(Engl.) Apps für Lehrer und Eltern, Schulautonomie & Datenschutz – Über Bildung in Großbritannien mit Laura McInerney
„Wir haben bzgl. der Daten nicht die gleichen Bedenken wie andere
Länder“
32 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 3 Jahren
(***englisches Interview***) Laura McInerney war sechs Jahre lang
Lehrerin an einer Sekundarschule in London. Heute ist sie
Journalistin für die britische Zeitung „The Guardian“ und
Mitgründerin der Umfrage-Apps „Teacher Tapp“ und „Parent Ping“. Im
Podcast „School must go on“ spricht sie über die Funktionsweise der
beiden Apps, die Auswirkungen der Sparmaßnahmen der Regierung im
Bildungsbereich und darüber, welche Rolle Schulautonomie und
Datenschutz in Großbritannien spielen. – Das Teilen von
Informationen ist etwas Gutes – Die App auf dem Handy der
Lehrkräfte bzw. der Eltern pingt einmal am Tag und dann erscheinen
Fragen, die beantwortet werden können. Nach der Teilnahme an der
Umfrage kann man die Ergebnisse einsehen. „Wenn du eine Lehrkraft
bist, bist du meistens nur in deinem eigenen Klassenzimmer und
bekommst nicht zu sehen, was in den Klassenzimmern anderer Leute
passiert“, so die Journalistin. Die Apps geben jedem die
Möglichkeit, zu verstehen, was bei den Kollegen oder bei anderen
Eltern passiert. „Wir benutzen diese Einblicke zum Informieren von
Regierungen, politischen Entscheidungsträgern und
Technologieunternehmen, damit sie ihr Produkt verbessern können“,
erklärt Laura McInerney. In England habe das Statistikamt „Teacher
Tapp“ bspw. benutzt, um einen Blick auf die Arbeitsstunden der
Lehrer zu werfen, und um herauszufinden, wie gut Bildung im
Homeschooling funktioniert. „Wir konnten sehr genaue Statistiken
erstellen, was wirklich fantastisch ist“, schwärmt die ehemalige
Lehrerin. „Wenn man einmal das Gefühl überwunden hat, dass das
Teilen von Informationen unangenehm ist und sich bewusst macht,
dass es sogar positiv ist, sie zu teilen, werden gute Dinge
passieren.“ – Kürzungen des Schulbudgets und deren Folgen – 2018
habe es über „Teacher Tapp“ die ersten Befragungen zu Laptops und
digitalen Geräten an Schulen gegeben: „Wir haben gesehen, dass sie
allmählich weniger benutzt werden“, so Laura McInerney. Der Grund
dafür sei gewesen, dass es seit 2010 Sparmaßnahmen durch die
Regierung gegeben habe, die auch zur Kürzung des Schulbudgets
geführt haben. Die zehn Jahre davor sei viel Technik an die Schulen
gebracht worden, sodass die gesamte Soft- und Hardware mittlerweile
veraltet ist und Lizenzen nach und nach ausgelaufen sind, ohne dass
sie erneuert wurden. „Als die Pandemie kam, waren wir sehr schlecht
ausgestattet. Die meisten Schulen hatten vielleicht ein paar
Laptops, aber es war insgesamt nichts, worin die Leute investiert
haben“, resümiert die Mitgründerin. Es habe jedoch eine Entwicklung
stattgefunden, sodass der Unterricht zu Hause im Vergleich zu den
ersten Schulschließungen letztes Jahr deutlich besser funktioniert.
– Schulautonomie und Datenschutz – In Großbritannien entscheiden
die Schulen viel selbst und es gibt wenig Vorgaben durch die
Bildungspolitik. Es gebe zwar sogenannte „academy trusts“, die ein
Zusammenschluss verschiedener Schulen sind und somit auch gemeinsam
Entscheidungen treffen, diese seien jedoch sehr selten, sagt
McInerney. „Wir haben 24.000 Schulen, die alle ihr eigenes Ding
machen, ohne einen strategischen Fokus und das im Kontext von
Budgets, die seit etwa einem Jahrzehnt gekürzt werden“, so Laura
McInerney. Anbieter und Anwendungen wie Microsoft Teams und Google
Classrooms hätten sich daher mit der Zeit an den Schulen
durchgesetzt. „Wir haben kulturell bezüglich der Daten nicht die
gleichen Bedenken wie in anderen Ländern. Wir haben auch nicht die
gleichen Bedenken bezüglich des Arbeitens mit großen Konzernen“,
erklärt die Journalistin. Dazu komme, dass man es in Großbritannien
gewohnt sei, mit amerikanischen Produkten zu arbeiten und ebenso
ein Englisch sprechendes Land sei. „Deshalb haben sich gewisse
Anbieter wirklich guter Lernplattformen durchgesetzt.“ Zudem
spricht Laura McInerney über ihre Arbeit als Journalistin,
Lernmanagementsysteme und Schule während der Schulschließungen.
