Warum streiken Sie immer wieder, Herr Bäselt?
René Bäselt ist Zugchef bei der Deutschen Bahn und Mitglied der
Bahngewerkschaft GDL. Im Podcast erklärt er, warum er die häufigen
Streiks notwendig findet.
34 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 10 Monaten
"Wir arbeiten oft sechs Tage die Woche im 10-Stunden-Schichtsystem.
Die Arbeitsbelastung ist einfach enorm hoch", sagt René Bäselt, der
als Zugchef bei der Deutschen Bahn angestellt ist. Gemeinsam mit
einer Kollegin oder einem Kollegen betreut er in den ICE bis zu
1.000 Passagiere, entwertet Fahrkarten oder beantwortet Fragen.
Auch bei Notfällen, wenn es jemanden beispielsweise nicht gut geht,
ist er zuständig. "In 36 Jahren habe ich drei tödliche Unfälle auf
den Gleisen miterlebt, Suizide waren auch dabei", erzählt er. Ein
sehr guter Schnitt sei das, manche Kollegen müssten drei solcher
Fälle im Jahr verkraften. "Das geht an die Psyche", sagt der
53-Jährige. Bäselt ist Mitglied der Gewerkschaft der Deutschen
Lokomotivführer (GDL), die sich auch für das Bahnpersonal einsetzt.
Auch wenn er den Unmut der Fahrgäste verstehen kann, findet er die
häufigen Streiks wichtig: "Wir müssen uns doch für unsere Rechte
einsetzen." Am meisten ärgert ihn, dass an den Bahnvorstand immer
wieder Boni in Millionenhöhe ausgezahlt werden, während das
Personal unter den steigenden Anforderungen leidet. Im Podcast
erzählt er Host Elise Landschek, wie er mit aggressiven Fahrgästen
umgeht, wie oft er selbst in verspäteten Zügen sitzt und warum er
trotz allem keinen anderen Job machen möchte. "Frisch an die
Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht. Es moderieren
im Wechsel Daniel Erk, Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das
Team erreichen Sie unter frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr
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Die Arbeitsbelastung ist einfach enorm hoch", sagt René Bäselt, der
als Zugchef bei der Deutschen Bahn angestellt ist. Gemeinsam mit
einer Kollegin oder einem Kollegen betreut er in den ICE bis zu
1.000 Passagiere, entwertet Fahrkarten oder beantwortet Fragen.
Auch bei Notfällen, wenn es jemanden beispielsweise nicht gut geht,
ist er zuständig. "In 36 Jahren habe ich drei tödliche Unfälle auf
den Gleisen miterlebt, Suizide waren auch dabei", erzählt er. Ein
sehr guter Schnitt sei das, manche Kollegen müssten drei solcher
Fälle im Jahr verkraften. "Das geht an die Psyche", sagt der
53-Jährige. Bäselt ist Mitglied der Gewerkschaft der Deutschen
Lokomotivführer (GDL), die sich auch für das Bahnpersonal einsetzt.
Auch wenn er den Unmut der Fahrgäste verstehen kann, findet er die
häufigen Streiks wichtig: "Wir müssen uns doch für unsere Rechte
einsetzen." Am meisten ärgert ihn, dass an den Bahnvorstand immer
wieder Boni in Millionenhöhe ausgezahlt werden, während das
Personal unter den steigenden Anforderungen leidet. Im Podcast
erzählt er Host Elise Landschek, wie er mit aggressiven Fahrgästen
umgeht, wie oft er selbst in verspäteten Zügen sitzt und warum er
trotz allem keinen anderen Job machen möchte. "Frisch an die
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