Vollzeitführungskräfte verstopfen die Pipeline

Vollzeitführungskräfte verstopfen die Pipeline

42 Minuten
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Wir sortieren für Dich Bullshit und Business. 💻 🤡 Jeden zweiten Dienstag in Dein Postfach. 📯 Damit du bei Hypethemen und Buzzwords Mitreden statt nur Nicken kannst.

Beschreibung

vor 1 Jahr

Herzlich willkommen zu unserer ersten Ausgabe von “Neulich auf
LinkedIn”. Wir sortieren für Dich ab jetzt B******t und Business
und analysieren Buzzwords und Hypethemen.


1. Post: “Mit Vollzeit zur Gleichberechtigung.”


Über diesen Post sprechen wir.


Worum es geht:


Laut dem Verfasser des Posts kommen Frauen mittlerweile genauso
oft in Führungspositionen. Dafür müssten sie aber in Vollzeit
arbeiten.


Allerdings sehe die Realität anders aus, denn es gäbe nicht viele
Frauen, die in (durchgehend) Vollzeit arbeiten.


Unser Blickwinkel:


* Die These steht in unseren Augen auf wackeligen Beinen: Die
Studie, auf die sich der Verfasser bezieht, betrachtet nur
weibliche Vorstände in DAX-Konzernen. Wie repräsentativ das für
alle (Führungs-)Positionen ist, bleibt offen. Ob dies reicht, um
eine Gleichberechtigung der vollzeitarbeitenden Menschen
auszurufen, würden wir gerne hinterfragen.


* Karriere an Vollzeitarbeit zu koppeln, passt nicht zu neuen
Modellen der Führung und Produktivität. Teilzeitführung kann
nicht nur für Arbeitnehmer:innen, sondern auch für Teams und
Unternehmen von Vorteil sein.


* Allzeit-Verfügbarkeit ist ein Zeichen von strukturellen
Defiziten und sollte auf Unternehmens-Ebene behoben werden.


* Gut organisierte Teilzeitführungskräfte geben (durch ihre
nicht-rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit) mehr Verantwortung und
Aufgaben an ihre Teams ab. Dadurch ist es möglich, dass
Teammitglieder gefördert und schneller entwickelt werden.


* Ein Schritt für mehr Gleichberechtigung im Job ist, wenn mehr
Männer und Frauen in Teilzeit arbeiten und führen können. An den
dazugehörigen Modellen muss noch gearbeitet werden, ein erster
Schritt ist allerdings die Akzeptanz in Gesellschaft und
Unternehmen.


Weiterführende Links:


“Warum wir besser in Teilzeit führen. Wieso dieser Change in
Unternehmen überfällig ist und wie man ihn angeht” hat Marina auf
LinkedIn beschrieben.


Johanna Fink macht einen Podcast, der sich ganz dem Thema “Führen
in Teilzeit”widmet, hier im Gespräch mit Marina über ihre
Learnings und Tipps zur Teilzeitführung.


Warum neue Wege beim Thema Teilzeit nicht nur Familien
weiterbringen, sondern auch den Unternehmen helfen und unsere
Gesellschaft voranbringen, könnt ihr im Artikel von t3n
nachlesen.


Süddeutschen Zeitung hat einen Artikel zur Abkehr von der 40
Stunden Woche mit vielen Stimmen aktuell herausgebracht und im
Business Insider lest ihr, wieso Teilzeit das Modell der Zukunft
ist und wie Unternehmen davon profitieren können.


2. Post: “Nein zu guten, oder lieber erstmal zu schlechten Ideen
sagen?”


Hier geht’s zum Post.


Worum es geht:


Die Verfasserin möchte beruflich in diesem Jahr klarer
priorisieren. Dafür ist ihr Weg, auch mal zu guten Ideen “Nein”
zu sagen, wenn es beispielsweise nicht genügend Ressourcen dafür
gibt.


Unser Blickwinkel:


* In Entscheider-Positionen ist es unserer Meinung nach
unabdingbar, erstmal “Nein” zu schlechten Ideen zu sagen. Also
auch Mut zur Lücke beweisen und laufende Projekte einstellen.


* Bei der Inventur und Priorisierung kann ein “externes
Killerkommando” helfen, um schwächelnde Projekte, halb gare
Kompromisslösungen oder überholte Ideen zu identifizieren. Diese
“Killer” müssen nicht unbedingt externe Berater, sondern können
auch Kolleg:innen aus anderen Abteilungen oder Mitarbeiter:innen,
die neu ins Unternehmen kommen, sein.


* Was unterscheidet “gute” von “schlechten” Ideen? Unserer
Meinung nach wird eine Idee erst richtig gut, wenn sie iterativ
weiterentwickelt wird, wenn Zeit und Ressourcen investiert
werden, damit die Idee ein konkretes Problem löst. Um nicht in
blinden Aktionismus zu verfallen und Ressourcen zu schonen, muss
Strategie und Kreation Hand in Hand gehen.


* Eine klare DNA, saubere Strategie und Kreativitätsmethoden
helfen dabei, Strukturen und Spielregeln zu setzen, die allen
Beteiligten klar sind. So können Entscheidungen gemeinsam
getroffen werden.


Unser Tool-Tipp:


Mit der “Even Over”-Methode zur strategischen Priorisierung


Klare Entscheidungen gegen bestimmte Projekte und Ideen zu
treffen, fällt nicht leicht. Man ist schnell versucht, alles ein
bisschen zu machen. Für den strategischen Fokus und um klare
Entscheidungen zu treffen, kann mit “Even Over”-Statements
(“sogar statt/selbst über” – sehr holprige Übersetzung im
Deutschen) gearbeitet werden. Diese Methode ist auch gut in Teams
einsetzbar.


Beispiel:


“Growth even over Quality.”


“Quality even over Growth.”


Du siehst: eine Umkehrung ändert die komplette Strategie.


Weiterführende Links:


Hier und hier gibt es mehr Beispiele und eine detailliertere
Beschreibung der “Even Over”-Methode.


“Gegenwärtig nehmen Bildschirme die Hälfte unserer Gehirnzeit in
Anspruch” – wieso wir uns überhaupt ablenken lassen könnt ihr im
Artikel der Süddeutschen über das Buch von Gérald Bronner
“Kognitive Apokalypse. Eine Pathologie der digitalen
Gesellschaft” nachlesen.


……………………


Vielen Dank, dass Du diesen Newsletter gelesen hast.


Kennst du jemanden, der/die am Newsletter oder Podcast auch
Interesse hätte, dann leite die E-Mail gerne weiter.


Vielen Dank und bis zum nächsten Mal!


Marina & Patrick.


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