Dem Leiden eine Stimme geben – Carolin Emcke und Miriam Cahn
Krieg und Vertreibung sind grausam, erniedrigend, brutal. Wir
sprechen kühl über Geostrategie, Gerechtigkeit und Grenzen –
blenden die Schicksale der Menschen, die erfrieren, verhungern,
ertrinken, aber allzu oft aus. Wie lässt sich das Grauen in Wort
...
57 Minuten
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Beschreibung
vor 8 Monaten
Krieg und Vertreibung sind grausam, erniedrigend, brutal. Wir
sprechen kühl über Geostrategie, Gerechtigkeit und Grenzen –
blenden die Schicksale der Menschen, die erfrieren, verhungern,
ertrinken, aber allzu oft aus. Wie lässt sich das Grauen in Worte
und Bilder fassen, wie zeigen, was geschieht? Beide arbeiten sich
seit vielen Jahren an der Frage ab, wie der Entmenschlichung in
unserer Welt aufrichtig und engagiert zu begegnen ist, und beide
wurden für ihre Arbeit vielfach ausgezeichnet: Die Philosophin und
Autorin Carolin Emcke und die Künstlerin Miriam Cahn. Cahn, die zu
den weltweit bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen gehört,
ergreift für die Entrechteten Partei, indem sie unermüdlich malt.
Ihr Gemälde «Fuck abstraction!», das nach den Kriegsgräueln in
Butscha entstanden ist, hat in Frankreich jüngst eine Debatte über
die Grenzen der Kunstfreiheit ausgelöst. Denn Cahn zeigt die
Brutalität von Krieg, Flucht und Unterdrückung ungeschönt und
schonungslos. Emcke, unter anderem Friedenspreisträgerin und
Autorin zahlreicher preisgekrönter Sachbücher, hat bereits in ihrer
Zeit als Kriegsreporterin damit gerungen, dem Leiden schreibend
eine Stimme zu geben. In ihrem in diesen Tagen erscheinenden Buch
«Was wahr ist. Über Gewalt und Klima» denkt sie darüber nach, wie
wir den einzelnen Menschen, die im Krieg zur wert- und namenlosen
Masse werden, ihre Humanität zurückgeben können. Was treibt die
beiden Frauen an, was eint sie? Glauben sie an die Kraft der
Öffentlichkeit, wie lässt sich Empathie ihrer Meinung nach schulen
und gibt es eine Pflicht zur Zeugenschaft? Barbara Bleisch trifft
die beiden zum Gespräch.
sprechen kühl über Geostrategie, Gerechtigkeit und Grenzen –
blenden die Schicksale der Menschen, die erfrieren, verhungern,
ertrinken, aber allzu oft aus. Wie lässt sich das Grauen in Worte
und Bilder fassen, wie zeigen, was geschieht? Beide arbeiten sich
seit vielen Jahren an der Frage ab, wie der Entmenschlichung in
unserer Welt aufrichtig und engagiert zu begegnen ist, und beide
wurden für ihre Arbeit vielfach ausgezeichnet: Die Philosophin und
Autorin Carolin Emcke und die Künstlerin Miriam Cahn. Cahn, die zu
den weltweit bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen gehört,
ergreift für die Entrechteten Partei, indem sie unermüdlich malt.
Ihr Gemälde «Fuck abstraction!», das nach den Kriegsgräueln in
Butscha entstanden ist, hat in Frankreich jüngst eine Debatte über
die Grenzen der Kunstfreiheit ausgelöst. Denn Cahn zeigt die
Brutalität von Krieg, Flucht und Unterdrückung ungeschönt und
schonungslos. Emcke, unter anderem Friedenspreisträgerin und
Autorin zahlreicher preisgekrönter Sachbücher, hat bereits in ihrer
Zeit als Kriegsreporterin damit gerungen, dem Leiden schreibend
eine Stimme zu geben. In ihrem in diesen Tagen erscheinenden Buch
«Was wahr ist. Über Gewalt und Klima» denkt sie darüber nach, wie
wir den einzelnen Menschen, die im Krieg zur wert- und namenlosen
Masse werden, ihre Humanität zurückgeben können. Was treibt die
beiden Frauen an, was eint sie? Glauben sie an die Kraft der
Öffentlichkeit, wie lässt sich Empathie ihrer Meinung nach schulen
und gibt es eine Pflicht zur Zeugenschaft? Barbara Bleisch trifft
die beiden zum Gespräch.
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