Future Follows Fiction (?)

Future Follows Fiction (?)

Die Zukunft beginnt immer zuerst als Fiktion.
19 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Die Zukunft beginnt immer zuerst als Fiktion. Das, was wir uns
vorstellen können, ist das, was wir für die Zukunft erwarten. Die
Science-Fiction arbeitet dabei konstant an unseren Vorstellungen
mit, um unseren Blick auf die Zukunft verändern, zu erweitern
aber auch zu verengen. Was wir dabei oft vergessen: Die SF folgt
ihren eigenen Regeln und muss sich soziokulturellen Strömungen
sowie mediengestalterischen Anforderungen unterwerfen. So
spiegeln SF-Dystopien unsere eigenen Ängste vor dem
Kontrollverlust durch Technologien, den Folgen des Klimawandels
oder politischen Demagogen. Die Utopien hingegen zeigen uns
unsere Hoffnungen, Ideale und Werte, umgesetzt und erlebbare über
imaginäre Welten. So gesehen, wird SF nicht zu einem Zukunfts-
sondern einem Gegenwartsmedium, das seismographisch die Sorgen
und Hoffnungen unserer Gesellschaft abbildet und sie im Rahmen
ihrer gestalterischen Möglichkeiten als Metaphern präsentiert. In
dem Vortrag wirft Wenzel Mehnert einen kritischen Blick auf die
Konstruktion der SF, bringe Beispiele für ihre Verschränkungen
mit der Realität und verweist auf die Denkblockaden des Genres.
Denn eins ist klar, das Ende der Welt ist erst erreicht, wenn wir
sie uns nicht mehr anders vorstellen können. Wenzel Mehnert
forscht am Institut für zeitbasierte Medien der Universität der
Künste Berlin. Sein Schwerpunkt sind die Verhandlung von neuen
Technologien im Spannungsfeld zwischen Kunst und Wissenschaft.


Dieses Gespräch fand im Rahmen des Festivals „Science meets
Fiction“ statt. Mehr Infos zum Festival:
https://sciencemeetsfiction.org/ I https://jungk-bibliothek.org/

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