hintergrundinformationen zu Kadenz und Alpha. Außerdem –
die Beantwortung der Frage: Was ist der Unterschied zwischen dem
Komponieren für und ohne einen Auftraggeber? Die Gesetzmäßigkeiten
der Musik „Das Gefundene mitteilt und verbindet, das ist Technik“
(Jochen Distelmeyer) Henry hat schon lang aufgehört darüber
nachzudenken, da wird einem nämlich ganz schwindlig: Was ist
wichtiger für eine gute Komposition: Handwerk oder Inspiration,
Technik oder Genie? Arash Safaian sagt über seine Ausbildung als
Komponist: „Ich habe ja vorher eigentlich Malerei gemacht und Musik
hatte ich eher, was Klavierunterricht angeht; ich war Jungstudent
für Klavier am Meistersinger- Konservatorium. Aber das hat dann für
mich nicht gereicht, ich wollte kompositorisch bessere Fähigkeiten
erlangen. Dann bin ich zu einem Komponisten in Nürnberg gegangen,
der mir im Grunde den Josquin-Desprez-Satz beigebracht hat, also
wirklich den ganz ganz alten Kontrapunktstil noch vor Bach.“
Henry: „Der Kontrapunkt, für die Komponisten 500 Jahre lang so
wichtig wie für einen Schriftsteller das Alphabet. Was ist der
Kontrapunkt? Vielleicht so: Wenn sich – in mancher Hinsicht –
selbstständige Melodie-Stimmen ergänzen. Dazu gibt es Regeln, die
galten als unveränderlich zu ihrer Zeit und haben sich immer wieder
verändert, einer ihrer Meister war um 1500 Josquin Desprez.“
„Also man hat mir gesagt, das Allerbeste, um Komposition zu lernen,
ist, den ganz alten Kontrapunkt draufzubekommen. Das habe ich dann
ein Jahr lang gemacht. Das hat mir meiner Meinung nach auch sehr
viel gebracht für mein Studium und mein weiteres Arbeiten. Diese
Arbeit mit dem Kontrapunkt erleichtert es immens, wenn man auf
einer harmonisch – auch freieren – Ebene arbeitet, weil das einfach
die Gesetzmäßigkeiten der Musik sind, die grundsätzlichen
Gesetzmäßigkeiten. Selbst wenn man einen guten Popsong schreiben
will: Es klingt halt gut, wenn man weiß, wo die Dissonanz
hingehört, und selbst, wenn man sie an diese Stelle nicht hinsetzen
will, ist es gut, dass man sich bewusst ist, dass man es an dieser
Stelle nicht tut und an dieser Stelle tut, von daher kann ich jedem
nur raten, sich damit auseinanderzusetzen, weil man das ganze
Material dann unter Kontrolle hat. Und ab da ... alles, was komplex
wird oder weniger komplex ist, geht zurück auf diese Wurzel. Das
erlaubt mir eine große Freiheit, dass ich diesen Ur-Satz gelernt
habe.“ Erweiterte Shownotes: http://bit.ly/2agQ5zU
ab über veraltete Begriffe wie „Hochkultur“, „Ernste Musik“ und
andere, und überlegen, was Safaians Musik mit Minimal Music oder
auch einem automatischen Klavier zu tun hat. Arash Safaian verrät
ein paar Hintergrundinformationen zu Kadenz und Alpha. Außerdem –
die Beantwortung der Frage: Was ist der Unterschied zwischen dem
Komponieren für und ohne einen Auftraggeber? Die Gesetzmäßigkeiten
der Musik „Das Gefundene mitteilt und verbindet, das ist Technik“
(Jochen Distelmeyer) Henry hat schon lang aufgehört darüber
nachzudenken, da wird einem nämlich ganz schwindlig: Was ist
wichtiger für eine gute Komposition: Handwerk oder Inspiration,
Technik oder Genie? Arash Safaian sagt über seine Ausbildung als
Komponist: „Ich habe ja vorher eigentlich Malerei gemacht und Musik
hatte ich eher, was Klavierunterricht angeht; ich war Jungstudent
für Klavier am Meistersinger- Konservatorium. Aber das hat dann für
mich nicht gereicht, ich wollte kompositorisch bessere Fähigkeiten
erlangen. Dann bin ich zu einem Komponisten in Nürnberg gegangen,
der mir im Grunde den Josquin-Desprez-Satz beigebracht hat, also
wirklich den ganz ganz alten Kontrapunktstil noch vor Bach.“
Henry: „Der Kontrapunkt, für die Komponisten 500 Jahre lang so
wichtig wie für einen Schriftsteller das Alphabet. Was ist der
Kontrapunkt? Vielleicht so: Wenn sich – in mancher Hinsicht –
selbstständige Melodie-Stimmen ergänzen. Dazu gibt es Regeln, die
galten als unveränderlich zu ihrer Zeit und haben sich immer wieder
verändert, einer ihrer Meister war um 1500 Josquin Desprez.“
„Also man hat mir gesagt, das Allerbeste, um Komposition zu lernen,
ist, den ganz alten Kontrapunkt draufzubekommen. Das habe ich dann
ein Jahr lang gemacht. Das hat mir meiner Meinung nach auch sehr
viel gebracht für mein Studium und mein weiteres Arbeiten. Diese
Arbeit mit dem Kontrapunkt erleichtert es immens, wenn man auf
einer harmonisch – auch freieren – Ebene arbeitet, weil das einfach
die Gesetzmäßigkeiten der Musik sind, die grundsätzlichen
Gesetzmäßigkeiten. Selbst wenn man einen guten Popsong schreiben
will: Es klingt halt gut, wenn man weiß, wo die Dissonanz
hingehört, und selbst, wenn man sie an diese Stelle nicht hinsetzen
will, ist es gut, dass man sich bewusst ist, dass man es an dieser
Stelle nicht tut und an dieser Stelle tut, von daher kann ich jedem
nur raten, sich damit auseinanderzusetzen, weil man das ganze
Material dann unter Kontrolle hat. Und ab da ... alles, was komplex
wird oder weniger komplex ist, geht zurück auf diese Wurzel. Das
erlaubt mir eine große Freiheit, dass ich diesen Ur-Satz gelernt
habe.“ Erweiterte Shownotes: http://bit.ly/2agQ5zU
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