#041 Beziehungsgestaltung in der ausserklinischen Kinderintensivpflege - Judith Beier
Das Lebensende
36 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Beziehung gestalten bedeutet auch eine Balance zwischen Nähe und
Distanz zu finden. Die Balance zwischen Pflegekraft, erkranktem
Kind, den Eltern und Geschwisterkindern. "Jede neue Pflegekraft,
die eingearbeitet werden muss, kostet mich unheimlich viel Kraft.
Ich habe die ersten 4 Wochen nur geredet und erzählt womit wir es
hier eigentlich zu tun haben. Denn Fritzis Krankheit ist ganz oft
nicht sichtbar. Sie ist so selten, dass man den Namen nicht mal
kennt. Der Schein trügt. Wenn ich von unserem Weg von Anfang bis
Ende erzähle, weiß die Pflegekraft noch lange nicht alles. Sie war
nicht dabei und deswegen wünsche ich mir die Anerkennung dessen,
dass ich als Mutter die Expertin für mein Kind und in unserem Falle
auch die Expertin für diese Erkrankung bin. Das tut der
Fachlichkeit und dem Examen der Pflegekraft keinen Abbruch und
deswegen ist sie auch nicht weniger kompetent. Gleichzeitig ist es
oft auch sehr schmerzhaft für mich das alles quasi noch einmal zu
erleben und es fällt mir sehr schwer vor den Pflegekräften zu
weinen. Das ist zum Beispiel ein Grund, warum ich mir gerade
niemand neues ins Team hole. Es ist auf vielen Ebenen enorm
anstrengend. Im Interview erzählt sie davon, dass Hilfe von aussen
extrem auslegbar ist und die Unterstützung, die ihnen angeboten
wird nicht immer die ist, die sie wirklich brauchen. Was sie sich
wünscht ist eine Offenheit dafür, jede Art von Hilfe anbieten zu
wollen, die die Pflegekraft auch wirklich leisten kann. Was auch
immer das dann ist. "Der Weg für eine gelungene Gestaltung von Nähe
und Distanz ist echtes Verständnis für die Familien und ihre
Bedürfnisse zu entwickeln." "Ich glaube es geht nur so, dass man
sich mit der Familie in die Scheiße setzt und nicht zu gehen wenn
es stinkt, sondern gemeinsam zu gucken, wo es sich am gemütlichsten
sitzt." Es ist und bleibt eine beschissene Situation und aus der
Not heraus kommen da Menschen zusammen, die sich nicht kennen. Da
wo es am meisten drückt ist am meisten Veränderung und das darf ein
gemeinsamer Prozess sein. Es ist wichtig, dass man nicht in eine
Familie kommt und eine Lösung haben muss, sondern dass man bereit
ist gemeinsam mit der Familie Lösungen zu finden. Und das unter
Umständen jeden Tag neu!
Distanz zu finden. Die Balance zwischen Pflegekraft, erkranktem
Kind, den Eltern und Geschwisterkindern. "Jede neue Pflegekraft,
die eingearbeitet werden muss, kostet mich unheimlich viel Kraft.
Ich habe die ersten 4 Wochen nur geredet und erzählt womit wir es
hier eigentlich zu tun haben. Denn Fritzis Krankheit ist ganz oft
nicht sichtbar. Sie ist so selten, dass man den Namen nicht mal
kennt. Der Schein trügt. Wenn ich von unserem Weg von Anfang bis
Ende erzähle, weiß die Pflegekraft noch lange nicht alles. Sie war
nicht dabei und deswegen wünsche ich mir die Anerkennung dessen,
dass ich als Mutter die Expertin für mein Kind und in unserem Falle
auch die Expertin für diese Erkrankung bin. Das tut der
Fachlichkeit und dem Examen der Pflegekraft keinen Abbruch und
deswegen ist sie auch nicht weniger kompetent. Gleichzeitig ist es
oft auch sehr schmerzhaft für mich das alles quasi noch einmal zu
erleben und es fällt mir sehr schwer vor den Pflegekräften zu
weinen. Das ist zum Beispiel ein Grund, warum ich mir gerade
niemand neues ins Team hole. Es ist auf vielen Ebenen enorm
anstrengend. Im Interview erzählt sie davon, dass Hilfe von aussen
extrem auslegbar ist und die Unterstützung, die ihnen angeboten
wird nicht immer die ist, die sie wirklich brauchen. Was sie sich
wünscht ist eine Offenheit dafür, jede Art von Hilfe anbieten zu
wollen, die die Pflegekraft auch wirklich leisten kann. Was auch
immer das dann ist. "Der Weg für eine gelungene Gestaltung von Nähe
und Distanz ist echtes Verständnis für die Familien und ihre
Bedürfnisse zu entwickeln." "Ich glaube es geht nur so, dass man
sich mit der Familie in die Scheiße setzt und nicht zu gehen wenn
es stinkt, sondern gemeinsam zu gucken, wo es sich am gemütlichsten
sitzt." Es ist und bleibt eine beschissene Situation und aus der
Not heraus kommen da Menschen zusammen, die sich nicht kennen. Da
wo es am meisten drückt ist am meisten Veränderung und das darf ein
gemeinsamer Prozess sein. Es ist wichtig, dass man nicht in eine
Familie kommt und eine Lösung haben muss, sondern dass man bereit
ist gemeinsam mit der Familie Lösungen zu finden. Und das unter
Umständen jeden Tag neu!
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