TV-Helden #49 mit Christian Biechteler (Tele Columbus/PŸUR) und Andreas Fuchs (Vodafone) über den Wegfall der Umlagefähigkeit der Kabel TV Gebühren

TV-Helden #49 mit Christian Biechteler (Tele Columbus/PŸUR) und Andreas Fuchs (Vodafone) über den Wegfall der Umlagefähigkeit der Kabel TV Gebühren

In Folge 49 spreche ich mit Vertretern der zwei größten Kabelnetzbetreibern Deutschlands: Vodafone und Tele Columbus (PŸUR). Wir konzentrieren uns auf ein Thema was die ganze deutsche TV-Branche grundlegend und nachhaltig verändern kann. Es geht um d...
59 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

In Folge 49 spreche ich mit Vertretern der zwei größten
Kabelnetzbetreibern Deutschlands: Vodafone und Tele Columbus
(PŸUR). Wir konzentrieren uns auf ein Thema was die ganze
deutsche TV-Branche grundlegend und nachhaltig verändern kann. Es
geht um den Wegfall der Umlagefähigkeit / Nebenkostenprivileg am
01.07.2024. Trotz der wettbewerblichen Situation sind Christian
Biechteler Chief Sales Officer und Vorstandsmitglied der Tele
Columbus wie auch Andreas Fuchs Bereichsleiter
Immobilienwirtschaft der Vodafone meiner Einladung gefolgt um
über ihre Vorbereitungen und die möglichen Auswirkungen zu
sprechen.


Hintergrundinfos Wegfall Nebenkostenprivileg / Umlagefähigkeit
/TKG Novelle:


TKG steht für Telekommunikationsgesetz und dieses wurde vor
längerem überarbeitet und ist mit den für uns in diesem Podcast
thematisierten Änderungen seit dem 1. Dezember 2021 in Kraft. Der
größte Streitpunkt bei dieser Gesetzesnovelle war der Wegfall der
Umlagefähigkeit von Kabelanschlussgebühren. Andere
Marktteilnehmer nennen dies Wegfall Nebenkostenprivileg. Konkret
geht es darum, dass ab dem 1. Juli 2024 - also in knappen 8
Monaten - die Kosten für TV-Kabelverträge, künftig nicht mehr vom
Vermieter auf die Mietnebenkosten umgelegt werden dürfen. Bisher
war es so, dass ein Vermieter einen Rahmenvertrag mit einem
Kabelnetzbetreiber für seine Wohnungen geschlossen hat. Alle
Mieter mussten zahlen. Ob sie nun Fernseh geschaut haben oder
nicht sie mussten zahlen. Und diese Kabel-Gebühren wurden über
die Betriebskosten der Wohnung abgerechnet. Für die
Kabelnetzbetreiber ein gutes Geschäft, so hatten sie
Planungssicherheit und über das Sammelinkasso einen stabilen cash
flow. Für die Wohnungswirtschaften hatte die Umlagefähigkeit die
Vorteile, dass sie eine Wohnung mit plug and play Fernsehen in
mehreren Zimmern und eine einheitliche Infrastruktur anbieten
konnten. Ja, und die Mieter die konnten über den
gemeinschaftlichen Kabelanschluss zu günstigen Konditionen
Fernsehen. Wenn sie allerdings lieber Fernsehen über OTT oder
IPTV schauen wollten, mussten sie eben doppelt zahlen. Ein
Wahlrecht gab es nicht. Und genau dieses Wahlrecht wird es in
Zukunft geben. Am 30.06.2024 werden alle Sammelverträge
automatisch unwirksam und dürfen dann auch nicht mehr von den
Hausverwaltungen/Vermietern über die Nebenkosten umgelegt werden.
Die Auswirkungen, dieser Änderung auf die Branche sind gewaltig.
Laut Video Trends Analyse der Medienanstalten schauen 43,4% der
Haushalte in Deutschland über Kabel fernsehen. Andere Quellen
gehen davon aus, dass rund 12,5 Millionen von insgesamt knapp 17
Millionen Kabel-Haushalten ab dem 1. Juli 2024 erstmals frei
darüber entscheiden, über welchen Weg sie ihr TV-Signal künftig
eigentlich empfangen möchten - oder ob sie gleich ganz auf
Fernsehen verzichten. Also die OTT und IPTV Anbieter wie Magenta
TV, Waipu oder Zattoo scharren mit den Hufen. Ist der Wegfall der
Umlagefähigkeit deren Durchbruch für ein gigantisches Wachstum?
Die Broadcaster schauen ebenfalls gebannt auf das Datum. Was
werden die Kunden tun? Wechseln sie zu OTT ist es für die
Privaten Medienanstalten wegen höherer Distributionserlöse ein
lohnendes Geschäft. Aber was wenn die Kunden zu Nicht-Sehern
werden oder die wunderbare Non-lineare Welt aus xVOD Diensten
kennenlernen? Wie viele eye balls schauen in Zukunft noch linear?
Wandern die Kunden ab, verändern sich nach dem Juli 2024 die
Einschaltquoten? Und wenn man sich Alter und Fernseh-Präferenz
anschaut dann leiden wahrscheinlich die Privaten
Medienunternehmen mehr als der Öffentlich Rechtliche Rundfunk?
Oder bleibt alles anders?


Fragen die uns die kommenden TV-Helden Folgen beschäftigen
werden. Wir beginnen die Serie mit den Betroffenen. Den
Kabelnetzbetreibern. Sie werden definitiv Kunden verlieren. Wie
viele, das ist die Frage aller Fragen.


Viel Spaß beim Anhören!


Beste Grüße aus Bonn,


Christian Heinkele


 Die Folge von TV-Helden wurde ermöglicht durch den
international führenden Anbieter von Video-Komprimierung und low
latency Streaming: ATEME (www.ateme.com). In Folge 42 des
TV-Helden Podcast habe ich mit zwei Mitarbeitern von Ateme u.a.
über die Erfolgsfaktoren im Streaming gesprochen. Bei Interesse
einfach E-Mail an TV-Helden mail()tv-helden.com


 


Hrsg: Christian Heinkele Selbständiger Unternehmensberater für
sämtliche Themen rund um das Fernsehen von Morgen. Insbesondere
Strategie, Product Management, Content Sourcing und Vermarktung.
Web: www.tv-helden.com LinkedIn:
https://www.linkedin.com/company/tv-helden Impressum:
https://christian-heinkele.de/impressum/

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