Folge 241: Schmiergeldanklage im Eichstätter Kirchenskandal

Folge 241: Schmiergeldanklage im Eichstätter Kirchenskandal

(14:47 Min.)
15 Minuten
Podcast
Podcaster

Beschreibung

vor 2 Jahren
Dieser Podcast behandelt einen Skandal im Bistum Eichstätt. Nein,
es geht nicht um den Missbrauch Minderjähriger, sondern "nur" ums
liebe Geld. Interessant sind hierbei nicht nur die konkreten
Vorwürfe. Der ehemalige Finanzmanager des Bistums soll bei
riskanten Immobiliendeals in den USA in den Jahren 2014-2016
Schmiergeld kassiert, sowie mehr als 40 Mio. Dollar an
Kirchenvermögen verzockt haben. Viel interessanter sind die
Defizite in der Corporate Governance, die der Gerichtsprozess zu
Tage zu bringen scheint: - inkompetente Mitglieder des Domkapitels,
die die Rolle eines Vermögensverwaltungsrates ausüben - ein
Vermögensverwaltungsrat, der Berater und Kontrolleur in einem sei -
ein Vermögensverwaltungsrat, der zwar so heißt, der aber keine
fachlich vertiefte oder gar kritische Auseinandersetzung mit den
Verhaltensweisen der Verantwortlichen unternahm Als absolutes
(negatives) "Highlight" betrachte ich jedoch die beschlossenen
Maßnahmen. Nachdem also die Angelegenheit in vollem Umfang ans
Tageslicht gekommen und klar geworden war, dass Verluste in
zweistelliger Millionenhöhe realisiert werden mussten, wurden neue
Grundsätze für Geldanlagen beschlossen, mit dem Ziel, der Zockerei
ein Ende zu setzen: „Bistumsvermögen soll künftig nach
überprüfbaren, ethischen, sozialen und ökologischen Kriterien
angelegt werden.“ Im Podcast führe ich aus, weshalb ich auf Basis
der mir vorliegenden Informationen nicht davon ausgehe, dass mit
dieser Maßnahme weiteren Skandalen ausreichend vorgebeugt wurde.
Ja, eine wirkliche Aufarbeitung kann schmerzhaft werden, denn sie
erfordert, die brutalen Fakten zu akzeptieren, Selbstreflexion und
Objektivität. Ist von Seiten der Geschäftsführung der Wille zur
Reflexion da, dann kann die Interne Revision sehr gut bei der
Aufarbeitung unterstützen. Sollten Sie eine solche Aufgabe
erhalten, dann bitte ich Sie, wirksame Maßnahmen zu vereinbaren,
die über eine reine Augenwischerei hinausgehen. Wenn Sie eine Idee
haben, wie es noch besser gelingen kann, dass Vorstände,
Geschäftsführer oder Bischöfe zunehmend echte Aufarbeitungen durch
die Interne Revision wünschen, denn melden Sie sich bitte bei mir.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche
Prüfungsprozesse!

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