Ramelow: "Traue Putin Einsatz von Atomwaffen zu"

Ramelow: "Traue Putin Einsatz von Atomwaffen zu"

42 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Der Thüringer Ministerpräsident Ramelow traut dem russischen
Präsidenten Putin zu, im Ukraine-Krieg Atomwaffen einzusetzen.
Das müsse bedacht werden, wenn der Westen die Ukraine weiter mit
Waffen unterstütze, sagte der Linken-Politiker in einer
Spezialausgabe des ntv-Talks #beisenherz.


Angesichts der mutmaßlichen russischen Gräueltaten in Butscha
hatte Außenministerin Annalena Baerbock angekündigt, der Ukraine
weitere Waffen zu liefern. Ramelow warnt vor einer Eskalation:
"Ich habe große Sorge, dass, wenn wir direkt in das
Kriegsgeschehen hineingehen, viel mehr erleben werden, als wir
jetzt erleben. Das bedeutet, dass ich Herrn Putin zutraue, dass
er die Atomwaffen einsetzt."


Dem russischen Präsidenten müsse mit harten Sanktionen begegnet
werden: "Wenn wir das System Putin zu Fall bringen wollen, dann
muss man die Oligarchen unter Druck setzen. Ich verstehe nicht,
wenn man die Vermögen der Oligarchen in anderen europäischen
Ländern einfriert, warum es in Deutschland so zögerlich geht und
warum man sich hier so schwer tut, zum Beispiel Steueroasen auf
der Welt auszutrocknen und damit diesem System den Hinterausgang
zu versperren."


Finanzsanktionen hält Ramelow für geeigneter, als Russland kein
Gas mehr abzukaufen. Ein Energieembargo schade Putin, habe aber
für Deutschland schwerwiegende Folgen. Ramelow rechnet in diesem
Fall damit, dass Firmen schließen und Personal entlassen werden
müsse. "Diese Konsequenz muss man sich klar machen. Und dann
reden wir nicht über das, was Finanzminister Lindner gesagt hat,
wir alle werden ein bisschen Wohlstand verlieren. Nein, wir alle
sind es nicht! Sondern die Verlierer dieser Gesellschaft werden
noch mehr verlieren."


Außerdem zu Gast bei Micky Beisenherz ist die Zeit-Journalistin
Olivia Kortas.

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