Zeitenwende für die Diplomatie? Was feministische Außenpolitik erreichen will
Kristina Lunz über feministische Außenpolitik
32 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Schweden war 2014 eines der ersten Länder, die den Begriff
"feministische Außenpolitik" einführten. Die Außenministerin Margot
Wallström brachte das Konzept damals in die Politik. Auch wenn die
neue rechtsgerichtete Regierung Schwedens das Konzept im Oktober
gekippt hat, sprechen sich mittlerweile einige Länder für eine
feministische Außenpolitik aus, darunter Deutschland, Kanada,
Frankreich, Spanien oder Chile. Feministische Außenpolitik hat
viele Facetten. Unter anderem zielt sie darauf ab, Menschenrechte
für Frauen und Mädchen auf globaler Ebene zu stärken. Zudem will
sie Frauen verstärkt an Konfliktlösungen und Friedensprozessen
beteiligen und ihnen eine Teilnahme an wirtschaftlicher, sozialer
und ökonomischer Entwicklung ermöglichen. Auf anderen Ebenen setzt
sie sich gegen geschlechtsspezifische und sexuelle Gewalt ein.
Staatsgeld soll nicht ins Militär fließen, sondern Frauen oder
politischen Minderheiten zugutekommen. Die feministische
Außenpolitik konzentriert sich daher nicht nur auf Frauen, sondern
auch auf Menschen aus der LGBTQI-Community und dem globalen Süden.
Paradigmenwechsel gefordert Bisher ist Außenpolitik noch
patriarchal geprägt, sagt Kristina Lunz im Podcast-Gespräch. Sie
ist Unternehmerin, Autorin und Aktivistin und gründete im Jahr 2018
das Centre for Feminist Foreign Policy in Berlin. Statt
menschlicher Sicherheit und Menschenrechte priorisiere die aktuelle
Außenpolitik die Militarisierung und nationalstaatliche Sicherheit.
"Feministische Außenpolitik möchte einen Paradigmenwechsel. Wir
müssen endlich aufhören, jedes Jahr Milliarden in gewaltvolle
Strukturen zu stecken. Wir müssen endlich anfangen, Geld dafür
auszugeben, dass unsere Lebensgrundlage erhalten bleibt. Dass
Menschenrechte erhalten bleiben, dass Armut bekämpft wird. All das,
was Menschen in Sicherheit hält", sagt Lunz. Im Podcast spricht sie
darüber, was mit feministischer Außenpolitik überhaupt gemeint ist,
wie die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) das
Konzept umsetzt und warum gesellschaftliche Veränderung immer zu
Reibungsmomenten führt. Außerdem antwortet sie auf die Kritik, die
dem Konzept entgegengebracht wird. **Hat Ihnen dieser Podcast
gefallen?** Mit einem STANDARD-Abonnement können Sie unsere Arbeit
unterstützen und mithelfen, Journalismus mit Haltung auch in
Zukunft sicherzustellen. Alle Infos und Angebote gibt es hier:
[abo.derstandard.at](https://abo.derstandard.at/?ref=Podcast&utm_source=derstandard&utm_medium=podcast&utm_campaign=podcast&utm_content=podcast)
"feministische Außenpolitik" einführten. Die Außenministerin Margot
Wallström brachte das Konzept damals in die Politik. Auch wenn die
neue rechtsgerichtete Regierung Schwedens das Konzept im Oktober
gekippt hat, sprechen sich mittlerweile einige Länder für eine
feministische Außenpolitik aus, darunter Deutschland, Kanada,
Frankreich, Spanien oder Chile. Feministische Außenpolitik hat
viele Facetten. Unter anderem zielt sie darauf ab, Menschenrechte
für Frauen und Mädchen auf globaler Ebene zu stärken. Zudem will
sie Frauen verstärkt an Konfliktlösungen und Friedensprozessen
beteiligen und ihnen eine Teilnahme an wirtschaftlicher, sozialer
und ökonomischer Entwicklung ermöglichen. Auf anderen Ebenen setzt
sie sich gegen geschlechtsspezifische und sexuelle Gewalt ein.
Staatsgeld soll nicht ins Militär fließen, sondern Frauen oder
politischen Minderheiten zugutekommen. Die feministische
Außenpolitik konzentriert sich daher nicht nur auf Frauen, sondern
auch auf Menschen aus der LGBTQI-Community und dem globalen Süden.
Paradigmenwechsel gefordert Bisher ist Außenpolitik noch
patriarchal geprägt, sagt Kristina Lunz im Podcast-Gespräch. Sie
ist Unternehmerin, Autorin und Aktivistin und gründete im Jahr 2018
das Centre for Feminist Foreign Policy in Berlin. Statt
menschlicher Sicherheit und Menschenrechte priorisiere die aktuelle
Außenpolitik die Militarisierung und nationalstaatliche Sicherheit.
"Feministische Außenpolitik möchte einen Paradigmenwechsel. Wir
müssen endlich aufhören, jedes Jahr Milliarden in gewaltvolle
Strukturen zu stecken. Wir müssen endlich anfangen, Geld dafür
auszugeben, dass unsere Lebensgrundlage erhalten bleibt. Dass
Menschenrechte erhalten bleiben, dass Armut bekämpft wird. All das,
was Menschen in Sicherheit hält", sagt Lunz. Im Podcast spricht sie
darüber, was mit feministischer Außenpolitik überhaupt gemeint ist,
wie die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) das
Konzept umsetzt und warum gesellschaftliche Veränderung immer zu
Reibungsmomenten führt. Außerdem antwortet sie auf die Kritik, die
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