Brustlöser - E28 - Saison 21/22
1 Stunde 12 Minuten
Podcast
Podcaster
Hamburg
Beschreibung
vor 2 Jahren
Leute, jetzt überlegt mal, es ist Krieg. Und alle sehen hin. Und
verhalten sich plötzlich. Die meisten sogar richtig. Ziehen erste
Konsequenzen, tilgen den Teufel vom Trikot, zerreißen Verträge.
Machen zum ersten Mal seit Jahren nicht einfach so weiter. Der
Fußball, das kann man so sagen, hat in den vergangenen Tagen
Zeichen gesetzt, die weit über die übliche Symbolik hinaus gehen.
Natürlich musste auch die Allianz-Arena erstmal in ukrainischen
Farben leuchten, Lichtreflexe. Daneben allerdings strahlten schon
bald auch die klaren Sätze Robert Lewandowskis, seine öffentliche
Weigerung, jetzt noch gegen die Russen zu spielen. Der erste
Boykott aus der Kabine heraus. Und dann fielen die wirklich großen
Steine, kippten auch die Mächtigen um. War mit einem Mal möglich,
was lange Zeit unmöglich schien. Bei Schalke, bei der UEFA. Und
selbst in Zürich, der Weltverband zwischen Infanterie und
Infantino. Eine Zeitenwende. Ein moralischer Domino Day. Als stünde
Uli Potofski vor der Arena. Den Kreml im Rücken, aber die Welt im
Nacken. So wurden tatsächlich alte Partnerschaften beendet und
scheinbar ewige Gewissheiten eingerissen. So überschlugen sich erst
die Ereignisse und dann auch die Meldungen. Im Angesicht des
Krieges. Gazprom, das wissen wir jetzt, ist nicht nur in
Gelsenkirchen Geschichte. Und die Russen dürfen nun weder nach
Leipzig noch nach Katar. Freilosbuden, der kalte Entzug. Was nun
bleibt, sind vor allem Gefühle. Und offene Fragen. Hätte man das
alles nicht schon früher wissen müssen? Hätte man nicht schon viel
früher handeln sollen? Nach der Krim, nach Syrien? Muss wirklich
erst Kiew brennen, eine europäische Hauptstadt, ehe der Fußball
seine Freundschaften hinterfragt? Die Antworten kennen wir leider.
Das ist der Beigeschmack dieser Tage. Er wird uns begleiten. Aber
wir wären nicht wir, hätten wir dieser großen Ohnmacht, dem Zorn
und der Verunsicherung, nicht auch diesmal zumindest ein bisschen
Normalität entgegen gestellt. Die berechtige Schwere mit zwei, drei
Tropfen Leichtsinn verdünnt. Alltägliche Albernheiten. Vom Krieg
zum Klamauk und zurück. Für den einen Lacher, der euch heute eben
nicht im Halse stecken bleiben muss. Das ist die Hoffnung. Und mit
dieser Hoffnung wünschen wir euch nun allen Ernstes viel Spaß bei
dieser neuen Folge Fussball MML!
verhalten sich plötzlich. Die meisten sogar richtig. Ziehen erste
Konsequenzen, tilgen den Teufel vom Trikot, zerreißen Verträge.
Machen zum ersten Mal seit Jahren nicht einfach so weiter. Der
Fußball, das kann man so sagen, hat in den vergangenen Tagen
Zeichen gesetzt, die weit über die übliche Symbolik hinaus gehen.
Natürlich musste auch die Allianz-Arena erstmal in ukrainischen
Farben leuchten, Lichtreflexe. Daneben allerdings strahlten schon
bald auch die klaren Sätze Robert Lewandowskis, seine öffentliche
Weigerung, jetzt noch gegen die Russen zu spielen. Der erste
Boykott aus der Kabine heraus. Und dann fielen die wirklich großen
Steine, kippten auch die Mächtigen um. War mit einem Mal möglich,
was lange Zeit unmöglich schien. Bei Schalke, bei der UEFA. Und
selbst in Zürich, der Weltverband zwischen Infanterie und
Infantino. Eine Zeitenwende. Ein moralischer Domino Day. Als stünde
Uli Potofski vor der Arena. Den Kreml im Rücken, aber die Welt im
Nacken. So wurden tatsächlich alte Partnerschaften beendet und
scheinbar ewige Gewissheiten eingerissen. So überschlugen sich erst
die Ereignisse und dann auch die Meldungen. Im Angesicht des
Krieges. Gazprom, das wissen wir jetzt, ist nicht nur in
Gelsenkirchen Geschichte. Und die Russen dürfen nun weder nach
Leipzig noch nach Katar. Freilosbuden, der kalte Entzug. Was nun
bleibt, sind vor allem Gefühle. Und offene Fragen. Hätte man das
alles nicht schon früher wissen müssen? Hätte man nicht schon viel
früher handeln sollen? Nach der Krim, nach Syrien? Muss wirklich
erst Kiew brennen, eine europäische Hauptstadt, ehe der Fußball
seine Freundschaften hinterfragt? Die Antworten kennen wir leider.
Das ist der Beigeschmack dieser Tage. Er wird uns begleiten. Aber
wir wären nicht wir, hätten wir dieser großen Ohnmacht, dem Zorn
und der Verunsicherung, nicht auch diesmal zumindest ein bisschen
Normalität entgegen gestellt. Die berechtige Schwere mit zwei, drei
Tropfen Leichtsinn verdünnt. Alltägliche Albernheiten. Vom Krieg
zum Klamauk und zurück. Für den einen Lacher, der euch heute eben
nicht im Halse stecken bleiben muss. Das ist die Hoffnung. Und mit
dieser Hoffnung wünschen wir euch nun allen Ernstes viel Spaß bei
dieser neuen Folge Fussball MML!
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