Die Bedeutung der Ultraschalldiagnostik der kraniozervikalen Arterien für die Diagnose der Riesenzellarteriitis

Die Bedeutung der Ultraschalldiagnostik der kraniozervikalen Arterien für die Diagnose der Riesenzellarteriitis

Beschreibung

vor 15 Jahren
Kraniozervikale Arterien sind bei der Riesenzellarteriitis sehr
häufig befallen. Viele von ihnen sind für die Ultraschalldiagnostik
einfach zugänglich und nichtinvasiv langstreckig untersuchbar. Mit
Einführung der hochauflösenden farbkodierten Duplexsonographie ist
die Beschallung der kleinlumigen Arterien möglich, die für die
Diagnose der Riesenzellarteriitis routinemäßig
bioptisch-histologisch untersucht werden. Um die diagnostische
Bedeutung der Ultraschalldiagnostik der kraniozervikalen Arterien
für die klinische Praxis zu bewerten, wurden die Ergebnisse dieser
Diagnostik bei 317 Patienten ausgewertet, bei denen in den Jahren
1998 bis 2006 im Klinikum Augsburg die kraniozervikalen Arterien
mit der Fragestellung „Riesenzellarteriitis“ sonographisch
untersucht wurden. Wie die ACR-Kriterien zeigen, gelingt es, durch
eine Kombination von mehreren charakteristischen Merkmalen die
Sensitivität und Spezifität der Diagnostik der Riesenzellarteriitis
im Vergleich zur Berücksichtigung einzelner Kriterien, wie etwa der
Biopsie, deutlich zu verbessern. Es wurde deshalb ein Punkte-Score
für die Diagnose der RZA entwickelt der auf der
Ultraschalldiagnostik beruht und die Biopsie nicht benötigt. Als
optimal und zugleich für die klinische Praxis am besten geeignet
erwiesen sich für diesen Score die folgenden klinischen Symptome
bzw. Befunde: Kauschmerz, Kopfschmerz, Sehstörungen, auffälliger
Tastbefund der A. temporalis superficialis bzw. occipitalis,
Vorliegen einer Polymyalgia rheumatica (PMR) entsprechend den
Bird-Kriterien, erhöhte Werte der
Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit (BSG) oder des C-reaktiven
Proteins (CRP) sowie ein positiver Befund in der
Ultraschalldiagnostik. Damit die Diagnose einer RZA bzw. AT
gestellt werden kann, müssen mindestens drei dieser sieben
Kriterien erfüllt sein. Außerdem muss mindestens eines von vier
Hauptkriterien vorliegen. Dieser „Ultraschall-Score“ hat
hinsichtlich der Diagnose einer RZA eine Sensitivität von 81,4 %,
eine Spezifität von 91,3 % und eine Effizienz von 85,9 %. Werden
die large-artery Variante und die okkulte Form der RZA als schwer
zu diagnostizierende atypische RZA-Unterformen ausgeschlossen und
beschränkt man sich ausschließlich auf die Diagnose der AT, so
erhöhen sich die Sensitivität des „Ultraschall-Scores“ auf 89,9 und
die Effizienz auf 90,6 %. Er erreicht damit die Validität der
ACR-Kriterien, die in unserem Patientenkollektiv eine Effizienz von
85,9 % bzw. 90,1 % haben.

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