#76 Gott hat etliche als Apostel, Propheten ... gegeben | Welche Techniken beim Bibelverse lernen NICHT funktionieren…

#76 Gott hat etliche als Apostel, Propheten ... gegeben | Welche Techniken beim Bibelverse lernen NICHT funktionieren…

11 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Eph 4,11-12 Er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als
Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer,
zur Zurüstung der Heiligen (Sch2000) Kommentar von MacDonald (CLV)
4,11 Nun werden die Gaben namentlich genannt. Zu unserem Erstaunen
handelt es sich um Dienststellungen, nicht um natürliche Gaben oder
Talente. »Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als
Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und
Lehrer.« »Apostel« waren die Männer, die direkt vom Herrn
eingesetzt wurden, das Wort zu predigen und Gemeinden zu gründen.
Es handelte sich um diejenigen, die den Auferstandenen gesehen
hatten (Apg 1,22). Sie hatten die Vollmacht, Wunder zu wirken (2.
Kor 12,12). Diese dienten als Mittel, die Botschaft, die sie
verkündigten, zu beglaubigen (Hebr 2,4). Gemeinsam mit den
neutestamentlichen Propheten bestand ihre Aufgabe in der Gründung
der Gemeinden (Eph 2,20). Die Apostel, die hier in dem Abschnitt
genannt sind, sind nur diejenigen, die nach der Himmelfahrt Christi
Apostel waren. »Propheten« waren Männer, die im Namen und Auftrag
Gottes redeten. Sie erhielten direkte Offenbarungen vom Herrn und
gaben sie an die Gemeinde weiter. Was sie im Heiligen Geist
sprachen, war Gottes Wort. Im eigentlichen Sinne gibt es keine
Apostel und Propheten mehr. Ihr Dienst ging zu Ende, als die
Grundlagen für die Gemeinde gelegt waren und der neutestamentliche
Kanon abgeschlossen war. Wir haben schon betont, dass Paulus hier
von neutestamentlichen »Propheten« spricht; sie wurden von Christus
nach seiner Himmelfahrt eingesetzt. Wer hier von einer Erwähnung
alttestamentlicher Propheten ausgeht, bringt in diesem Abschnitt
Schwierigkeiten und Ungereimtheiten ins Spiel. »Evangelisten« sind
diejenigen, die die Gute Nachricht vom Heil predigen. Sie sind von
Gott ausgerüstet, verlorene Menschen für Christus zu gewinnen. Sie
haben die besondere Gabe, den unheilvollen Zustand eines Sünders zu
erkennen, sein Gewissen zu wecken, Einwände zu beantworten, zu
Entscheidungen für Christus zu ermutigen und den Bekehrten zu
helfen, im Wort gegründet zu werden. Evangelisten sollten von einer
Ortsgemeinde ausgesandt sein, der Welt das Evangelium verkündigen,
und die Bekehrten wieder einer Ortsgemeinde zuführen, in der sie
genährt und im Glauben gestärkt werden. »Hirten« sind Männer, die
als Unterhirten für die Schafe Christi dienen. Sie leiten die Herde
und geben ihr Nahrung. Ihr Dienst besteht in weisem Rat, in
Korrektur, Ermutigung und Zuspruch. Das Werk des »Hirten« ist mit
demjenigen der Ältesten der Ortsgemeinde eng verwandt. Der
Hauptunterschied besteht darin, dass die Hirtenschaft eine Gabe
ist, die Ältestenschaft dagegen ein Dienst. Das NT zeigt mehrere
Hirten in einer Ortsgemeinde (Apg 20,17.28; 1. Petr 5,1.2), nicht
nur einen einzigen Hirten oder Ältesten. »Lehrer« sind Männer, die
aufgrund der göttlich zugeeigneten Fähigkeiten erklären können, was
die Bibel uns sagt. Sie können auslegen, was damit gemeint ist, und
sind imstande, diese Wahrheiten dann auf die Herzen und Gewissen
der Heiligen anzuwenden. Während der Evangelist einen Bibeltext
außerhalb seines Kontexts behandeln kann, versucht der Lehrer
darzulegen, wie der behandelte Abschnitt in den Zusammenhang passt.
Weil die »Hirten und Lehrer« in diesem Vers verbunden sind,
schließen einige, dass es sich hier um eine einzige Gabe handelt,
sodass es »Hirtenlehrer« heißen müsste. Doch das ist nicht
notwendigerweise der Fall. Jemand kann ein Lehrer sein, ohne das
Herz eines Hirten zu haben, und ein Hirte mag in der Lage sein, das
Wort anzuwenden, ohne dass er die Lehrgabe besitzt. Wenn in Vers 11
»Hirten und Lehrer« von der Person her identisch sind, dann müsste
nach derselben grammatischen Regel dies auch für Apostel und
Propheten in Eph 2,20 gelten. Ein letztes Wort hierzu. Wir sollten
sorgfältig zwischen göttlichen Gaben und angeborenen Talenten
unterscheiden.

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