Ist der Osten das ewige Opfer des Westens?
Der Leipziger Professor Dirk Oschmann sieht den Osten in seinem
wütenden Besteller in der Opferrolle. Bürgerrechtler Frank Richter
hält dagegen. Ein Streitgespräch.
58 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
"Der Osten ist eine Erfindung des Westens", behauptet der Leipziger
Literaturwissenschaftler Dirk Oschmann in seinem Buch, dass binnen
weniger Wochen zum Bestseller wurde. Im Podcast "Debatte in
Sachsen" sagt er: Diese Fremd-Konstruktion des Ostens spalte unsere
Gesellschaft. "Über dreißig Jahre nach dem Mauerfall definiert der
Westen sich noch immer als Norm und den Osten als Abweichung."
"Unsere Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden von
westdeutschen Perspektiven dominiert", so Oschmann weiter. "Wir
haben es hier mit einer nach Herkunft organisierten
Klassengesellschaft zu tun". "'Den Westen' gibt es nicht", hält der
Bürgerrechtler und SPD-Landtagsabgeordnete Frank Richter dagegen.
"Wir können daher nicht beklagen, dass 'der Westen' manchmal 'den
Osten' pauschal abqualifiziert, wenn wir umgekehrt das Gleiche
tun." Außerdem gebe es "sehr viele Menschen, die aus
Westdeutschland hierhergekommen sind und hier sehr qualifiziert
ostdeutsche Interessen vertreten", so Richter. "Da geht es nicht
darum, woher Sie kommen, sondern darum, was Sie tun." Trotzdem sind
sich beide einig: Es braucht eine Ost-Quote. "Ohnedem dauert es zu
lange, den Teilhabe- und Gestaltungsprozess in die Wege zu leiten.
Es muss einfach mehr an ostdeutschem Personal auch sichtbar werden
in der Mitgestaltung. Damit die Nachrückenden sehen: Es
funktioniert", sagt Dirk Oschmann. Dem stimmt Frank Richter zu:
"Wenn es nicht anders geht, muss man es halt so machen. Wie bei der
Frauenquote."
Literaturwissenschaftler Dirk Oschmann in seinem Buch, dass binnen
weniger Wochen zum Bestseller wurde. Im Podcast "Debatte in
Sachsen" sagt er: Diese Fremd-Konstruktion des Ostens spalte unsere
Gesellschaft. "Über dreißig Jahre nach dem Mauerfall definiert der
Westen sich noch immer als Norm und den Osten als Abweichung."
"Unsere Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden von
westdeutschen Perspektiven dominiert", so Oschmann weiter. "Wir
haben es hier mit einer nach Herkunft organisierten
Klassengesellschaft zu tun". "'Den Westen' gibt es nicht", hält der
Bürgerrechtler und SPD-Landtagsabgeordnete Frank Richter dagegen.
"Wir können daher nicht beklagen, dass 'der Westen' manchmal 'den
Osten' pauschal abqualifiziert, wenn wir umgekehrt das Gleiche
tun." Außerdem gebe es "sehr viele Menschen, die aus
Westdeutschland hierhergekommen sind und hier sehr qualifiziert
ostdeutsche Interessen vertreten", so Richter. "Da geht es nicht
darum, woher Sie kommen, sondern darum, was Sie tun." Trotzdem sind
sich beide einig: Es braucht eine Ost-Quote. "Ohnedem dauert es zu
lange, den Teilhabe- und Gestaltungsprozess in die Wege zu leiten.
Es muss einfach mehr an ostdeutschem Personal auch sichtbar werden
in der Mitgestaltung. Damit die Nachrückenden sehen: Es
funktioniert", sagt Dirk Oschmann. Dem stimmt Frank Richter zu:
"Wenn es nicht anders geht, muss man es halt so machen. Wie bei der
Frauenquote."
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