Wie plant man die Stadt der Zukunft, Frau Polinna?

Wie plant man die Stadt der Zukunft, Frau Polinna?

„Viele Städte wachsen, dazu kommen die Mobilitätswende und die Klimakrise”, sagt Cordelia Polinna, Geschäftsführerin des Berliner Stadtplanungsbüro Urban Catalyst. So entstünden zur Zeit Probleme, die Städte nur lösen könnten, wenn sie langfristige Pläne
39 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
„Viele Städte wachsen, dazu kommen die Mobilitätswende und die
Klimakrise”, sagt Cordelia Polinna, Geschäftsführerin des Berliner
Stadtplanungsbüro Urban Catalyst. So entstünden zur Zeit Probleme,
die Städte nur lösen könnten, wenn sie langfristige Pläne
entwickelten: “Die Kommunen müssen reagieren – und wir helfen ihnen
dabei.” Die promovierte Stadtplanerin Polinna, 45, wuchs in einer
denkmalgeschützten Wohnsiedlung in Berlin auf. Schon als
Jugendliche habe sie dort beobachtet, wie die ganze Stadt sich mit
ihren Vierteln entwickelte, erzählt sie im Zeit-Online-Podcast
“Frisch an die Arbeit”. Schon in der Schule habe sie sich bei einem
Erdkunde-Kurs mit der Frage beschäftigt, wo Berlin seinen neuen
Flughafen bauen solle. Das habe ihr gezeigt, wie komplex solche
Prozesse seien. Heute spricht sie mit ihrem Team viel mit den
Bewohnerinnen und Bewohnern. Ihre Erfahrungen sollten genauso
berücksichtigt werden wie das, was die Gegend in Zukunft leisten
müsse, erzählt sie. Im Schweizerischen Bern etwa verwandelte
Polinna einen zentralen, aber etwas verwahrlosten Parkplatz
zwischen einem Bahnviadukt und zwei Ausfallstraßen in einen urbanen
Platz – mit einem Ideenpavillon und Flächen für Theater, Sport und
Spiel. „Aber viele Politikerinnen und Politiker haben eben Angst
vor Veränderung.” Für sie selbst sei das manchmal frustrierend:
„Wenn ich schlecht drauf bin, denke ich: Wir produzieren eigentlich
nur Pdf-Dateien.” Als besonders motivierend erlebe sie hingegen,
wenn die Prozesse von Politik, Verwaltung und Bürgerinnen und
Bürgern eine eigene Dynamik entwickelten. In Bern zum Beispiel habe
der Ideenpavillon dazu geführt, dass Stadtverwaltung und
Anwohnerinnen und Anwohner die Qualitäten des Platzes erst erkannt
hätten. Wo früher billig Autos abgestellt wurden, haben sie
plötzlich Tänze gelernt und Feste gefeiert. Die Kinder sausten mit
Fahrgeräten ungestört umher. „Am Spannendsten ist, wenn sich der
Blick der Beteiligten weitet – und die Menschen mutig werden”, sagt
die Stadtplanerin. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer
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