Untersuchungen zur physiologischen Rolle der Proteintyrosinkinase Syk in humanen Brustepithelzellen

Untersuchungen zur physiologischen Rolle der Proteintyrosinkinase Syk in humanen Brustepithelzellen

Beschreibung

vor 20 Jahren
Die Proteintyrosinkinase (PTK) Syk wird ubiquitär in
hämatopoetischen Zellen exprimiert und ist für die Weiterleitung
von Signalen aktivierter Immunrezeptoren unerlässlich. Eine
biologische Funktion von Syk wurde auch außerhalb hämatopoetischer
Zellen postuliert. In Anbetracht dessen sollten in der vorliegenden
Arbeit Untersuchungen zur Funktion von Syk in humanen
Brustepithelzellen durchgeführt werden. Einen Schwerpunkt bildete
dabei die Analyse zur Expression und katalytischen Aktivität von
Syk in nichttransformierten und transformierten humanen
Brustzelllinien. So konnte katalytisch-aktives Syk in
nichttransformierten und schwach-tumorigenen humanen
Brustepithelzellen nachgewiesen werden, jedoch nicht in invasiven
Brustkrebszellen, was bereits veröffentlichte Daten bestätigte
(Coopman et al., 2000). Die Unterdrückung der endogenen Expression
von Syk in nichttransformierten Brustepithelzellen vermittelte eine
erhöhte EGF-induzierte Tyrosinphosphorylierung des EGFRs, während
die exogene Expression von katalytisch-aktivem Syk diese reduzieren
konnte. Ferner konnte gezeigt werden, dass reduzierte Syk-Level die
EGF-stimulierte Tyrosinphosphorylierung von Signalproteinen
steigerte und somit die Proliferationsrate nichttransformierter
Brustepithelzellen sowie deren Resistenz gegenüber oxidativem
Stress erhöhte. Aufbauend auf diesen Daten kann eine Funktion von
Syk in der Regulation von EGFR-vermittelten Signalen in
Brustepithelzellen postuliert werden. Die gesteigerte
autokatalytische Aktivität von Syk in vitro, die durch die
chemische Inhibition der EGFR-Kinase erzielt werden konnte, sowie
die nachgewiesene Assoziation beider Proteine, suggerieren
ebenfalls einen wechselseitigen Einfluss von Syk und EGFR. Andere
Untersuchungen demonstrierten einen Syk-abhängigen Einfluss auf das
Migrationsverhalten von Brustepithelzellen, wobei
nichttransformierte Zellen mit reduzierter Expression von Syk in
ihrer Motilität eingeschränkt waren, während invasive
Brustkrebszellen durch die exogener Expression von
katalytisch-aktivem Syk sowohl in ihrem Migrations- als auch in
ihrem Invasionsvermögen supprimiert wurden. Zusätzlich konnte ein
Syk-spezifischer Einfluss auf die Tyrosinphosphorylierung des
Adaptorproteins Shc nachgewiesen werden, der über die
Kinaseaktivität von Syk vermittelt wurde. Zusammengenommen liefern
die vorgestellten Ergebnisse neue Erkenntnisse zur Funktion,
Expression und Regulation von Syk in Brustepithelzellen und
postulieren für Syk eine regulative Funktion innerhalb der
EGF-stimulierten Signaltransduktion.

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