«243 Tage» von Elodie Pasquale

«243 Tage» von Elodie Pasquale

Der Tod ist ein Begleiter im Leben, von Anfang an. Diese grausame Tatsache wird einem besonders bewusst, wenn ein Kind vom Tod bedroht ist. Noch grausamer ist es, wenn dieser Fall während einer Schwangerschaft eintritt. Die Autorin Elodie Pasquale erz ...
47 Minuten

Beschreibung

vor 8 Monaten
Der Tod ist ein Begleiter im Leben, von Anfang an. Diese grausame
Tatsache wird einem besonders bewusst, wenn ein Kind vom Tod
bedroht ist. Noch grausamer ist es, wenn dieser Fall während einer
Schwangerschaft eintritt. Die Autorin Elodie Pasquale erzählt, wie
eine Familie damit umzugehen versucht. Sie sind eine Familie,
zuhause in einem Dorf irgendwo auf dem Land. Eine laute Mutter, ein
leiser Vater, sechs Töchter. Eine der Töchter ist schwanger, in der
23. Woche. Das erste Enkelkind soll geboren werden. Darauf hatte
die werdende Grossmutter gewartet. Dann ein Frauenarztbesuch. Und
eine Diagnose: bilaterale Nierenagenesie. Der Embryo kann keine
Nieren entwickeln. Das bedeutet: keine Chance auf Leben. Die junge
Frau, die schon fast eine Mutter ist, verliert ihr Lachen. Und sie
muss sich entscheiden, wie lange sie das Kind noch in sich tragen
will. Ein Kind, dessen Geburtstag auch der Todestag sein wird. Die
ausweglose Situation wird zur Prüfung für die ganze Familie, deren
Mitglieder dazu neigen, Mitleid für sich selbst zu beanspruchen.
Elodie Pasquale begibt sich mit ihrer Hörspiel-Erzählung in einen
existentiellen Grenzbereich. Sie zeichnet das eindrückliche
Psychogramm einer Familie, die geprägt ist durch eine innige
Schwesternliebe. Dabei zeigt sich, wie prekär die Fundamente des
familiären Zusammenhalts sind. Die Inszenierung bringt mit
sparsamen Mitteln die vermeintliche Ruhe des unfassbaren Geschehens
zum Ausdruck. Und sie stellt sich dem schwierigen Versuch zu
verstehen, dass die Frage nach dem Beginn des Lebens eine Frage
ist, auf die es keine allgemeingültige Antwort zu geben scheint.
Mit: Gloria Endres de Oliveira (Elisabeth), Natalia Belitski
(Viktoria), Nora Abdel Maksoud (Heidi), Dana Cebulla (Mutter),
Karolin Peiter (Julia), Hans Peter Hallwachs (Frauenarzt), Roland
Hemmo (Oberarzt), Gertrud Roll (Frau hinter Glasscheibe), Alice
Dwyer (Kinderärztin), Walter Quintus (Portier), Katarina Schröter
(Kellnerin), Julia Kreusch (Assistentin) Tontechnik: Mirjam
Emmenegger und Jean Szymczak - Regie: Antonia Gilani
- Produktion: SRF 2013 - Dauer: 48'
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