#128 Frucht des Geistes | Bibelverse lernen - und nie wieder vergessen

#128 Frucht des Geistes | Bibelverse lernen - und nie wieder vergessen

20 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Gal 5,22-23 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede,
Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.
Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz. (Sch2000) Kommentar von
MacDonald (CLV) 5,22.23 Es ist bedeutsam, dass der Apostel hier
zwischen den Werken des Fleisches und der »Frucht des Geistes«
unterscheidet. Werke werden durch menschliche Anstrengung
vollbracht. »Frucht« wächst, wenn die Rebe am Weinstock bleibt
(Joh 15,5). Werke und Frucht unterscheiden sich voneinander, wie
eine Fabrik sich von einem Garten unterscheidet. Man beachte, dass
das Wort »Frucht« in der Einzahl und nicht in der Mehrzahl steht.
Der Heilige Geist bringt eine einzige Frucht hervor, nämlich
Christusähnlichkeit. Alle Tugenden, die nun aufgeführt werden,
beschreiben das Leben des Kindes Gottes. Dr. C. I. Scofield hat
herausgestellt, dass jede einzelne Frucht dem Ackerboden des
menschlichen Herzens fremd ist. »Liebe« ist eine Eigenschaft
Gottes, und wir sollten diese Eigenschaft ebenfalls besitzen. Sie
wird in 1. Korinther 13 auf wunderschöne Weise beschrieben, und im
Kreuz von Golgatha kann man ihre ganze Spannweite erahnen. »Freude«
ist jener Zustand, worin der Betreffende nichts mehr begehrt und in
Gott volle Genüge findet. Christus zeigt diese Freude in Johannes
4,34. »Friede« kann sowohl den von Gott zugeeigneten Frieden als
auch harmonische Beziehungen unter Christen bezeichnen. In Lukas
8,22-25 können wir davon lesen, wie der Friede des Heilands aussah.
»Langmut« ist Geduld in Anfechtung, Belästigung und Verfolgung. Ihr
höchstes Vorbild finden wir in Lukas 23,34. »Freundlichkeit« ist
Liebenswürdigkeit, die man vielleicht am besten in der Haltung des
Herrn gegenüber Kindern sieht (Mk 10,14). »Güte« ist
Freundlichkeit, die man anderen erweist. Ein Beispiel tätiger Güte
finden wir, wenn wir Lukas 10,30-35 lesen. Mit »Treue« kann
Vertrauen zu Gott oder zu unserem Nächsten, aber auch
Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit gemeint sein. Das Letztere
ist hier die wahrscheinlichere Bedeutung. »Sanftmut« bedeutet, die
niedrige Stellung einzunehmen, die auch der Herr Jesus einnahm, als
er seinen Jüngern die Füße wusch (Joh 13,1-17). »Enthaltsamkeit«
bedeutet, dass man selbstbeherrscht ist, insbesondere auch auf
sexuellem Gebiet. Unser Leben sollte diszipliniert verlaufen. Lust,
Leidenschaften, Begierden, Sehnsüchte und Launen sollten unter
Kontrolle gehalten werden. Wir sollten uns Mäßigung auferlegen.
Darauf hat Samuel Chadwick einmal hingewiesen: Ein Presseartikel
über diesen Abschnitt würde heute etwa so lauten: »Die Frucht des
Geistes ist ein freundlicher, liebenswürdiger Charakter, ein
sprühender Geist und ein freudiges Gemüt, ein stilles Wesen und
ruhiges Benehmen. Sie umfasst zurückhaltende Geduld in
herausfordernden Umständen und mit nervtötenden Mitmenschen,
mitfühlendes Verständnis und taktvolle Hilfsbereitschaft. Ferner
gehört dazu großzügige Beurteilung anderer und großherzige
Spendenbereitschaft, Treue und Verlässlichkeit unter allen
Umständen, Demut, die bei der Freude anderer sich selbst vergisst
und in allem beherrscht sowie diszipliniert ist. Dies ist das
größte Zeichen der Vollkommenheit.« Wie bezeichnend, wenn wir das
mit 1. Korinther 13 vergleichen! Paulus beendet diese Liste mit
einem kurzen Kommentar, dessen Bedeutung zunächst verborgen bleibt:
»Gegen diese ist das Gesetz nicht gerichtet.« Natürlich nicht!
Diese Tugenden gefallen Gott, nützen unseren Mitmenschen und sind
gut für uns selbst. Doch wie wird diese Frucht hervorgebracht?
Durch menschliche Anstrengung? Keinesfalls. Sie wird
hervorgebracht, wenn Menschen in enger Gemeinschaft mit dem Herrn
leben. Wenn sie in liebevoller Hingabe auf ihren Heiland schauen
und ihm in ihrem Alltag gehorchen, dann bewirkt der Geist ein
Wunder. Er verwandelt sie in Ebenbilder Christi. Sie werden ihm
immer ähnlicher, indem sie ihn anschauen (2. Kor 3,18). So, wie die
Rebe ihr Leben und ihre Nahrung vom Weinstock erhält, so bekommt
der Gläubige in Christus alle sein

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