Röcke tragen, Emotionen und Schwäche zeigen: Was Männer beschäftigt
Zwei Therapeuten gründeten die Gruppe Mannsbuilder als Austauschort
für Männer
26 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Im Edition-Zukunft-Podcast sprechen wir mit Matthias Tschannett
(46) und Benjamin Wagner (31), zwei systemischen Einzel-, Paar- und
Familientherapeuten in Ausbildung unter Supervision, über das Thema
Männlichkeit. Sie haben im Oktober 2020 die Gruppe der Mannsbuilder
gegründet, die sich weniger als Selbsthilfegruppe versteht denn als
Treffpunkt für interessierte Männer, die sich laufend mit
"Männerthemen" beschäftigen. Dabei sei es bewusst weit definiert,
was denn ein solches Thema ist – von Vorbildfunktionen in der
Vater- oder Onkelrolle über die femininen Seiten des eigenen
Körpers und Wesens bis hin zum Zeigen von Schwäche. Wagner
definiert toxische Männlichkeit als ein Gefühl, "sich immer als
Mann beweisen zu müssen, vor allem auch gegenüber anderen Männern",
gepaart mit einer Ablehnung aller Dinge, die weiblich konnotiert
sind. Es gebe aber ohnehin nicht eine Männlichkeit, sondern eine
Vielzahl an verschiedenen Männlichkeiten, und Männer sollten auch
mehr Gefühle zulassen als "Hunger, Wut und Aggression". Sind Frauen
vielleicht sogar ein Stück weiter darin, bestimmte Themen, die
ihnen nicht guttun, oder Verhaltensweisen, unter denen sie leiden,
zumindest anzusprechen? Für Tschannett haben Frauen diesbezüglich
einfach schon einen härteren Weg hinter sich gebracht, mussten sich
öfter verteidigen und bestimmte Dinge erkämpfen. Prinzipiell müsse
aber natürlich nicht der erste Weg sofort zum Psychotherapeuten
führen. Sehr oft reiche es schon, wenn manche Männer es öfter
einmal schaffen würden, mit guten Freunden – und nicht nur Frauen –
tatsächlich einmal über ihre Gefühle zu reden. Überrascht habe die
beiden vor allem, in welcher Häufigkeit der Wunsch von Männern nach
weiblich konnotierter Kleidung, Schmuck und Kosmetik wie Röcken
oder Nagellack kam, wobei sie uneins sind, ob Männerputzutensilien
denn nun etwas Gutes sind oder nicht. Dringenden Aufholbedarf gibt
es laut den Mannsbuildern auch noch bei einem sehr heiklen Thema.
Nämlich: Wie nähere ich mich als Bursche, junger oder erwachsener
Mann Frauen, aber auch generell anderen Menschen, höflich,
interessiert und wertschätzend an, ohne dass es übergriffig ist.
(46) und Benjamin Wagner (31), zwei systemischen Einzel-, Paar- und
Familientherapeuten in Ausbildung unter Supervision, über das Thema
Männlichkeit. Sie haben im Oktober 2020 die Gruppe der Mannsbuilder
gegründet, die sich weniger als Selbsthilfegruppe versteht denn als
Treffpunkt für interessierte Männer, die sich laufend mit
"Männerthemen" beschäftigen. Dabei sei es bewusst weit definiert,
was denn ein solches Thema ist – von Vorbildfunktionen in der
Vater- oder Onkelrolle über die femininen Seiten des eigenen
Körpers und Wesens bis hin zum Zeigen von Schwäche. Wagner
definiert toxische Männlichkeit als ein Gefühl, "sich immer als
Mann beweisen zu müssen, vor allem auch gegenüber anderen Männern",
gepaart mit einer Ablehnung aller Dinge, die weiblich konnotiert
sind. Es gebe aber ohnehin nicht eine Männlichkeit, sondern eine
Vielzahl an verschiedenen Männlichkeiten, und Männer sollten auch
mehr Gefühle zulassen als "Hunger, Wut und Aggression". Sind Frauen
vielleicht sogar ein Stück weiter darin, bestimmte Themen, die
ihnen nicht guttun, oder Verhaltensweisen, unter denen sie leiden,
zumindest anzusprechen? Für Tschannett haben Frauen diesbezüglich
einfach schon einen härteren Weg hinter sich gebracht, mussten sich
öfter verteidigen und bestimmte Dinge erkämpfen. Prinzipiell müsse
aber natürlich nicht der erste Weg sofort zum Psychotherapeuten
führen. Sehr oft reiche es schon, wenn manche Männer es öfter
einmal schaffen würden, mit guten Freunden – und nicht nur Frauen –
tatsächlich einmal über ihre Gefühle zu reden. Überrascht habe die
beiden vor allem, in welcher Häufigkeit der Wunsch von Männern nach
weiblich konnotierter Kleidung, Schmuck und Kosmetik wie Röcken
oder Nagellack kam, wobei sie uneins sind, ob Männerputzutensilien
denn nun etwas Gutes sind oder nicht. Dringenden Aufholbedarf gibt
es laut den Mannsbuildern auch noch bei einem sehr heiklen Thema.
Nämlich: Wie nähere ich mich als Bursche, junger oder erwachsener
Mann Frauen, aber auch generell anderen Menschen, höflich,
interessiert und wertschätzend an, ohne dass es übergriffig ist.
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