Muss weniger zahlen, wer vorsichtiger fährt, Herr Sommerfeld?
Ein Gespräch Frank Sommerfeld, dem Vorstandsvorsitzenden der
Allianz Versicherungs-AG
54 Minuten
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Beschreibung
vor 9 Monaten
Wer ein neues Auto fährt, erzeugt ungeheuer viele Daten. Die
zahlreichen Bordcomputer erfassen nicht nur, wohin die Reise geht,
sondern zum Beispiel auch wie schnell man unterwegs ist und wie
häufig und wie stark gebremst wird. Würde man mit diesen Daten eine
Künstliche Intelligenz füttern, könnte die ziemlich genau
berechnen, wie hoch das individuelle Unfallrisiko eines Fahrers ist
– und damit auch, wie hoch der Beitrag für die Kfz-Versicherung
ausfällt. Was technisch in naher Zukunft möglich ist und ob das zu
mehr Gerechtigkeit und weniger Unfällen führt, diskutiert der
F.A.Z-Podcast D:Economy mit einem Mann, der allein in Deutschland
rund neun Millionen Kraftfahrzeuge versichert: Frank Sommerfeld,
dem Vorstandsvorsitzenden der Allianz Versicherungs-AG. Schon heute
bietet die Allianz einen Telematiktarif an, der Kriterien wie
vorausschauendes Bremsen, moderates Beschleunigen und das Vermeiden
einer Risiken mit einem Bonus auf den Versicherungsbeitrag belohnt.
Allerdings kann der Versicherer dabei nicht auf die Daten in den
zahlreichen Bordcomputern zurückgreifen, der Fahrer muss eine App
auf dem Mobiltelefon und ein kleines Telematikgerät mit
Satellitenempfänger im Auto installieren. Mit der Umsetzung des von
der Europäischen Union verabschiedeten Datengesetzes, so hofft
Sommerfeld, können die Fahrer künftig entscheiden, ob sie diese
Daten mit ihrer Versicherung teilen wollen. In einer Umfrage des
unternehmenseigenen Zentrums für Technik hatte sich jeder zweite
Autofahrer bereits erklärt, Informationen weiterzugeben, wenn er im
Gegenzug bessere Leistungen erhält. Auf Künstliche Intelligenz
setzt die Allianz hingegen heute schon auf anderen Gebieten. So sei
bei Bagatellschäden schon heute eine Bilderkennungssoftware im
Einsatz. Alles will Sommerfeld aber den Maschinen nicht überlassen,
so müssten Entscheidungen über Prämien und Leistungen immer
nachvollziehbar bleiben, was auf dem Stand der Technik nicht immer
möglich sei. Trotzdem plädiert Sommerfeld leidenschaftlich für mehr
Mut. „Wir werden nie von Anfang an eine perfekte Lösung
hinbekommen“, so der Manager über Künstliche Intelligenz. „Aber wir
sollten nicht so tun, als würde diese Technik nicht die Welt
verändern.“
zahlreichen Bordcomputer erfassen nicht nur, wohin die Reise geht,
sondern zum Beispiel auch wie schnell man unterwegs ist und wie
häufig und wie stark gebremst wird. Würde man mit diesen Daten eine
Künstliche Intelligenz füttern, könnte die ziemlich genau
berechnen, wie hoch das individuelle Unfallrisiko eines Fahrers ist
– und damit auch, wie hoch der Beitrag für die Kfz-Versicherung
ausfällt. Was technisch in naher Zukunft möglich ist und ob das zu
mehr Gerechtigkeit und weniger Unfällen führt, diskutiert der
F.A.Z-Podcast D:Economy mit einem Mann, der allein in Deutschland
rund neun Millionen Kraftfahrzeuge versichert: Frank Sommerfeld,
dem Vorstandsvorsitzenden der Allianz Versicherungs-AG. Schon heute
bietet die Allianz einen Telematiktarif an, der Kriterien wie
vorausschauendes Bremsen, moderates Beschleunigen und das Vermeiden
einer Risiken mit einem Bonus auf den Versicherungsbeitrag belohnt.
Allerdings kann der Versicherer dabei nicht auf die Daten in den
zahlreichen Bordcomputern zurückgreifen, der Fahrer muss eine App
auf dem Mobiltelefon und ein kleines Telematikgerät mit
Satellitenempfänger im Auto installieren. Mit der Umsetzung des von
der Europäischen Union verabschiedeten Datengesetzes, so hofft
Sommerfeld, können die Fahrer künftig entscheiden, ob sie diese
Daten mit ihrer Versicherung teilen wollen. In einer Umfrage des
unternehmenseigenen Zentrums für Technik hatte sich jeder zweite
Autofahrer bereits erklärt, Informationen weiterzugeben, wenn er im
Gegenzug bessere Leistungen erhält. Auf Künstliche Intelligenz
setzt die Allianz hingegen heute schon auf anderen Gebieten. So sei
bei Bagatellschäden schon heute eine Bilderkennungssoftware im
Einsatz. Alles will Sommerfeld aber den Maschinen nicht überlassen,
so müssten Entscheidungen über Prämien und Leistungen immer
nachvollziehbar bleiben, was auf dem Stand der Technik nicht immer
möglich sei. Trotzdem plädiert Sommerfeld leidenschaftlich für mehr
Mut. „Wir werden nie von Anfang an eine perfekte Lösung
hinbekommen“, so der Manager über Künstliche Intelligenz. „Aber wir
sollten nicht so tun, als würde diese Technik nicht die Welt
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