Diamorphin - Harte Drogen auf Rezept
9 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
„Abgedrückt in der Vene, einmal rumgelaufen, fertig.“ Marco Schaper
spritzt sich jeden Morgen in einer hannoverschen Klinik Diamorphin.
Der synthetische Heroin-Ersatzstoff ermöglicht ihm ein relativ
normales Leben. Er geht zum Beispiel arbeiten. Marco Schaper
bekommt das Diamorphin quasi als Medikament auf Rezept. Früher
injizierte er sich Heroin. Nach einer missglückten Entzugstherapie
wurde er ins Diamorphin-Projekt aufgenommen. Der Stoff ist rein -
anders als das in der Regel gestreckte und verunreinigte Heroin von
der Straße.
Entstanden ist die Diamorphin-Vergabe aus einer bundesweiten
„Heroinstudie“ vor gut 20 Jahren. Die Stadt Hannover beteiligte
sich an dieser Studie und gab das Diamorphin an Drogensüchtige aus.
Die Erkenntnisse machten Mut. Die Zahl der Drogentoten ging in
Hannover seitdem deutlich zurück. 2009 eröffnete dann die
Diamorphinambulanz, in der Marco Schaper täglich seine
Diamorphin-Spritze bekommt. Das geschieht nach klaren Regeln und
unter ärztlicher Aufsicht. Auch gibt es eine enge Zusammenarbeit
mit den medizinischen Hilfsangeboten von Diakonie und Caritas für
Menschen, die harte Drogen nehmen.
Marco Schaper will an seiner Situation nichts ändern. Er hat sich
in seinem Leben mit dem Diamorphin eingerichtet. Er arbeitet an der
Waschanlage in einer Fahrradwerkstatt. Seine Kollegen wissen, dass
er das Diamorphin braucht, um für den Tag arbeitsfähig zu sei. „Ich
bin nicht irgendwie abwesend, oder so. Aber das ist alles ein
bisschen smooth. Ohne ist das nicht so.“
Wir begleiten und sprechen mit Marco Schaper und mit Julian Deppe.
Er ist ärztlicher Leiter in der Diamorphin-Ambulanz.
Autor*in: Hans-Gerd Martens/Mareike Heß
Moderation: Mareike Heß
2023 (c) & (p) Evangelischer Kirchenfunk Niedersachsen-Bremen
GmbH
Veröffentlichungsdatum: 25. Januar 2023
spritzt sich jeden Morgen in einer hannoverschen Klinik Diamorphin.
Der synthetische Heroin-Ersatzstoff ermöglicht ihm ein relativ
normales Leben. Er geht zum Beispiel arbeiten. Marco Schaper
bekommt das Diamorphin quasi als Medikament auf Rezept. Früher
injizierte er sich Heroin. Nach einer missglückten Entzugstherapie
wurde er ins Diamorphin-Projekt aufgenommen. Der Stoff ist rein -
anders als das in der Regel gestreckte und verunreinigte Heroin von
der Straße.
Entstanden ist die Diamorphin-Vergabe aus einer bundesweiten
„Heroinstudie“ vor gut 20 Jahren. Die Stadt Hannover beteiligte
sich an dieser Studie und gab das Diamorphin an Drogensüchtige aus.
Die Erkenntnisse machten Mut. Die Zahl der Drogentoten ging in
Hannover seitdem deutlich zurück. 2009 eröffnete dann die
Diamorphinambulanz, in der Marco Schaper täglich seine
Diamorphin-Spritze bekommt. Das geschieht nach klaren Regeln und
unter ärztlicher Aufsicht. Auch gibt es eine enge Zusammenarbeit
mit den medizinischen Hilfsangeboten von Diakonie und Caritas für
Menschen, die harte Drogen nehmen.
Marco Schaper will an seiner Situation nichts ändern. Er hat sich
in seinem Leben mit dem Diamorphin eingerichtet. Er arbeitet an der
Waschanlage in einer Fahrradwerkstatt. Seine Kollegen wissen, dass
er das Diamorphin braucht, um für den Tag arbeitsfähig zu sei. „Ich
bin nicht irgendwie abwesend, oder so. Aber das ist alles ein
bisschen smooth. Ohne ist das nicht so.“
Wir begleiten und sprechen mit Marco Schaper und mit Julian Deppe.
Er ist ärztlicher Leiter in der Diamorphin-Ambulanz.
Autor*in: Hans-Gerd Martens/Mareike Heß
Moderation: Mareike Heß
2023 (c) & (p) Evangelischer Kirchenfunk Niedersachsen-Bremen
GmbH
Veröffentlichungsdatum: 25. Januar 2023
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