Nie wieder Winnetou? Philo-Stammtisch zu kultureller Aneignung
Ein neuer Kampf der Kulturen tobt inmitten der Gegenwart: Ist es
kolonialistisch, Karl Mays Winnetou-Romane zu lesen? Rassistisch,
als Schweizerin Dreadlocks zu tragen? Wem, wenn überhaupt, gehören
kulturelle Besonderheiten? Und wer darf sie sich aus ...
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Ein neuer Kampf der Kulturen tobt inmitten der Gegenwart: Ist es
kolonialistisch, Karl Mays Winnetou-Romane zu lesen? Rassistisch,
als Schweizerin Dreadlocks zu tragen? Wem, wenn überhaupt, gehören
kulturelle Besonderheiten? Und wer darf sie sich aus welchen
Gründen einfach aneignen? Wollten Sie früher Indianerhäuptling
werden? Oder Prinzessin aus dem Morgenland? Lieben Sie
Reggae-Musik? Malen Ihre Kinder Mandalas aus? Kochen sie zu Hause
Sushi – und zwar nach dem Rezept eines britischen Star-Kochs? Kaum
ein Thema, das derzeit mehr Streit erzeugt als das der „kulturellen
Aneignung. Wo progressive Aktivistinnen auf Bewusstwerdung der
kolonialen, oft offen rassistischen Aneignungsmuster im Herzen
gerade der westlichen Kultur bestehen, sorgen sich andere, ob nicht
gerade dadurch rechtspopulistische Ideen von „kultureller Reinheit,
gar der Mythos vom „edlen Wilden wieder Einzug in unser Denken
halten. Beruht das, was menschliche Identität ausmacht, nicht immer
schon auf Offenheit für Fremdes? Sollten kulturelle Eigenheiten
wirklich wie Marken vor dem Zugriff Fremder geschützt werden? Oder
fragt so etwas nur, wer über Jahrhunderte daran gewöhnt ist, sich
einfach zu nehmen, was beliebt? Im Gespräch mit Mithu Sanyal,
Kulturwissenschaftlerin und Autorin von „Identitti, und Jens
Balzer, Autor von „Ethik der Appropriation, gehen Barbara Bleisch
und Wolfram Eilenberger am philosophischen Stammtisch der
„kulturellen Aneignung auf den Grund.
kolonialistisch, Karl Mays Winnetou-Romane zu lesen? Rassistisch,
als Schweizerin Dreadlocks zu tragen? Wem, wenn überhaupt, gehören
kulturelle Besonderheiten? Und wer darf sie sich aus welchen
Gründen einfach aneignen? Wollten Sie früher Indianerhäuptling
werden? Oder Prinzessin aus dem Morgenland? Lieben Sie
Reggae-Musik? Malen Ihre Kinder Mandalas aus? Kochen sie zu Hause
Sushi – und zwar nach dem Rezept eines britischen Star-Kochs? Kaum
ein Thema, das derzeit mehr Streit erzeugt als das der „kulturellen
Aneignung. Wo progressive Aktivistinnen auf Bewusstwerdung der
kolonialen, oft offen rassistischen Aneignungsmuster im Herzen
gerade der westlichen Kultur bestehen, sorgen sich andere, ob nicht
gerade dadurch rechtspopulistische Ideen von „kultureller Reinheit,
gar der Mythos vom „edlen Wilden wieder Einzug in unser Denken
halten. Beruht das, was menschliche Identität ausmacht, nicht immer
schon auf Offenheit für Fremdes? Sollten kulturelle Eigenheiten
wirklich wie Marken vor dem Zugriff Fremder geschützt werden? Oder
fragt so etwas nur, wer über Jahrhunderte daran gewöhnt ist, sich
einfach zu nehmen, was beliebt? Im Gespräch mit Mithu Sanyal,
Kulturwissenschaftlerin und Autorin von „Identitti, und Jens
Balzer, Autor von „Ethik der Appropriation, gehen Barbara Bleisch
und Wolfram Eilenberger am philosophischen Stammtisch der
„kulturellen Aneignung auf den Grund.
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