M-PATHIE – Zu Gast heute: Michael Hüter – Die empathielose Gesellschaft
1 Stunde 6 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Wir glauben, dass wir die Gesellschaft gemacht haben. Gleichzeitig
aber kommt uns nicht in den Sinn, dass die Gesellschaft auch uns
macht. Vor allem macht sie unsere Kinder. Michael Hüter ist
Historiker, Kindheitsforscher, Pianist und Aktivist. Mit seinem
Buch „Kindheit 6.7“ ist ihm ein Manifest gelungen, das eine Lücke
in den Regalen der Kindheitsforschung schließt. „Es ist höchste
Zeit, mit unseren Kindern neue Wege zu gehen!“, so der Untertitel
des Buches. Liest man sein Buch, so wird man förmlich erschlagen
von seiner akribischen Arbeit, denn es ist vollgestopft mit
wissenschaftlichen Untersuchungen, die aufzeigen, dass es Kindern
und Jugendlichen noch nie so schlecht ging, außerhalb von
Kriegssituationen, wie heute. Sein Buch wird nicht nur in
Fachkreisen hochgelobt. Auch im Mainstream, wo es hingehört,
bekommt es Aufmerksamkeit. Fast alle Menschen, die nicht fachlich
im Thema sind, und das sind die meisten, dürften erstaunt sein,
dass Hüters Hauptargument ein Plädoyer für eine ganz andere
Bildung, eine ganz andere Erziehung und eine ganz andere Betreuung
von Kindern ist. Wir müssen unseren kompletten Umgang mit unseren
Kindern völlig neu überdenken. In den letzten zehn Jahren ist die
Anzahl der Drogentote um 107 Prozent gestiegen. Die Suizidrate in
der Pubertät steigt kontinuierlich seit Jahrzehnten an. Um 60 bis
70 Prozent. In diesen Daten spiegelt sich die Hoffnungslosigkeit,
das eigene Leben mit einem Sinn zu füllen, wider. Hören wir aber
den relevanten meinungsbildenden Medien und den Politikern zu, so
leben wir alle in der besten aller Zeiten überhaupt. Alles wächst
und sprießt vor Freude und Glück. Und noch nie war alles so
wunderbar wie heute, hören wir. Das kann nicht stimmen. Denn der
Schrei der Kinder und Jugendlichen wird gar nicht gehört. Er wird
wegretuschiert. „Die ganzen Fakten sind in Fachkreisen bekannt, sie
werden aber nicht breit thematisiert“, sagt Michael Hüter. Fast in
allen westlichen Ländern ist zudem die Reproduktionsrate der
einzelnen Gesellschaften so heruntergerutscht, dass sich die
meisten westlichen Gesellschaften durch sich selbst gar nicht mehr
erhalten können. Wir bekommen zu wenige Kinder und die werden dann
auch nicht wirklich liebevoll angenommen. Zu viele sterben uns
förmlich dann auch noch weg. Warum ist das so? Dem auf den Grund zu
gehen, ist das Thema dieses Gespräches mit Michael Hüter. Unser
System, das im Grunde ja behauptet alles zu liefern und alles zu
können, was im menschlichen Anspruch steckt, dezimiert seine
Betreiber und schafft sich damit auf Dauer sogar ab. Das folgt aus
den zahlreichen wissenschaftlichen Beobachtungen, von denen Hüter
in Hülle und Fülle berichtet. Statistisch betrachtet leben in
unseren Gesellschaften 15 bis 20 Prozent der Kinder in einem
gesunden Umfeld und sind seelisch und körperlich gesund. Der
überwiegende Anteil der Kinder aber besitzt entweder eine seelische
oder eine körperliche Beeinträchtigung. Was das für die Zukunft
einer Gesellschaft heißt, kann sich jeder selbst ausmalen. „All
diese Krankheiten“, sagt Michael Hüter, „sind zusammengenommen ein
stummer Schrei.“ Er zeigt unsere, eine nicht artgerechte „Haltung“
auf, die wir Gesellschaft oder Zivilisation nennen. Und sie wird
immer artungerechter und lebensfeindlich für unsere Kinder. Sie
erkranken in ihr zu einem viel zu hohem Maße. Das ist das
menschliche Drama, das sich hinter den guten Zahlen der Wirtschaft
und den schlechten Zahlen der Kinder verbirgt. Das Drama der Kinder
ist das Schicksal der Erwachsenen. „Das Problem ist“, sagt Hüter,
„dass es mittlerweile schon so viele Faktoren sind, dass wir nicht
mehr nachkommen, es an einem Grund ausmachen zu können.“ Es wird
allerhöchste Zeit, diese Faktoren anzuhalten. Das aber würde
bedeuten, wir müssten mit dem gesamten System, das unsere
Gesellschaft ausmacht, aufhören, und zwar sofort. Dieses Gespräch
ist ein Plädoyer für mehr Empathie für Kinder und Jugendliche in
dieser Welt. Das Klima zwischen Alt und Jung ist durch Anpassung
und einem Gehorsam für das System vergiftet und sein Treibhausgas
heißt Ignoranz der inneren Welt der Kinder. Seine Heilung wäre das
Wiederherstellen einer artgerechten Empathie für uns alle. Ohne
eine komplette Umformung unserer Gesellschaft, vor allem der
Finanzwirtschaft, wird das nicht gehen. Mehr zu Michael Hüter hier:
www.michael-hueter.org KenFM jetzt auch als kostenlose App für
Android- und iOS-Geräte verfügbar! Über unsere Homepage kommt Ihr
zu den Stores von Apple und Google. Hier der Link:
https://kenfm.de/kenfm-app/ Dir gefällt unser Programm?
Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten hier:
https://kenfm.de/support/kenfm-unterstuetzen/
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aber kommt uns nicht in den Sinn, dass die Gesellschaft auch uns
macht. Vor allem macht sie unsere Kinder. Michael Hüter ist
Historiker, Kindheitsforscher, Pianist und Aktivist. Mit seinem
Buch „Kindheit 6.7“ ist ihm ein Manifest gelungen, das eine Lücke
in den Regalen der Kindheitsforschung schließt. „Es ist höchste
Zeit, mit unseren Kindern neue Wege zu gehen!“, so der Untertitel
des Buches. Liest man sein Buch, so wird man förmlich erschlagen
von seiner akribischen Arbeit, denn es ist vollgestopft mit
wissenschaftlichen Untersuchungen, die aufzeigen, dass es Kindern
und Jugendlichen noch nie so schlecht ging, außerhalb von
Kriegssituationen, wie heute. Sein Buch wird nicht nur in
Fachkreisen hochgelobt. Auch im Mainstream, wo es hingehört,
bekommt es Aufmerksamkeit. Fast alle Menschen, die nicht fachlich
im Thema sind, und das sind die meisten, dürften erstaunt sein,
dass Hüters Hauptargument ein Plädoyer für eine ganz andere
Bildung, eine ganz andere Erziehung und eine ganz andere Betreuung
von Kindern ist. Wir müssen unseren kompletten Umgang mit unseren
Kindern völlig neu überdenken. In den letzten zehn Jahren ist die
Anzahl der Drogentote um 107 Prozent gestiegen. Die Suizidrate in
der Pubertät steigt kontinuierlich seit Jahrzehnten an. Um 60 bis
70 Prozent. In diesen Daten spiegelt sich die Hoffnungslosigkeit,
das eigene Leben mit einem Sinn zu füllen, wider. Hören wir aber
den relevanten meinungsbildenden Medien und den Politikern zu, so
leben wir alle in der besten aller Zeiten überhaupt. Alles wächst
und sprießt vor Freude und Glück. Und noch nie war alles so
wunderbar wie heute, hören wir. Das kann nicht stimmen. Denn der
Schrei der Kinder und Jugendlichen wird gar nicht gehört. Er wird
wegretuschiert. „Die ganzen Fakten sind in Fachkreisen bekannt, sie
werden aber nicht breit thematisiert“, sagt Michael Hüter. Fast in
allen westlichen Ländern ist zudem die Reproduktionsrate der
einzelnen Gesellschaften so heruntergerutscht, dass sich die
meisten westlichen Gesellschaften durch sich selbst gar nicht mehr
erhalten können. Wir bekommen zu wenige Kinder und die werden dann
auch nicht wirklich liebevoll angenommen. Zu viele sterben uns
förmlich dann auch noch weg. Warum ist das so? Dem auf den Grund zu
gehen, ist das Thema dieses Gespräches mit Michael Hüter. Unser
System, das im Grunde ja behauptet alles zu liefern und alles zu
können, was im menschlichen Anspruch steckt, dezimiert seine
Betreiber und schafft sich damit auf Dauer sogar ab. Das folgt aus
den zahlreichen wissenschaftlichen Beobachtungen, von denen Hüter
in Hülle und Fülle berichtet. Statistisch betrachtet leben in
unseren Gesellschaften 15 bis 20 Prozent der Kinder in einem
gesunden Umfeld und sind seelisch und körperlich gesund. Der
überwiegende Anteil der Kinder aber besitzt entweder eine seelische
oder eine körperliche Beeinträchtigung. Was das für die Zukunft
einer Gesellschaft heißt, kann sich jeder selbst ausmalen. „All
diese Krankheiten“, sagt Michael Hüter, „sind zusammengenommen ein
stummer Schrei.“ Er zeigt unsere, eine nicht artgerechte „Haltung“
auf, die wir Gesellschaft oder Zivilisation nennen. Und sie wird
immer artungerechter und lebensfeindlich für unsere Kinder. Sie
erkranken in ihr zu einem viel zu hohem Maße. Das ist das
menschliche Drama, das sich hinter den guten Zahlen der Wirtschaft
und den schlechten Zahlen der Kinder verbirgt. Das Drama der Kinder
ist das Schicksal der Erwachsenen. „Das Problem ist“, sagt Hüter,
„dass es mittlerweile schon so viele Faktoren sind, dass wir nicht
mehr nachkommen, es an einem Grund ausmachen zu können.“ Es wird
allerhöchste Zeit, diese Faktoren anzuhalten. Das aber würde
bedeuten, wir müssten mit dem gesamten System, das unsere
Gesellschaft ausmacht, aufhören, und zwar sofort. Dieses Gespräch
ist ein Plädoyer für mehr Empathie für Kinder und Jugendliche in
dieser Welt. Das Klima zwischen Alt und Jung ist durch Anpassung
und einem Gehorsam für das System vergiftet und sein Treibhausgas
heißt Ignoranz der inneren Welt der Kinder. Seine Heilung wäre das
Wiederherstellen einer artgerechten Empathie für uns alle. Ohne
eine komplette Umformung unserer Gesellschaft, vor allem der
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