Pferdefütterung: Was wir alles falsch machen können

Pferdefütterung: Was wir alles falsch machen können

54 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

⁠⁠⁠⁠⁠⁠Heu drei Wochen früher ernten, Futtermittel nicht
kreuz und quer kombinieren!


„Wer immer noch meint, er müsse das Heu erst im Juni oder Juli
ernten, weil im Mai das Heu zu energiehaltig sei, liegt völlig
falsch“, warnt Ingrid Vervuert, Professorin am Institut für
Tierernährung, Ernährungsschäden und Diätetik der
Veterinärmedizinische Fakultät Leipzig, „in meinen Augen wird bei
der Pferdefütterung der Klimawandel völlig ignoriert. Wir haben
erhebliche Veränderungen in den Heuqualitäten. Früher hatten wir
zwölf bis 13 Prozent Eiweiß im Heu. Heute haben wir im Mittel
sieben Prozent und liegen teilweise noch deutlich darunter. Im
Juni, Juli haben wir in einigen Regionen schon sehr wenig Gras
oder es ist teilweise total verholzt und staubig. Damit ist es
schlecht verdaulich und da kaum Blattmaterial mehr am Stängel
ist,habe ich auch sehr wenig Eiweis.“ Wegen der
Vegitationsverschiebung sollte man mindestens drei Wochen früher
das Heu ernten, meint die Fachtierärztin für Tierernährung und
Diätetik.


Für die Heumenge sei die Empfehlung 1,5 Prozent Trockensubstanz
pro 100 Kilo Körpermasse pro Tag. Das bedeutet für ein Pferd mit
600 Kilogramm für den Erhaltungsbedarf 38 bis 40 Kilogramm Gras
oder 10 bis 12 Kilo Heu, das weniger Wasser enthält.


Wenn kein grünes Gras zur Verfügung steht, muss man die Vitamine
A, E und D zufüttern. Was Raufutter – weder Gras noch Heu – immer
fehlt sind viele Spurenelemente wie Kupfer, Selen, Zink und Jod.
Mangan und Eisensind in der Regel ausreichend enthalten.


Sie appelliert unbedingt bei der Hitze neben ausreichen Wasser
auch in Bottichen einen Salzleckstein zur Verfügung zu stellen
und bei stark schwitzenden Pferden extra Speisesalz ins Futter zu
mischen. Von den weit verbreiteten Himalaya-Salzleckstein hält
sie nichts: Zum einen wegen der schlechten Ökobilanz, zum
anderen, weil man nicht weiß, welche Spurenelemente sie noch
enthalten.


Weitere Ernährungstipps, warum man etwa Luzerne auch
Hufrehe-Pferde und selbst adipösen Pferden füttern kann, weshalb
sie nichts von viele Kräutern hält, die im Handel angeboten
werden, wieso man sich besser auf eine Futtermarke konzentriert
und was man sonst noch falsch machen kann findet ihr in der
Futterfibel:


https://auftrab.eu/index.php/die-futter-fibel-tipps-fuer-die-gesunde-pferde-ernaehrung/


Musik- und Soundrechte:
⁠⁠⁠⁠⁠⁠https://auftrab.eu/index.php/musik-und-soundrechte/⁠⁠⁠⁠⁠⁠


#Pferde #UniLeipzig #Podcast #Tierfütterung


Foto: Ingrid Verfuert, Grafik AUF TRAB


 

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