Wie politisch muss Kultur sein?

Wie politisch muss Kultur sein?

Verschwörungserzähler bei den Jazztagen, Öko-Aktivisten im Theater: Die Intendanten Kilian Forster und Joachim Klement streiten im Podcast ums "richtige" politische Engagement in der Kultur.
1 Stunde 7 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast für alle, die eine Meinung haben

Beschreibung

vor 1 Jahr
Solidarität mit Geflüchteten und Klimaaktivisten – das ist in
Deutschlands Kulturlandschaft Normalität. Solidarität mit
"Querdenkern" und Widerspruch gegen den angeblich linksgrünen
Kulturmainstream sind schon ungewöhnlicher. Auch hier nehmen
Sachsen und vor allem Dresden eine Sonderrolle ein. Im Podcast
"Debatte in Sachsen" streiten Jazztage-Intendant Kilian Forster und
Staatsschauspiel-Intendant Joachim Klement darüber, wieviel
politisches Engagement die Kultur braucht und vor allem: welches.
Die Ansichten von Joachim Klement teilen viele Leiterinnen und
Leiter von Kulturinstitutionen. Aber auch Kilian Forster steht
nicht allein da. In Sachsen gibt es auch Protest von
Kulturschaffenden etwa gegen mutmaßliche politisch korrekte
Gesinnungskorridore oder gegen eine "Umvolkung" Deutschlands durch
"Illegale Masseneinwanderung". Der Jazztage-Intendant bietet dem
Verschwörungserzähler Daniele Ganser ein Dauerforum und zeigt
Solidarität mit "Querdenkern" und Impfgegnern. Forster plädiert für
die Beibehaltung solcher heute als rassistisch geltenden Worte wie
"Zigeuner" und "Mohr" und kritisiert, es würde auch in der Kultur
ständig um "Klima Klima Klima" gehen. Außerdem kann der Jazzmusiker
"das ständige Geplärre gegen rechts nicht mehr hören" und findet:
"Die AfD ist genauso eine demokratische Partei wie die Linken oder
die Grünen." Joachim Klement hingegen ist davon überzeugt, dass
kulturelles Engagement gegen Rassismus und Rechtsextremismus
wichtig sei, weil nun mal "die stärkste Bedrohung für unsere
Gesellschaft von rechts" kommt. Auch sei die vom Verfassungsschutz
wegen Verdacht auf Rechtsextremismus beobachtete AfD keine Partei
wie jede andere. Die Klimapolitik thematisieren Kulturinstitutionen
wie das Staatsschauspiel, "weil wir an einem historischen Kipppunkt
sind" so Klement: "Bringen wir jetzt in einem bestimmten Zeitraum
bestimmte Dinge nicht auf den Weg, haben wir ein großes Problem".

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