Muss sich die EU nach Corona neu erfinden?
Überfüllte Intensivstationen, geschlossene Grenzen,
Wirtschaftseinbruch und mittendrin ein Chaos-Brexit – die Pandemie
hinterlässt Spuren am Projekt des gemeinsamen Europas. Wie sich die
EU nach der Corona-Krise neu erfinden könnte, schildert...
59 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Überfüllte Intensivstationen, geschlossene Grenzen,
Wirtschaftseinbruch und mittendrin ein Chaos-Brexit – die Pandemie
hinterlässt Spuren am Projekt des gemeinsamen Europas. Wie sich die
EU nach der Corona-Krise neu erfinden könnte, schildert
Politikwissenschafterin Ulrike Guérot im Podcast Edition Zukunft.
Sie leitet das Department für Europapolitik und Demokratieforschung
an der Donau-Universität Krems und ist Gründerin des European
Democracy Lab. Krisen können jedenfalls auch verbinden, glaubt
Guérot. Europa sei „nichts anderes als die Erinnerung an den
traumatischen Abgrund von 30 Jahre Krieg inklusive Holocaust“,
weshalb sich in den 1950er Jahren die Vorläufer der EU entwickelt
haben. In den 1970er-Jahren kam aus Angst vor einer
Abwertungsspirale die Währungsunion dazu. Jetzt komme es darauf an,
wie Europa die aktuelle Krise wahrnimmt und ob sich daraus ein „Nie
wieder“ entwickelt: Nie wieder überfüllte Krankenhäuser in Bergamo,
während die Intensivbetten in anderen Teilen Europas noch frei
sind, nie wieder russische Militärfahrzeuge in Norditalien statt
europäische. Spätestens nach der Corona-Krise sieht Guérot nach
Jahrzehnten von wirtschaftlicher Zusammenarbeit eine europäische
Sozialunion als nächsten logischen Schritte in eine gemeinsame
Europäische Republik. In Umfragen seien zwar die meisten für eine
tiefergehende europäische Zusammenarbeit – im öffentlichen Diskurs
werden diese Mehrheiten aber noch nicht angenommen. Das liege auch
an „falschen Buchführungen“ was politische Entscheidungen
anbelangt: Noch immer versuchen nationale Regierungen Erfolge der
EU als ihre eigenen zu verkaufen.
Wirtschaftseinbruch und mittendrin ein Chaos-Brexit – die Pandemie
hinterlässt Spuren am Projekt des gemeinsamen Europas. Wie sich die
EU nach der Corona-Krise neu erfinden könnte, schildert
Politikwissenschafterin Ulrike Guérot im Podcast Edition Zukunft.
Sie leitet das Department für Europapolitik und Demokratieforschung
an der Donau-Universität Krems und ist Gründerin des European
Democracy Lab. Krisen können jedenfalls auch verbinden, glaubt
Guérot. Europa sei „nichts anderes als die Erinnerung an den
traumatischen Abgrund von 30 Jahre Krieg inklusive Holocaust“,
weshalb sich in den 1950er Jahren die Vorläufer der EU entwickelt
haben. In den 1970er-Jahren kam aus Angst vor einer
Abwertungsspirale die Währungsunion dazu. Jetzt komme es darauf an,
wie Europa die aktuelle Krise wahrnimmt und ob sich daraus ein „Nie
wieder“ entwickelt: Nie wieder überfüllte Krankenhäuser in Bergamo,
während die Intensivbetten in anderen Teilen Europas noch frei
sind, nie wieder russische Militärfahrzeuge in Norditalien statt
europäische. Spätestens nach der Corona-Krise sieht Guérot nach
Jahrzehnten von wirtschaftlicher Zusammenarbeit eine europäische
Sozialunion als nächsten logischen Schritte in eine gemeinsame
Europäische Republik. In Umfragen seien zwar die meisten für eine
tiefergehende europäische Zusammenarbeit – im öffentlichen Diskurs
werden diese Mehrheiten aber noch nicht angenommen. Das liege auch
an „falschen Buchführungen“ was politische Entscheidungen
anbelangt: Noch immer versuchen nationale Regierungen Erfolge der
EU als ihre eigenen zu verkaufen.
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