100 Zwischen solidem Betongold und spekulativem Carrytrade

100 Zwischen solidem Betongold und spekulativem Carrytrade

Luis Pazos im Gespräch
1 Stunde 4 Minuten

Beschreibung

vor 6 Jahren

Luis Pazos wurde 1974 im Rheinland geboren und lebt in
Südniedersachsen. Nach dem Abitur schlug er die Offizierslaufbahn
ein und studierte Betriebswirtschaftslehre mit Nebenfach
Theologie an der Universität der Bundeswehr Hamburg. Seit 2006
ist er im Management mittelständischer Unternehmen tätig. Für das
Monatsmagazin eigentümlich frei schreibt Luis Pazos regelmäßig
Buchkritiken sowie Fachartikel, unter anderem zu
finanzwirtschaftlichen Themen. Seit 1994 handelt er ein breites
Spektrum von Anlageklassen an verschiedenen Börsenplätzen rund um
die Welt. Sein Spezialgebiet sind passive Einkommensstrategien
mit Hochdividendenwerten. Zu diesem hierzulande weitgehend
unbekannten Wertpapiersegment hat er das deutschsprachige
Standardwerk „Bargeld statt Buchgewinn“ verfasst. Das Buch wurde
im März 2017 im FinanzBuch Verlag veröffentlicht. Hierin
beschreibt Luis Pazos ausführlich international gehandelte
Anlageinstrumenten wie beispielsweise Income Trusts, Master
Limited Partnerships, Preferred Shares und Real Estate Investment
Trusts. Ferner betreibt er seit Januar 2017 unter
https://nurbaresistwahres.de einen Finanzblog zu diesem
Themenkomplex. Ergänzend dazu bietet er einen Premiumdienst sowie
Schulungen und Seminare an. Luis Pazos ist verheiratet und hat
zwei Kinder.
Dein Pitch

Ich bin Manager, Autor, Finanzblogger und der Fachmann im
deutschsprachigen Raum für börsengehandelte Hochdividendenwerte –
dem passivsten aller passiven Einkommen.
Womit und wie verdienst Du Dein Geld?

Mit Ausnahme der Land- und Forstwirtschaft erziele ich Einnahmen
aus allen Einkunftsarten, die das deutsche Einkommensteuergesetz
kennt. Redundanz schafft eben Sicherheit, das gilt auch für
Zahlungsströme. Und ja, das umfasst auch Einkünfte aus
„nichtselbständiger Arbeit“. Und nein, ich strample nicht im
Hamsterrad. Aktives Einkommen erziele ich durch mein Gehalt,
ergänzend generiere ich Umsätze mit Beratungsleistungen zu meinem
Spezialthema. Weiterhin biete ich im kostenpflichtigen Premium-
beziehungsweise Mitgliederbereich meines Finanzblogs
Exklusivinformationen zu Hochdividendenwerten an. Beim
sogenannten passiven Einkommen machen tatsächlich
Wertpapierausschüttungen den Löwenanteil der Einkünfte aus, hinzu
gesellen sich unter anderem Mieterträge und Tantiemen aus dem
Verkauf meiner Bücher.
Wie wichtig ist für Dich Geld? / Macht Geld glücklich?

Zunächst finde ich Geld als Untersuchungsgegenstand höchst lehr-
und facettenreich. Diese Neugierde hat nicht zuletzt mein
damaliger Professor für Geldtheorie befeuert und über das Studium
der Wirtschaftswissenschaften hinaus am Brennen gehalten. Zu den
Details: Über die historische Entwicklung des Geldes aus den
Edelmetallen beziehungsweise dem Gold heraus habe ich 2016 ein
populärwissenschaftliches Buch veröffentlicht – weitere
Informationen dazu finden sich auf meinem Blog.


Was andererseits den eher materiellen Glücksfaktor angeht drehe
ich die Ausgangsfrage gerne um: Kein Geld macht in jedem Fall
unglücklich – es sei denn, man strebt eine Karriere als
Bettelmönch an. Das liegt schlicht an dem Umstand, dass Geld
schon immer die Universalressource schlechthin war und unter
Knappheitsbedingungen auch bleiben wird.


Vielfach vernehme ich, Geld würde den Charakter lediglich
verstärken, nicht verändern. Da bin ich mir nicht so sicher. Denn
das würde ja voraussetzen, dass unser Charakter ab Ende der
Adoleszenz in Stein gemeißelt wäre. Doch dem ist offensichtlich
nicht so. Wenn aber unser Charakter wandelbar ist und äußeren
Einflussfaktoren unterliegt, warum dann nicht auch monetären
„Schocks“? Ein im wahrsten Sinn des Wortes ausgezeichnetes
Anschauungsobjekt hierzu ist übrigens die Figur des Jett Rink im
US-amerikanischen Epos „Giganten“. Gespielt wird die tragische
Figur vom unvergessenen James Dean in seiner letzten Rolle.
Was war Dein schlimmster Moment als Investor?

