000 Gustaf Dalman
38 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Wir unterhalten uns mit Frau Dr. Karin Berkemann und Dr. Jakob
Ejal Eisler ueber die aktuelle Ausstellung (9. Juni 2020 - 13.
Oktober 2020) im Max-Samuel-Haus in Rostock.
Gustaf Dalman hielt nicht viel von Knipsern. Wenn der deutsche
Palästinakundler ab 1899 zwischen Aleppo und Alexandria
unterwegs war, ließ er sich Zeit. Er beobachtete, griff zum
Notizbuch und zur Kamera: sachlich, stilvoll, immer auf
Augenhöhe mit seinem Gegenüber, sei es nun ein Mensch oder
ein Klappspaten. Bis zu seinem Tod im Jahr 1941 sammelte
Dalman – in der nach ihm benannten Sammlung an der Universität
Greifswald – rund 20.000 eigene und fremde Fotografien
einer Kulturlandschaft auf dem Sprung zur Moderne.
Dieser europaweit einmalige Bestand wird mit dem
Projekt "Das gelobte Land der Moderne" von der Theologin
und Kunsthistorikerin Karin Berkemann, Kustodin der
Dalman-Sammlung, erstmals umfassend bildwissenschaftlich
ausgewertet – und verglichen mit den Aufnahmen deutscher
Reisender ab 1948, nach der Gründung des Staates Israel.
Manche suchten hier mit der Kamera das Altertümliche,
andere die Zeichen einer neuen Zeit. Quer durch die
Jahrzehnte fügen sich die Fotografien heute zur
vielschichtigen Topografie einer Region, die drei
Weltreligionen und ungezählten Kulturgläubigen als heilig gilt.
Einen ersten Blick auf das Projekt bietet die neue virtuelle
Ausstellung, die das Dalman-Institut mit DDB Studio
(Deutsche Digitale Bibliothek) umsetzen konnte. Für Sommer
2020 ist die Herausgabe eines gleichnamigen Buchs
(Jovis-Verlag) sowie in der Folge eine analoge Ausstellung zum
Thema geplant: im Max-Samuel-Haus Rostock sowie im
Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg Greifswald.
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