Folge 10: Frugalismus und das leere "Spar' dich reich"-Versprechen
23 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Die Frugalismus-Bewegung, die auch unter dem Akronym FIRE
(Financial Independence, Retire Early) bekannt ist, verspricht
einen Ausweg aus dem Hamsterrad der Lohnarbeit: Wenn man fleissig
Geld spart und in Aktien anlegt, kann man schon jung in Rente
gehen und dem tristen Trott der Arbeit Adieu sagen. Ein einfacher
“Lifehack”, um das System zu überlisten.
Das versprechen zumindest Frugalismus-Gurus, die in den Medien
immer wieder eine unkritische Plattform erhalten, um für sich
Werbung zu machen. Diese Frugalismus-Gurus verdienen mit ihren
Frugalismus-Tipps gutes Geld und werden teilweise sogar richtig
reich, nicht zuletzt mit Provisionen für Produkte und
Dienstleistungen, die sie ihrer Anhängerschaft andrehen. Peter
Adeney hat so mit seiner Webseite “Mr. Money Mustache”, dem
bekanntesten Ankerpunkt der Frugalismus-Bewegung, Millionen
verdient.
Frugalismus ist bestenfalls ein Lifestyle für eine handvoll
privilegierter Menschen, die wohlhabend genug sind, um
Kapitalisten zu werden. Denn Frugalismus ist genau das: Der
Aufstieg in die Kapitalistenklasse. Diese Neo-Kapitalisten können
dann auf dem Rücken all der Arbeiterinnen und Arbeiter, die
produktiv sind und die Wirtschaft am Laufen halten, ein schönes
Leben leben.
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