Streitbar #7: Sind Ostdeutsche die neuen Migrant*innen? - November 2019
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Mit Anetta Kahane & Naika Foroutan
Moderation: Esther Schapira
Knapp 30 Jahre nach der Widervereinigung gibt es noch immer
strukturelle Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern.
Zwar nimmt das Einkommensgefälle langsam ab - doch das Lohnniveau
im Osten ist weiterhin niedriger und das Armutsrisiko
höher.
Das wirkt sich auf das Selbstwertgefühl der Ostdeutschen aus.
Laut einer Studie der Soziologin Naika Foroutan fühlt sich ein
Drittel von ihnen als Bürger*innen zweiter Klasse und damit
ähnlich benachteiligt wie (speziell muslimische) Migrant*innen.
Zugleich richtet sich der Zorn vieler Ostdeutscher nicht nur
gegen die die Politik, sondern entlädt sich in Rassismus,
Antisemitismus und geschichtsreversionistischen Nationalismus.
Aus westdeutscher Sicht blicken viele entsetzt auf "die Nazis im
Osten" - und ignorieren die hohen Zustimmungswerte für
rassistische Positionen in der eigenen Mitte. Kritik an sozialer
Ungleichheit wird als Gemaule ewiger "Jammer-Ossis"
abgetan.
Ist die Kritik der Ostdeutschen berechtigt? Sind die Erfahrung,
die Ostdeutsche und Migrant*innen bzw. Muslime machen
vergleichbar - oder wird damit Rassismus banalisiert? Befördert
ein ostdeutsches Opfernarrativ vielleicht sogar
antidemokratisches Handeln?
Unsere siebte Streitbar, will sich genau diesen Fragen widmen.
Dafür haben wir Anetta Kahane (Vorsitzende der Amadeu Antonio
Stiftung) und Naika Foroutan (Professorin für
Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik HU Berlin) zu
einem Streitgespräch eingeladen.
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