Krankmachen wegen Samenstau?!

Krankmachen wegen Samenstau?!

57 Minuten
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Beschreibung

vor 1 Jahr

Herzlich willkommen & besonderen Dank an
unsere Zuhörer Jannis & Jan für die
Einsendung dieser Prachtstücke! Los geht’s!


1. Post: Dein Problem ist mein Problem? ( ab Minute
`1)


Buzzwords: Führung, Command & Control


Über diesen Post sprechen wir


Worum es geht:


Der Verfasser ist der Meinung, dass Mitarbeitende nicht ihre
Probleme an ihre Führungskräfte weitergeben sollten, sondern die
Verantwortung übernehmen und sich selbst kümmern müssen. Sein
Beispiel aus der Bundeswehr: Wenn ein Rekrut seine Ausrüstung
verliert, hat es nicht seine “Führungskraft”, den Leutnant zu
interessieren.


Unsere Analyse:


* Unser gemeinsames Verständnis einer Führungskraft ist ganz klar
die Probleme zu lösen, die ihre Mitarbeitenden nicht lösen
können. Dabei ist im Unternehmen die Kopplung von
Vergütung und Partizipation bzw. Grad der Verantwortung
entscheidend. Sprich: Führungskräfte werden nun mal besser
bezahlt, um mehr Verantwortung zu tragen und die Probleme anderer
mit zu übernehmen.


* Unklare Arbeits- und Verantwortungsbereiche
können zu Missverständnissen und Konflikten führen.


* Diese und die dahinterliegende Erwartungshaltung gilt es zu
definieren – im Team oder durch die Führungskraft.
Rollenbasiertes Arbeiten kann die
Verantwortungsbereiche der einzelnen Teammitglieder
beispielsweise klarer als Titel oder Stellenbeschreibungen
abstecken.


* Erwartungshaltungen jenseits konkreter Aufgabenbereiche können
beispielsweise mit der Methode
“Team-Manifest” erarbeitet werden. Dabei
definiert ein Team gemeinsam (!) ihre Werte und Prinzipien. Eine
ausführliche Anleitung gibts hier.


2. Post: Kommando Samenstau! ( ab Minute `26)


Buzzword: Gleichstellung, Diversität


Über diesen Post sprechen wir:


Worum es geht:


Die Verfasserin stellt die provokante These auf, ob Männer sich
wegen Samenstau krankschreiben lassen können. Sie referenziert
damit auf die öffentlichen Aufforderungen an Frauen, sich
aufgrund von Menstruationsbeschwerden krankschreiben zu lassen.


Unsere Analyse:


* Zur Einordnung: Samenstau ist einen Mythos und
damit nicht zu vergleichen mit dem realen Symptomen aufgrund von
monatlicher Menstruation.


* Wir ordnen diesen Post ein, als eine
Provokation auf eine als überzogen empfundene
Diversity-Debatte.


* Grundsätzlich liegt dem Post ein falsches Bild von
Gleichberechtigung zugrunde: Gleichberechtigt heiß nicht
gleich sein, alles gleich machen und gleich funktionieren,
sondern es geht darum, dass jede Person gleiche Rechte hat.


* Wir finden die Sensibilisierung und das
Bewusstsein gegenüber Periodenbeschwerden
richtig und wichtig, da in der Arbeitsrealität diese Art von
Schmerzen oft noch stigmatisiert und als individuelle Lappalie
abgetan wird. Womöglich aus folgenden Gründen:


* Menstruationsbeschwerden sind nicht ansteckend und für Menschen
ohne Uterus nicht wirklich nachvollziehbar. Wir glauben, offen
anzusprechen, dass man monatlich nicht einsatzbereit ist, ist in
unserer Gesellschaft noch mit Scham behaftet, ähnlich wie bei
einer chronischen Erkrankung.


* Viele Frauen fühlen einen enormen Druck, sich
durch gleiche Leistung und Belastbarkeit zu
beweisen. Dazu gehört es oftmals solche (meist wiederkehrenden)
Beschwerden eher mit sich selbst auszumachen, um keine Schwäche
zu zeigen. Es steht unserer Gesellschaft noch einiges an Arbeit
und Aufklärung bevor, um differenzierter über
Gleichberechtigung und Diversität am Arbeitsplatz zu
denken.


Wie denkt ihr darüber?


Marina & Patrick.


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