Fantasy. Die (politische) Kulturgeschichte eines Genres
19 Minuten
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Der Podcast aus der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen
Beschreibung
vor 1 Jahr
Die Fantasy hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der
beliebtesten Genres der Populärkultur entwickelt – mit vielen
Bestsellern, aufwendigen Verfilmungen, eigenen Mythologien und
darauf aufbauenden Rollenspielen.
Die Wurzeln der modernen Fantasy reichen jedoch bis in den
englischen Ästhetizismus des 19. Jahrhunderts (William Morris)
zurück und die bis heute stilprägenden Grundlagen wurden dann in
den 1920er und 1930er Jahren gelegt. Bemerkenswert ist, dass die
frühen Genre-Klassiker durchgehend von ausgesprochen
kulturkritischen Autoren (J. R. R. Tolkien, H. P. Lovecraft und
Robert E. Howard) verfasst wurden, die sich mit den
Schattenseiten der industriellen Moderne auseinandergesetzt
hatten. Vor diesem Hintergrund entstanden Erzählungen voller
Schrecken und Wunder, voller Mythos und Magie. Und diese
Erzählungen hatten auch in der Folgezeit immer dann
Hochkonjunktur, wenn der jeweilige Zeitgeist einen „Ausbruch des
Gefangenen“, eine Flucht aus dem modernen Status quo ersehnte.
Oder wenn man zu der Überzeugung gelangte, dass auch die Welt der
Mythen „nicht tot“ ist, sondern „ewig zu liegen vermag“.
Obwohl die Fantasy somit seit jeher an der Erschaffung anderer,
imaginierter Welten arbeitete, wollte sie meist ausdrücklich
nicht als Ort politischer Allegorien verstanden werden. Dennoch
ist auffällig, in welchem Ausmaß das Genre immer wieder
politischen Anfeindungen oder Versuchen ideologischer
Vereinnahmung ausgesetzt war – und bis heute noch ist. Insofern
ist auch die Frage nach dem Politischen bei Gandalf, Cthulhu,
Conan & Co. relevant.
Input: Mario Wintersteiger | Universität
Salzburg
Mehr Informationen:
https://jungk-bibliothek.org/
Zum Buchmagazin der JBZ:
https://www.prozukunft.org/
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