Unausgesprochene Erwartungen - Das stille Gift für Partnerschaft und Beziehungenen

Unausgesprochene Erwartungen - Das stille Gift für Partnerschaft und Beziehungenen

Das stille Gift für Partnerschaft und Beziehungenen
16 Minuten

Beschreibung

vor 9 Monaten

In dieser Episode von "Mann sein heute" geht es um das brisante
Thema der Erwartungen und warum unausgesprochene
Erwartungen das tödlichste Gift für Beziehungen sind.

Der Fokus liegt darauf, wie Erwartungen, besonders wenn sie nicht
ausgesprochen werden, negative Auswirkungen auf alle Beziehungen
und Partnerschaften und letztlich das eigene Leben haben
können.

Erwartungen! Wir alle haben sie, oft unausgesprochen, und heute
tauchen wir tief in die Dynamik dieser Erwartungen ein.
Erwartungen sind grundsätzlich nichts Schlechtes, solange sie
offen formuliert und besprochen werden. Ob im Arbeitsleben oder
in der Partnerschaft, ausgesprochene Erwartungen können zu
Absprachen führen, die die Grundlage für ein harmonisches
Miteinander bilden.

Das Problem entsteht jedoch mit den unausgesprochenen
Erwartungen. Hiervon gibt es bewusste und unbewusste Erwartungen.
Die bewussten, aber unausgesprochenen, können aus Ängsten
resultieren – Angst vor der Reaktion des anderen oder vor der
Unsicherheit, ob die Erwartung erfüllt wird.

Die unbewussten Erwartungen, die während unserer Sozialisation
entstehen, sind oft das giftigste Element für Beziehungen, auch
zu uns selbst. (Selbst)Vorwürfe entstehen, wenn wir bzw. das
Gegenüber von unseren eigenen, meist unbewussten, Erwartungen
abweichen. Diese (Selbst)Vorwürfe können tiefergreifend sein als
die Enttäuschungen über nicht erfüllte bewusste Erwartungen
selbst.

Der zentrale Unterschied zwischen Erwartungen und Wünschen liegt
darin, dass Erwartungen ein projiziertes Zukunftsbild beinhalten,
gegen das "abgeglichen" wird. Selbst bei Erfüllung erfolgt -
sofern überhaupt - eine neutrale Reaktion - ist ja
Selbstverständlich, bei Nichterfüllung Enttäuschung. Wünsche
hingegen beinhalten die Unsicherheit, ob sie erfüllt werden, und
führen bei Erfüllung zu Freude.

Eine Beziehung, die hauptsächlich auf Erwartungen basiert,
gleicht einer Liste von abgearbeiteten Aufgaben – neutral,
motivationslos und wenig emotional ansprechend. Wünsche hingegen
führen zu positiven, emotionalen Reaktionen und stärken die
Bindung. Besonders problematisch sind unausgesprochene
Erwartungen in Beziehungen, da die andere Person oft nicht einmal
von ihnen weiß. Dies führt zu Unsicherheit und Missverständnissen
auf beiden Seiten, ohne dass die Ursache darüber beiden Seiten
bewußt und damit klar ist.

Es ist schwer, Erwartungen vollständig zu vermeiden, aber eine
feinfühlige Reflexion darüber, ob sie wirklich selbstverständlich
sind, kann helfen. Die Empfehlung lautet, die Erwartungshaltung
zu überdenken und stattdessen die Dankbarkeit für die scheinbar
selbstverständlich gewordenen Dinge zu kultivieren.

Ein positiver Abschluss-Tipp: Beendet doch den
Tag in einer Partnerschaft mit einem Dank an Dein Gegenüber - und
wenn es eine noch so kleine Situation war. Diese einfache Geste
kann die Energie für Euren Schlaf positiv beeinflussen und eine
Atmosphäre der Wertschätzung schaffen.

Ich hoffe, dieser Einblick in die komplexe Welt der Erwartungen
und ihre Auswirkungen konnte euch bereichern.

Bleibt dran für weitere spannende Themen bei "Mann sein
heute".
Euer Ingo

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