Haftbedingungen, Hungerstreiks und der erste Prozess gegen die RAF 1972-1973
39 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Nach der „Mai-Offensive 72“ stand die Solidarität zur RAF in der
westdeutschen Bevölkerung auf einem Tiefpunkt. Der Fahndungsdruck
auf die Gruppe wurde durch vermehrten Einsatz schwerbewaffneter
Polizeibeamter in der gesamten Bundesrepublik zunehmend
verstärkt. In dieser gesellschaftlichen Situation erfolgten die
Verhaftungen der RAF-Gründungsmitglieder, wohlgemerkt in fast
allen Fällen durch Hinweise aus der Bevölkerung. Die Aktivitäten
der „ersten RAF-Generation“ in der Illegalität nahmen mit den
Verhaftungen ein rasches Ende; bis zur Stockholm-Besetzung im
Jahr 1975 wurde die RAF für keine mit der „Mai-Offensive“
vergleichbaren Taten verantwortlich gemacht. Viele Politikerinnen
und Politiker atmeten auf: die zu diesem Zeitpunkt kurze
Geschichte der RAF schien bereits beendet. Wie falsch diese
Einschätzung war, sollte sich in den nächsten Jahren zeigen.
Folge 3 erzählt die Geschichte der RAF ab der Verhaftungswelle im
Juni/Juli 1972 bis zum Ende des Jahres 1973 mit Schwerpunkt auf
Hessen nach. In diese Phase fällt die Einrichtung des „infos“,
der erste große Prozess gegen Horst Mahler in Berlin, die ersten
beiden Hungerstreiks der inhaftierten RAF-Mitglieder sowie die
Versuche von nicht verhafteten Mitgliedern und Unterstützerinnen
und Unterstützer, die Gruppenstrukturen der RAF wiederaufzubauen
und zu professionalisieren. Die Folge enthält subjektive
Wahrnehmungen von den Zeitzeuginnen Renate Aßmus und Ulrike
Fabricius und dem Zeitzeugen und RAF-Anwalt Kurt Groenewold, die
von der Moderation in den breiten historischen Kontext
eingeordnet werden.
Shownotes
Skripterstellung: Duška Roth, Lorenz Hoffmann und Robert Wolff
Moderation: Duška Roth und Lorenz Hoffmann
Gäste: Renate Aßmus, Ulrike Fabricius und Kurt Groenewold
Musik und Abmischung: Olaf Parusel
Timestamps:
00:00: Rückblick Mai-Offensive 1972 und Verhaftungswelle
03:35: Haftbedingungen der RAF-Mitglieder
08:07: Solidarität mit den inhaftierten RAF-Mitgliedern
14:38: Das Info als zentrales Kommunikationsmittel der
RAF-Gefangenen
18:17: Unterstützung von Außen – Diskussionen
19:27: Debatte: politische Gefangene oder Kriminelle?
20:50: Debatte: Die „Sympathisanten“
23:05: Prozess Horst Mahler
24:47: Haftbedingungen und 1. Hungerstreik
28:42: Aktivitäten Rote Hilfe Frankfurt am Main
31:10: 2. Hungerstreik
31:44: Pressekonferenz Paris und Pressemitteilung Kirchentag
35:10: Zersplitterung der Linken und Ausblick Folge 4
Literatur:
Terhoeven, Petra (2022): Die Rote Armee Fraktion. Eine Geschichte
terroristischer Gewalt,
https://hlz.hessen.de/publikationen/publikationsverzeichnis/details/die-rote-armee-fraktion/
ID Verlag (Hrsg.) (1997): Rote Armee Fraktion - Texte und
Materialien zur Geschichte der RAF:
https://www.nadir.org/nadir/archiv/PolitischeStroemungen/Stadtguerilla+RAF/RAF/raf-texte+materialien.PDF
Aufsätze:
Wolff, Robert (2020): Folter und Mord an den „Helden des Volkes“
in bundesdeutschen Justizvollzugsanstalten? Das
konspirationistische Weltbild der Roten Armee Fraktion,
1970–1977,
https://imdialog.akademie-rs.de/ojs/index.php/idadrs/article/download/256/198/
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