Impfpflicht: Ja, nein oder nur für bestimmte Gruppen?
Kein Thema polarisiert so sehr wie die Impfpflicht. Im Podcast
"Debatte in Sachsen" diskutieren Reinhard Berner, Leiter der
Kinderklinik an der Uniklinik Dresden, und Erik Bodendieck,
Präsident der Landesärztekammer.
60 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Jahren
Die Corona-Pandemie stellt die Menschen vor die Wahl: Impfung oder
Infektion. Darüber herrscht in der Wissenschaft große Einigkeit.
Auch Dr. Erik Bodendieck, Präsident der Landesärztekammer Sachsen,
und Professor Reinhard Berner, Leiter der Klinik für Kinder- und
Jugendmedizin am Dresdner Uniklinikum, sagen: Ohne Impfungen kommen
wir nicht dauerhaft aus der Krise. Deshalb werden die Forderungen
nach einer allgemeinen Impfpflicht immer lauter in der
Wissenschaft, der Politik und der Gesellschaft. Doch ist sie
wirklich nötig? Was spricht dafür, was dagegen? Und wenn sie kommt;
sollte man sie auch auf die Kinder ausdehnen? Im Podcast "Debatte
in Sachsen" diskutieren Berner und Bodendieck darüber. "Auch wenn
Ministerpräsident Kretschmer sagt, einen Lockdown werde es vor
Weihnachten nicht geben: Das, was wir jetzt im Moment erleben, ist
bereits ein faktischer Lockdown", so Erik Bodendieck. Wenn nicht
schnellstmöglich dafür gesorgt werde, dass wir die Situation in den
Griff kriegen, "dann haben wir dadurch, so glaube ich ganz fest,
noch sehr viel schwerere ökonomische Auswirkungen, als wenn wir
jetzt mal sagen: Okay, Zähne zusammenbeißen, einmal richtig durch,
mit der Impfpflicht". Bis vor wenigen Wochen war Professor Berner
noch gegen eine allgemeine Impfpflicht. "Ich halte es auch nach wie
vor für sinnvoll, alles zu versuchen, um die Bevölkerung davon zu
überzeugen, dass es sinnvoll ist, sich freiwillig impfen zu
lassen", so der Mediziner. Er glaube weiterhin, niedrigschwellige
Impf-Angebote seien der bessere Weg. "Aber ich bin nicht mehr weit
davon entfernt zu sagen: Vielleicht geht es einfach nicht anders
als über eine Pflicht, sich impfen zu lassen." Auch Kinder rücken
in dieser Diskussion zunehmend in den Fokus. Immer wieder führt
Sachsens Kultusminister Christian Piwarz als Argument gegen
Schulschließungen Ergebnisse der deutschlandweiten Studie von
Professor Berner zum Vorhandensein von Antikörpern bei Schülerinnen
und Schülern im Alter von 14 bis 18 Jahren an. Doch einige
Ergebnisse, die immer wieder zitiert werden, sind überholt. Fanden
sich im Blut von 2.000 Getesteten im Juli dieses Jahres noch
lediglich in 12 Fällen Antikörper - die Zeichen für eine Infektion
-, so war das nach den Herbstferien schon bei zwischen 20 bis 25
Prozent der Probanden der Fall. "Das sind die Folgen der
Delta-Variante", sagt Berner. Und diese werde über die Kinder in
den Familien weiterverbreitet. "Das haben wir bei der ersten Welle
noch nicht gesehen." Außerdem Schwerpunkte der Diskussion: - Wie
sinnvoll und wirksam ist die Corona-Impfung bei Kindern? - Sollte
auch bei Kindern über eine Impfpflicht nachgedacht werden? - Sind
künftig immer wieder Impfungen nötig oder reicht jetzt eine
Kraftanstrengung?
Infektion. Darüber herrscht in der Wissenschaft große Einigkeit.
Auch Dr. Erik Bodendieck, Präsident der Landesärztekammer Sachsen,
und Professor Reinhard Berner, Leiter der Klinik für Kinder- und
Jugendmedizin am Dresdner Uniklinikum, sagen: Ohne Impfungen kommen
wir nicht dauerhaft aus der Krise. Deshalb werden die Forderungen
nach einer allgemeinen Impfpflicht immer lauter in der
Wissenschaft, der Politik und der Gesellschaft. Doch ist sie
wirklich nötig? Was spricht dafür, was dagegen? Und wenn sie kommt;
sollte man sie auch auf die Kinder ausdehnen? Im Podcast "Debatte
in Sachsen" diskutieren Berner und Bodendieck darüber. "Auch wenn
Ministerpräsident Kretschmer sagt, einen Lockdown werde es vor
Weihnachten nicht geben: Das, was wir jetzt im Moment erleben, ist
bereits ein faktischer Lockdown", so Erik Bodendieck. Wenn nicht
schnellstmöglich dafür gesorgt werde, dass wir die Situation in den
Griff kriegen, "dann haben wir dadurch, so glaube ich ganz fest,
noch sehr viel schwerere ökonomische Auswirkungen, als wenn wir
jetzt mal sagen: Okay, Zähne zusammenbeißen, einmal richtig durch,
mit der Impfpflicht". Bis vor wenigen Wochen war Professor Berner
noch gegen eine allgemeine Impfpflicht. "Ich halte es auch nach wie
vor für sinnvoll, alles zu versuchen, um die Bevölkerung davon zu
überzeugen, dass es sinnvoll ist, sich freiwillig impfen zu
lassen", so der Mediziner. Er glaube weiterhin, niedrigschwellige
Impf-Angebote seien der bessere Weg. "Aber ich bin nicht mehr weit
davon entfernt zu sagen: Vielleicht geht es einfach nicht anders
als über eine Pflicht, sich impfen zu lassen." Auch Kinder rücken
in dieser Diskussion zunehmend in den Fokus. Immer wieder führt
Sachsens Kultusminister Christian Piwarz als Argument gegen
Schulschließungen Ergebnisse der deutschlandweiten Studie von
Professor Berner zum Vorhandensein von Antikörpern bei Schülerinnen
und Schülern im Alter von 14 bis 18 Jahren an. Doch einige
Ergebnisse, die immer wieder zitiert werden, sind überholt. Fanden
sich im Blut von 2.000 Getesteten im Juli dieses Jahres noch
lediglich in 12 Fällen Antikörper - die Zeichen für eine Infektion
-, so war das nach den Herbstferien schon bei zwischen 20 bis 25
Prozent der Probanden der Fall. "Das sind die Folgen der
Delta-Variante", sagt Berner. Und diese werde über die Kinder in
den Familien weiterverbreitet. "Das haben wir bei der ersten Welle
noch nicht gesehen." Außerdem Schwerpunkte der Diskussion: - Wie
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