Michael Sandel: Das Leistungsdenken zersetzt unsere Gesellschaft
You can make it if you try! Diese Formel ist breit akzeptiert,
ebenso der Glaube, dass wer zu Erfolg und Wohlstand kommt, das auch
verdient. Michael Sandel, einer der erfolgreichsten Philosophen,
sagt: Das stimmt nicht und ist sogar gefährlich für die ...
59 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
You can make it if you try! Diese Formel ist breit akzeptiert,
ebenso der Glaube, dass wer zu Erfolg und Wohlstand kommt, das auch
verdient. Michael Sandel, einer der erfolgreichsten Philosophen,
sagt: Das stimmt nicht und ist sogar gefährlich für die
Gemeinschaft. Barbara Bleisch hakt nach. Wer hat in unserer
Gesellschaft Erfolg – und warum? Unter dem gesellschaftlich
unumstrittenen Mantra «Wer hart arbeitet, kann alles erreichen»
haben wir gelernt zu glauben, dass jeder genau das bekommt, was er
oder sie verdient. Die Nutzniesser dieses Systems, das Erfolg auf
Leistung und Talent zurückführt, gehen davon aus, dass sie ihren
Erfolg verdienen, weil sie sich angestrengt haben. Im Umkehrschluss
bedeutet das, dass diejenigen, die am System scheitern, selbst
schuld sind. Das Resultat: Verlierer des Systems wenden sich
zunehmend gegen die Eliten unserer Gesellschaften und empfinden die
Leistungsgesellschaft als Tyrannei. Michael Sandel, Professor an
der Harvard Universität und einer der erfolgreichsten Philosophen
der Gegenwart, hat genau zu dieser These ein Buch verfasst. Im
Gespräch mit Barbara Bleisch erklärt er: Statt den Einzelnen für
den Wettbewerb zu rüsten und an einer trennenden Ethik des Erfolgs
festzuhalten, sollten wir die Würde der Arbeit wieder ins Zentrum
der gesellschaftlichen Debatte rücken und an einer Politik des
Gemeinwohls arbeiten, die allen zugutekommt.
ebenso der Glaube, dass wer zu Erfolg und Wohlstand kommt, das auch
verdient. Michael Sandel, einer der erfolgreichsten Philosophen,
sagt: Das stimmt nicht und ist sogar gefährlich für die
Gemeinschaft. Barbara Bleisch hakt nach. Wer hat in unserer
Gesellschaft Erfolg – und warum? Unter dem gesellschaftlich
unumstrittenen Mantra «Wer hart arbeitet, kann alles erreichen»
haben wir gelernt zu glauben, dass jeder genau das bekommt, was er
oder sie verdient. Die Nutzniesser dieses Systems, das Erfolg auf
Leistung und Talent zurückführt, gehen davon aus, dass sie ihren
Erfolg verdienen, weil sie sich angestrengt haben. Im Umkehrschluss
bedeutet das, dass diejenigen, die am System scheitern, selbst
schuld sind. Das Resultat: Verlierer des Systems wenden sich
zunehmend gegen die Eliten unserer Gesellschaften und empfinden die
Leistungsgesellschaft als Tyrannei. Michael Sandel, Professor an
der Harvard Universität und einer der erfolgreichsten Philosophen
der Gegenwart, hat genau zu dieser These ein Buch verfasst. Im
Gespräch mit Barbara Bleisch erklärt er: Statt den Einzelnen für
den Wettbewerb zu rüsten und an einer trennenden Ethik des Erfolgs
festzuhalten, sollten wir die Würde der Arbeit wieder ins Zentrum
der gesellschaftlichen Debatte rücken und an einer Politik des
Gemeinwohls arbeiten, die allen zugutekommt.
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