„Brauchen wir eine Brandmauer zwischen Antisemitismus und Israelkritik?“ mit Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Abraham Lehrer.

„Brauchen wir eine Brandmauer zwischen Antisemitismus und Israelkritik?“ mit Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Abraham Lehrer.

47 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Über eine solche Brandmauer diskutiere ich mit Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger, der früheren deutschen
Justizministerin, und Abraham Lehrer, dem Vizepräsidenten des
Zentralrates der Juden in Deutschland. Beide widersprechen meiner
These, dass wir für die Bekämpfung des Antisemitismus nur
weiterkommen, wenn wir bezüglich der Israel-Kritik eine klare
Trennlinie zwischen einerseits antisemitischen Positionen - auch
gegen das Existenzrecht Israels - und andererseits der Kritik an
der Verletzung von Menschenrechten und Völkerrecht durch
israelische Institutionen ziehen. 


Beide Gesprächspartner aregumentieren, ohne die Legitimität
begründeter Kritik in Frage zu stellen, dass sie diese Trennlinie
nicht für möglich halten, insbesondere weil sich der
Antisemitismus immer leicht mit Israelkritik tarnen lässt. Die
Diskussion entzündet sich vor allem daran, dass der deutsche
Bundestag in einem Beschluss die BDS-Bewegung (die zu Boykott,
Desinvestition und Sanktionen im Kampf gegen israelische Politik
aufruft) als antisemitisch einstufte, zumal die BDS-Bewegung
selbst die erwähnte Trennlinie nicht klar zieht. Ein
weitgefasstes Antisemitismusverständnis läuft aber Gefahr,
kritische Positionen aus einer konstruktiven Debatte über
israelische Politik auszuschliessen. 


 

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