Wie wichtig nehmen Sie als Opernsängerin Applaus und Buhrufe, Annika Schlicht?

Wie wichtig nehmen Sie als Opernsängerin Applaus und Buhrufe, Annika Schlicht?

"Wenn ich mich abschminke und die Perücke abnehme, das ist am besten", sagt die Opernsängerin Annika Schlicht. Sie möge es, in der U-Bahn auf dem Weg nach Hause neben Menschen zu sitzen, die gerade aus der Oper kämen, in der sie aufgetreten sei. Erkannt w
50 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
"Wenn ich mich abschminke und die Perücke abnehme, das ist am
besten", sagt die Opernsängerin Annika Schlicht. Sie möge es, in
der U-Bahn auf dem Weg nach Hause neben Menschen zu sitzen, die
gerade aus der Oper kämen, in der sie aufgetreten sei. Erkannt
werde sie nie, dadurch bekäme sie häufig ungefiltert mit, was das
Publikum über sie denke, sagt sie im ZEIT-ONLINE-Podcast "Frisch an
die Arbeit". Die 31-jährige Schlicht studierte an der Hochschule
für Musik Hanns Eisler in Berlin Operngesang und gehört heute als
Mezzosopranistin zum Ensemble der Deutschen Oper in Berlin. Im
Podcast erzählt Schlicht, wie anspruchsvoll ihre Woche ist: "Ein
voller Arbeitstag heißt: Probenstart um zehn Uhr für eine
dreistündige Oper, dann Einzelwiederholungen und am Abend eine
Vorstellung mit einer anderen Oper." Zu Hause höre sie daher gar
keine Opern mehr, auch keine Radiomusik. Stille, sagt Schlicht, sei
ihr am liebsten. Es gäbe keine Arbeitstage, die sie mit halber
Kraft bewältigen könne. Krank habe sie allerdings schon gearbeitet.
Ihre Sorge, das Publikum zu enttäuschen, ist groß. "Ich will nie
gegen eine Buh-Wand laufen", sagt Schlicht. "Wenn ich mit mir
selbst zufrieden bin, ist der Applaus nicht so wichtig. Aber an
manchen Tagen kann einen der Applaus auch wieder hochpushen.“
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