#27 Wie erziehen wir frei von Antisemitismus, Thomas Meyer?

#27 Wie erziehen wir frei von Antisemitismus, Thomas Meyer?

1 Stunde 10 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
"Juden kontrollieren die Banken", "Juden sind geizig", "Juden sind
geschäftstüchtig" - ich muss gestehen: Vor der Lektüre von Thomas
Meyers Buch 'Was soll an meiner Nase bitte jüdisch sein?' nahm ich
solche Sätze mehr oder weniger einfach so hin. Ich bejahte sie
nicht, aber ich sah auch keinen Anlass sie gross zu hinterfragen.
Von Thomas Meyer lernte ich dann, dass diese Sätze keine "Sätze"
sind, sondern antisemitische Anfeindungen und Klischees. Und dass
sie sich für Juden wie "glühend heisse Stiche" anfühlen können.
Thomas Buch offenbarte mir meine innere Antisemitin, was für mich
erst eine unbequeme aber schlussendlich eine gute Sache war. In
seinem Buch schreibt Thomas Meyer: "Antisemitismus begleitet mich
schon seit meiner Kindheit, und ein wesentlicher Teil dieses
Problems besteht darin, dass mir das kaum einer glaubt." (s 39) und
auch "Ich finde, wir sprechen nicht gut miteinander und
übereinander, zumindest nicht gut genug. Unsere Sprache ist grob,
verurteilend und alles andere als hilfreich." Im Podcast erzählte
mir Thomas Meyer wie sich Judenfeindlichkeit im Alltag anfühlt
(z.B. wenn jemand behauptete seine Nase sei "typisch jüdisch") und
warum sie sich verbreitet (wegen der Erziehung) und von diesem
einen Freund, der sich als einer von wenigen entschuldigte, als
Meyer ihn drauf hinwies, dass er soeben ein antisemitisches
Klischee brachte. Zum Schluss sagte Meyer: "Wir sind alle
diskriminierend. Wir sind alle Rasssisten, Sexisten und
Antisemiten. Selbst ich." und auch wie er von seinem Sohn lernt,
der oft klüger ist als er selbst.

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