AI163 Weniger Frauen melden sich im Frauenhaus: Opfer von häuslicher Gewalt versuchen im Corona-Lockdown durchzuhalten
33 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Immer wieder hört und liest man von den Auswirkungen der
Corona-Pandemie - auf die Wirtschaft, auf Krankenhäuser und auf den
Alltag. Aber wie geht eine Einrichtung, die Menschen helfen soll -
gerade in der jetzigen Situation - mit den erschwerten Bedingungen
um? all-in.de hat sich darüber mit Amelia Ulbrich, Teil der
Geschäftsführung des Kemptener Frauenhauses, unterhalten. Anders
als man vermutlich erwartet, haben sich während des Lockdowns
weniger Opfer von häuslicher Gewalt an das Frauenhaus gewandt als
gewöhnlich, obwohl Ulbrich davon ausgeht, dass die Gewalt steigt.
"Viele Frauen wollen in dieser Zeit durchhalten", meint Ulbrich.
Corona sei zwar ein "Katalysator", der die Probleme deutlicher
macht, aber bei den Frauen herrsche viel Unsicherheit. Zu dem
Problem der häuslichen Gewalt komme die Unsicherheit über den Job
und die Corona-Beschränkungen. In jedem Fall fordert es Arbeit und
Mut, sich aus Gewaltsituationen zu befreien. Während des Lockdowns
fehlt oft auch der Kontakt zu Freunden und Verwandten. Ulbrich rät
allen Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt sind, sich Beratung zu
holen. Das Frauenhaus Kempten steht dafür jederzeit zur Verfügung.
Auch wenn aktuell keine Zimmer mehr verfügbar sind, beraten die
Mitarbeiterinnen die Frauen oder vermitteln sie an andere
Frauenhäuser. Das Frauenhaus Kempten bietet Platz für sieben Frauen
und acht Kinder. Ein Zimmer ist derzeit frei, aber schon für eine
Frau "reserviert". Im Frauenhaus in Kempten gab es bisher keinen
Corona-Fall, lediglich zwei Verdachtsfälle. Die betroffenen Frauen
hätten schnell und einfach für ein paar Tage isoliert werden
können. Bevor eine Frau im Frauenhaus aufgenommen wird, muss sie
sich auf Corona testen lassen. In der Zeit, in der sie auf das
Testergebnis warten müssen, können sie sich zum Teil in
Ferienwohnungen in Quarantäne begeben. Danach gibt es für die
Bewohnerinnen aber keine großen Einschränkungen mehr, erzählt
Ulbrich. Nur die Mitarbeiterinnen tragen FFP2-Masken, die Bewohner
lediglich bei Erkältungssymptomen.
Corona-Pandemie - auf die Wirtschaft, auf Krankenhäuser und auf den
Alltag. Aber wie geht eine Einrichtung, die Menschen helfen soll -
gerade in der jetzigen Situation - mit den erschwerten Bedingungen
um? all-in.de hat sich darüber mit Amelia Ulbrich, Teil der
Geschäftsführung des Kemptener Frauenhauses, unterhalten. Anders
als man vermutlich erwartet, haben sich während des Lockdowns
weniger Opfer von häuslicher Gewalt an das Frauenhaus gewandt als
gewöhnlich, obwohl Ulbrich davon ausgeht, dass die Gewalt steigt.
"Viele Frauen wollen in dieser Zeit durchhalten", meint Ulbrich.
Corona sei zwar ein "Katalysator", der die Probleme deutlicher
macht, aber bei den Frauen herrsche viel Unsicherheit. Zu dem
Problem der häuslichen Gewalt komme die Unsicherheit über den Job
und die Corona-Beschränkungen. In jedem Fall fordert es Arbeit und
Mut, sich aus Gewaltsituationen zu befreien. Während des Lockdowns
fehlt oft auch der Kontakt zu Freunden und Verwandten. Ulbrich rät
allen Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt sind, sich Beratung zu
holen. Das Frauenhaus Kempten steht dafür jederzeit zur Verfügung.
Auch wenn aktuell keine Zimmer mehr verfügbar sind, beraten die
Mitarbeiterinnen die Frauen oder vermitteln sie an andere
Frauenhäuser. Das Frauenhaus Kempten bietet Platz für sieben Frauen
und acht Kinder. Ein Zimmer ist derzeit frei, aber schon für eine
Frau "reserviert". Im Frauenhaus in Kempten gab es bisher keinen
Corona-Fall, lediglich zwei Verdachtsfälle. Die betroffenen Frauen
hätten schnell und einfach für ein paar Tage isoliert werden
können. Bevor eine Frau im Frauenhaus aufgenommen wird, muss sie
sich auf Corona testen lassen. In der Zeit, in der sie auf das
Testergebnis warten müssen, können sie sich zum Teil in
Ferienwohnungen in Quarantäne begeben. Danach gibt es für die
Bewohnerinnen aber keine großen Einschränkungen mehr, erzählt
Ulbrich. Nur die Mitarbeiterinnen tragen FFP2-Masken, die Bewohner
lediglich bei Erkältungssymptomen.
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