Von Auslandsschulen profitieren alle Beteiligten – ein Gespräch mit Thilo Klingebiel

Von Auslandsschulen profitieren alle Beteiligten – ein Gespräch mit Thilo Klingebiel

„Begegnungen schaffen & zusammen bringen“
46 Minuten
Podcast
Podcaster

Beschreibung

vor 3 Jahren
Thilo Klingebiel ist seit 2010 Geschäftsführer des Weltverbands
Deutscher Auslandsschulen. Zuvor war der der Bildungsmanager (MBA)
und Non-Profit-Manager (VMI) 5 Jahre als Gymnasiallehrer und
Projektleiter an der Deutschen Schule Shanghai sowie Bereichsleiter
bei Bundesliga.de. Aufgrund seiner Erfahrungen schaut er aus
unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema Bildung. Im Podcast
„School must go on“ spricht Thilo Klingebiel über die Kombination
aus Schulträgerautonomie und deutschen Standards, den
Begegnungscharakter der Auslandsschulen und inwieweit alle
Beteiligten von den Schulen profitieren. – Weltweite
Schulträgerautonomie mit deutschen Standards – Es gibt derzeit
weltweit 140 anerkannte deutsche Auslandsschulen, an denen ca.
80.000 Schüler/-innen unterrichtet werden. „Die freien Schulträger
finanzieren sich zu 70 Prozent selber aus den Schulgebühren“,
erklärt der Verbandsmanager. Durch das Auswärtige Amt erhalten die
Schulen darüber hinaus im Rahmen der auswärtigen Kultur- und
Bildungspolitik sowohl eine finanzielle als auch eine personelle
Förderung, die durch das Auslandsschulgesetz geregelt wird. „Jede
Deutsche Auslandsschule hat eine/-n Schulleiter/-in aus dem
öffentlichen Schulsystem, der mit dem ehrenamtlichen Vorstand aus
dem jeweiligen Land zusammenarbeitet“, so Thilo Klingebiel. „Man
hat somit Schulen, die auf der einen Seite autonom sind und eine
große wirtschaftlich strategische Freiheit haben, und auf der
anderen Seite gibt es eine gewisse Zentralsteuerung und deutsche
Standards." Diese Mischung sei eine sehr gute Kombination und habe
auch Auswirkungen auf die Lehrkräftekultur, da vermittelte
Lehrer/-innen aus Deutschland mit den beim Schulträger angestellten
Lehrkräften zusammenarbeiten. Dadurch entstehe ein toller Spirit
und eine besondere Qualität. – „Begegnungen schaffen & zusammen
bringen“ – „Dass 75 Prozent der Schüler/-innen nicht-deutsch
sprechende Eltern haben, ist Ausdruck der zentralen Aufgabe dieser
Schulen: Begegnungen schaffen und zusammen bringen“, erklärt der
ehemalige Lehrer. Es gebe zwei Schultypen: Zum einen
Begegnungsschulen, bei denen vorwiegend Kinder aus der Region zur
Schule gehen und an die deutsche Kultur herangeführt werden und zum
anderen Schulen, deren Schülerschaft sich hauptsächlich aus Kindern
aus Deutschland zusammensetzt. „Es gibt also diese zwei Teile:
Erstens ein starker Begegnungscharakter und zweitens der klare
Auftrag, deutsche Kinder, deren Eltern im Ausland arbeiten, zu
beschulen und ihnen die Rückkehr zu ermöglichen.“ – „Tripple-Win“
durch Auslandsschulen – „Wir sehen anhand einer durchgeführten
Studie, dass große Teile der Absolventen von deutschen
Auslandsschulen ein eigenes Geschäft aufbauen, Entrepreneure
werden, die sich teilweise dann auch wieder in ihrem Land in den
eigenen Schulvorständen engagieren. Der Kreis schließt sich dann
also auch“, erklärt der Geschäftsführer. „Das ist, was wir wollen.
Dass wir Leute mit den Eindrücken aus der deutschen
Herangehensweise in ihre eigene Kultur wieder zurückbringen.“ Es
gebe also einen „Tripple-Win“ für das Sitzland, für Deutschland,
weil wir auch von anderen Systemen etwas lernen können, und für die
Absolventen. Außerdem spricht Thilo Klingebiel über Schule in
China, Elternbeteiligung, die Rolle des Verbandes bei der Schul-
& Organisationsentwicklung sowie Digitalisierung in der
Bildung. Weitere Infos: www.auslandsschulnetz.de &
www.lehrer-weltweit.de

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