Lehrerin an einer Sekundarschule in London. Heute ist sie
Journalistin für die britische Zeitung „The Guardian“ und
Mitgründerin der Umfrage-Apps „Teacher Tapp“ und „Parent Ping“. Im
Podcast „School must go on“ spricht sie über die Funktionsweise der
beiden Apps, die Auswirkungen der Sparmaßnahmen der Regierung im
Bildungsbereich und darüber, welche Rolle Schulautonomie und
Datenschutz in Großbritannien spielen. – Das Teilen von
Informationen ist etwas Gutes – Die App auf dem Handy der
Lehrkräfte bzw. der Eltern pingt einmal am Tag und dann erscheinen
Fragen, die beantwortet werden können. Nach der Teilnahme an der
Umfrage kann man die Ergebnisse einsehen. „Wenn du eine Lehrkraft
bist, bist du meistens nur in deinem eigenen Klassenzimmer und
bekommst nicht zu sehen, was in den Klassenzimmern anderer Leute
passiert“, so die Journalistin. Die Apps geben jedem die
Möglichkeit, zu verstehen, was bei den Kollegen oder bei anderen
Eltern passiert. „Wir benutzen diese Einblicke zum Informieren von
Regierungen, politischen Entscheidungsträgern und
Technologieunternehmen, damit sie ihr Produkt verbessern können“,
erklärt Laura McInerney. In England habe das Statistikamt „Teacher
Tapp“ bspw. benutzt, um einen Blick auf die Arbeitsstunden der
Lehrer zu werfen, und um herauszufinden, wie gut Bildung im
Homeschooling funktioniert. „Wir konnten sehr genaue Statistiken
erstellen, was wirklich fantastisch ist“, schwärmt die ehemalige
Lehrerin. „Wenn man einmal das Gefühl überwunden hat, dass das
Teilen von Informationen unangenehm ist und sich bewusst macht,
dass es sogar positiv ist, sie zu teilen, werden gute Dinge
passieren.“ – Kürzungen des Schulbudgets und deren Folgen – 2018
habe es über „Teacher Tapp“ die ersten Befragungen zu Laptops und
digitalen Geräten an Schulen gegeben: „Wir haben gesehen, dass sie
allmählich weniger benutzt werden“, so Laura McInerney. Der Grund
dafür sei gewesen, dass es seit 2010 Sparmaßnahmen durch die
Regierung gegeben habe, die auch zur Kürzung des Schulbudgets
geführt haben. Die zehn Jahre davor sei viel Technik an die Schulen
gebracht worden, sodass die gesamte Soft- und Hardware mittlerweile
veraltet ist und Lizenzen nach und nach ausgelaufen sind, ohne dass
sie erneuert wurden. „Als die Pandemie kam, waren wir sehr schlecht
ausgestattet. Die meisten Schulen hatten vielleicht ein paar
Laptops, aber es war insgesamt nichts, worin die Leute investiert
haben“, resümiert die Mitgründerin. Es habe jedoch eine Entwicklung
stattgefunden, sodass der Unterricht zu Hause im Vergleich zu den
ersten Schulschließungen letztes Jahr deutlich besser funktioniert.
– Schulautonomie und Datenschutz – In Großbritannien entscheiden
die Schulen viel selbst und es gibt wenig Vorgaben durch die
Bildungspolitik. Es gebe zwar sogenannte „academy trusts“, die ein
Zusammenschluss verschiedener Schulen sind und somit auch gemeinsam
Entscheidungen treffen, diese seien jedoch sehr selten, sagt
McInerney. „Wir haben 24.000 Schulen, die alle ihr eigenes Ding
machen, ohne einen strategischen Fokus und das im Kontext von
Budgets, die seit etwa einem Jahrzehnt gekürzt werden“, so Laura
McInerney. Anbieter und Anwendungen wie Microsoft Teams und Google
Classrooms hätten sich daher mit der Zeit an den Schulen
durchgesetzt. „Wir haben kulturell bezüglich der Daten nicht die
gleichen Bedenken wie in anderen Ländern. Wir haben auch nicht die
gleichen Bedenken bezüglich des Arbeitens mit großen Konzernen“,
erklärt die Journalistin. Dazu komme, dass man es in Großbritannien
gewohnt sei, mit amerikanischen Produkten zu arbeiten und ebenso
ein Englisch sprechendes Land sei. „Deshalb haben sich gewisse
Anbieter wirklich guter Lernplattformen durchgesetzt.“ Zudem
spricht Laura McInerney über ihre Arbeit als Journalistin,
Lernmanagementsysteme und Schule während der Schulschließungen.
Weitere Episoden
25 Minuten
vor 1 Jahr
34 Minuten
vor 1 Jahr
1 Stunde 1 Minute
vor 2 Jahren
In Podcasts werben
Kommentare (0)