Folge 11: Lügenpresse!, Teil 1: Journalismus in der Vertrauenskrise
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vor 4 Jahren
In der Coronavirus-Pandemie erfreut sich der Kampfbegriff der
Lügenpresse wieder grosser Beliebtheit: Ein Teil der Bevölkerung
glaubt, dass die Pandemie eine globale Verschwörung ist und, dass
die Medien das Volk systematisch belügen. Über solche
Verschwörungstheorien kann man schmunzeln. Doch das Vertrauen in
journalistische Medien sinkt weltweit seit Jahren. In dieser
Folge versuchen wir zu verstehen, warum.
Es gibt unterschiedliche Gründe für die Vertrauenskrise des
Journalismus — und zumindest teilweise sind die Medien selber
daran schuld. Und zwar nicht zuletzt, weil Medien nur selten
fundiert Gesellschaftskritik betreiben. Anstatt gesellschaftliche
Machtstrukturen kritisch zu hinterfragen, reproduzieren Medien
diese einfach oft; unter anderem, weil sie “neutral” bleiben
wollen und den Zugang zu politischen und wirtschaftlichen Eliten
nicht aufs Spiel setzen möchten. Doch all die Menschen, die nicht
zu den Eliten gehören und die im gesellschaftlichem Ist-Zustand
materiell leiden, werden so vom Diskurs ausgeschlossen. Dass
diese Menschen sich dann von Medien abwenden, ist keine
Überraschung.
Der Weg aus der Vertrauenskrise der Medien ist darum eine
Rückbesinnung auf die Kernaufgabe des Journalismus: Kritik an
Eliten, an Machtstrukturen, an Ungleichheit, an Ungerechtigkeit.
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