Urban Farming: Kommt das Gemüse bald aus der Stadt?
Wieso das Garteln in der Stadt so fasziniert
21 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Man sieht sie in Wien, Graz, Salzburg und und vielen anderen
Städten auf der ganzen Welt immer öfter: Gemüsebeete mitten in der
Stadt. Urban Farming nennt man es, wenn Kräuter, Obst und Gemüse
zwischen Wohnblocks, in Parks oder am Straßenrand wachsen. Seit
Jahren ist der Trend zum Stadtbeet ungebrochen. Der Bewegung geht
es nicht nur ums Essen. Doch woher kommt die Faszination für das
Garteln in der Stadt? Cordula Fötsch vom Wiener Verein
Gartenpolylog sieht viele Motive für das Stadtgärtnern. "Viele
Menschen wollen wissen, wo ihr Gemüse herkommt", sagt sie im
Podcast. "Und das auch ihren Kindern beibringen." Landwirtschaft in
der Stadt sei an sich nichts Neues und wurde schon im Mittelalter
praktiziert. Erst seit den 1970er-Jahren aber will die
Urban-Farming-Community auch als politische Bewegung verstanden
werden. Damals eigneten sich Aktivisten in New York verwahrlosten
Raum in der Stadt an. Kunstinstallationen und kleine Gärten sollten
vor allem die Nachbarschaft zusammenbringen. Der Community-Aspekt
ist der Bewegung bis heute erhalten geblieben. Oft bekomme Fötsch
aus den Gärten die Rückmeldung, dass aus einer anonymen
Nachbarschaft eine richtige Gemeinschaft wird. "Leute erzählen,
dass sie zwischen Wohnung und Geschäft plötzlich fünfmal gegrüßt
werden", sagt Fötsch. Trotzdem klebt an den Gemeinschaftsgärten oft
ein elitäres Image: Warum zäunt man den ohnehin knappen
öffentlichen Raum ein, nur damit ein kleiner Kreis seinem Hobby
nachgehen kann? "Jeder der ein Auto parkt, eignet sich auch
öffentlichen Raum an – und darüber wird viel weniger diskutiert",
kontert Fötsch. Dem Bobo-Image arbeite Gartenpolylog entgegen: Der
Verein wolle auch sozial und ökonomisch benachteiligte Menschen das
Garteln im Grätzel ermöglichen. Schließlich sei es eine Tätigkeit,
die sich durch alle sozialen Schichten und Kulturen zieht. Im
Podcast spricht Fötsch außerdem darüber, wie man auch ohne grünen
Daumen einen Garten starten, wie es mit Tieren in der Stadt
aussieht und warum auch Nicht-Gärtner von den Cityfarmen
profitieren. Von der Politik fordert sie, die Stadtgärten stärker
zu fördern – obwohl Ackerbau am Land wohl immer effizienter sein
wird als in der Stadt.
Städten auf der ganzen Welt immer öfter: Gemüsebeete mitten in der
Stadt. Urban Farming nennt man es, wenn Kräuter, Obst und Gemüse
zwischen Wohnblocks, in Parks oder am Straßenrand wachsen. Seit
Jahren ist der Trend zum Stadtbeet ungebrochen. Der Bewegung geht
es nicht nur ums Essen. Doch woher kommt die Faszination für das
Garteln in der Stadt? Cordula Fötsch vom Wiener Verein
Gartenpolylog sieht viele Motive für das Stadtgärtnern. "Viele
Menschen wollen wissen, wo ihr Gemüse herkommt", sagt sie im
Podcast. "Und das auch ihren Kindern beibringen." Landwirtschaft in
der Stadt sei an sich nichts Neues und wurde schon im Mittelalter
praktiziert. Erst seit den 1970er-Jahren aber will die
Urban-Farming-Community auch als politische Bewegung verstanden
werden. Damals eigneten sich Aktivisten in New York verwahrlosten
Raum in der Stadt an. Kunstinstallationen und kleine Gärten sollten
vor allem die Nachbarschaft zusammenbringen. Der Community-Aspekt
ist der Bewegung bis heute erhalten geblieben. Oft bekomme Fötsch
aus den Gärten die Rückmeldung, dass aus einer anonymen
Nachbarschaft eine richtige Gemeinschaft wird. "Leute erzählen,
dass sie zwischen Wohnung und Geschäft plötzlich fünfmal gegrüßt
werden", sagt Fötsch. Trotzdem klebt an den Gemeinschaftsgärten oft
ein elitäres Image: Warum zäunt man den ohnehin knappen
öffentlichen Raum ein, nur damit ein kleiner Kreis seinem Hobby
nachgehen kann? "Jeder der ein Auto parkt, eignet sich auch
öffentlichen Raum an – und darüber wird viel weniger diskutiert",
kontert Fötsch. Dem Bobo-Image arbeite Gartenpolylog entgegen: Der
Verein wolle auch sozial und ökonomisch benachteiligte Menschen das
Garteln im Grätzel ermöglichen. Schließlich sei es eine Tätigkeit,
die sich durch alle sozialen Schichten und Kulturen zieht. Im
Podcast spricht Fötsch außerdem darüber, wie man auch ohne grünen
Daumen einen Garten starten, wie es mit Tieren in der Stadt
aussieht und warum auch Nicht-Gärtner von den Cityfarmen
profitieren. Von der Politik fordert sie, die Stadtgärten stärker
zu fördern – obwohl Ackerbau am Land wohl immer effizienter sein
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