Lebensreform und Freikörperkultur in der Weimarer Republik
20 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Im Jahr 2008 entbrannte ein bitterer Streit zwischen polnischen
Bewohnern und Touristen auf der beliebten Ferieninsel Usedom. Die
in Grenznähe wohnenden Polen zeigten sich entrüstet über die
anscheinend immer mehr werdenden Nacktbader, die hüllenlos die
Sonne genossen. Die Freikörperkultur stieß in dem katholisch
geprägten Land auf wenig Verständnis.
Doch auch wenn es vielen so erscheinen mag, dass FKK historisch
gesehen ein relativ neues Phänomen ist, lassen sich ihre Wurzeln
schon im ausgehenden 19. Jahrhundert finden. Gerade die
Industrialisierung und Urbanisierung ließen überall in
Deutschland radikale Reformgruppen entstehen, die eine neue
Beziehung zum eigenen Körper lehrten und die Idee ‚Zurück zur
Natur‘ predigten. Doch erst mit dem Ende des Ersten Weltkrieges
wurden sowohl die Freikörperkultur als auch die
Lebensreformbewegung zum Massenphänomen. So ist die Zeit der
Weimarer Republik bis heute eng mit beiden Strömungen verknüpft.
In unserer dritten Podcast Folge stellen wir die Entwicklung
beider Bewegungen vor und zeigen auf, wie diese in Gera ausgelebt
wurden.
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