Das war für mich wie vermutlich für die meisten Börsianer ganz
klar die Weltfinanzkrise beziehungsweise die Zeit zwischen 2008
und 2010. Die Verluste der meisten Positionen konnte ich
seinerzeit zwar aussitzen, eine Position allerdings nicht. Mit
Allied Capital, einer Beteiligungsgesellschaft habe ich etwa 80
Prozent meines Einsatzes verloren. Dabei sah das Zahlenwerk zuvor
durchaus verlockend aus: Das Unternehmen war in ein breit
diversifiziertes Portfolio US-amerikanischer Firmen investiert,
die Bilanz sehr ansehnlich, Schulden kaum vorhanden (und zudem
per Gesetz beschränkt), der Kapitalfluss üppig. Ferner war die
Dividende seit dem Börsengang im Jahr 1960 nie ausgesetzt oder
gekürzt worden. 2008 ist Allied Capital dann von über 30 auf
unter einen US-Dollar abgestürzt.


Was war der Auslöser? Für eine einzige Beteiligung hatte Allied
Capital als Garantiegeber gebürgt, um deren Zinskosten zu
drücken. Dummerweise war das ein auf Unternehmensfinanzierungen
spezialisierter Dienstleister, der im Zuge der Krise in Konkurs
ging und Allied Capital mit in den Abgrund riss. Welche Lehren
habe ich daraus gezogen? Zum einen die Einsicht, dass so ein
Schwarzer Schwan keineswegs ein abstraktes Modell ist, sondern
unverhofft zu einem sehr persönlichen Haustier werden kann. Zum
zweiten die Erkenntnis, dass für „Nichtinsider“ immer ein
Einzelwertrisiko besteht, welches sich auch durch die beste
Fundamentalanalyse nicht ausschließen lässt.
Wie hast Du es geschafft, Deine Leidenschaft zu finden?

Tatsächlich war es meine Großmutter, die meine Passion für
Wirtschaft im Allgemeinen und Geld im Besonderen geweckt hat.
Eventuell war ihr das als Zeitzeugin der Hyperinflation von 1923
und der Währungsreform von 1948 sowie der weiteren, nicht nur
wirtschaftlichen Katastrophen dieser Epoche ein besonderes
Bedürfnis. Mit neun Jahren schenkte sie mir das Kinderbuch „Wer
den Pfennig nicht ehrt“ von Kurz Franz, welches ich heute noch in
Ehren halte und an die nachfolgende Generation weitergereicht
habe.


Vor einigen Jahren gab mir dann ein eng befreundeter
Finanzjournalist den nötigen Impuls, meine mittlerweile recht
umfangreichen und speziellen Kenntnisse in Buchform zu gießen
(siehe meine Buchempfehlung weiter unten). Er lieferte mir dann
später auch den Anstoß zum Finanzblog, nachdem ich ihm über das
doch recht zahlreiche Material berichtete, das nicht in das Buch
einfließen konnte. Seither haben sich zahlreiche weitere
Gelegenheiten ergeben, der Leidenschaft zu frönen. So etwa
letztes Jahr als Referent im Onlinekongress „Passives Einkommen –
Aktives Leben“ der Vermögens-Akademie oder seit vergangenem
Herbst als Fachmann im „FinanzTalk“, einem alle acht Wochen im
Netz beziehungsweise auf Facebook ausgestrahltem Echtzeitformat
zu Finanzthemen.
Wie triffst Du Entscheidungen?

Da kommt mir vermutlich die frühe und lange militärische
Konditionierung zugute. Der gute alte Führungsvorgang aus
zyklischer Lagefeststellung, Planung, Befehlsgebung (Umsetzung)
und Kontrolle hat sich immer wieder als wirksames Instrument in
allen Lebenslagen erwiesen.
Wie bekommst Du Deinen „inneren Schweinehund“ in den Griff?

Bei aller berechtigten Kritik muss ich auch diesbezüglich unseren
ehemaligen Dienstherrn loben. Zumindest in meiner Laufbahn und
während meiner Dienstzeit waren Entschlusskraft, Disziplin und
Durchhaltevermögen praktisch gelehrte und angewandte Tugenden. In
Kombination ein starker Muskel wider dem inneren Schweinehund.
Heute zehre ich davon, wobei die militärischen Vorgaben
persönlichen Zielen gewichen sind, die ich schriftlich auf
Jahres- und Wochenbasis heruntergebrochen habe und täglich
nachhalte.
Verabschiedung

Wenn wir schon beim Thema Geld (und Charakter) sind: „Geld ist
das Barometer der Moral einer Gesellschaft. Wenn Sie sehen, daß
Geschäfte nicht mehr freiwillig abgeschlossen werden, sondern
unter Zwang, daß man, um produzieren zu können, die Genehmigung
von Leuten braucht, die nichts produzieren, daß das Geld denen
zufließt, die nicht mit Gütern, sondern mit Vergünstigungen
handeln, daß Menschen durch Bestechung und Beziehungen reich
werden, nicht durch Arbeit, daß die Gesetze Sie nicht vor diesen
Leuten schützen, sondern diese Leute vor Ihnen, daß Korruption
belohnt und Ehrlichkeit bestraft wird, dann wissen Sie, daß Ihre
Gesellschaft vor dem Untergang steht.“ Ayn Rand, US-amerikanische
Schriftstellerin und Philosophin, (1905 bis 1982)


Der Finanzblog zu Hochdividendenwerten:
https://nurbaresistwahres.de


Facebook-Gruppe „Einkommensinvestoren“:
https://www.facebook.com/groups/einkommensinvestoren


Gratisreport zu Hochdividendenwerten:
https://nurbaresistwahres.de/gratisreport
Kontaktdaten des Interviewpartners

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Deine Buchempfehlung

Bargeld statt Buchgewinn – Mit Hochdividendenwerten zum passiven
Monatseinkommen - Luis Pazos

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