Newsflash: Echinaforce, Corona und die Anatomie eines Medienhypes

Newsflash: Echinaforce, Corona und die Anatomie eines Medienhypes

30 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

Im September 2020 haben zahlreiche Medien über eine
wissenschaftliche  Sensation berichtet: Das Schweizer
Naturheilmittel Echinaforce, ein  Extrakt des
Purpur-Sonnenhuts, sei gegen das neue Coronavirus wirksam,
 wie eine neue Studie zeige. Die Geschichte entwickelte sich
rasch zu  einem Medienhype, und es gab einen Ansturm auf
Echinaforce -- die Kassen  der der Herstellerin A.Vogel AG,
die an der Studie mitbeteiligt war,  wurden dank des
Medienhypes prall gefüllt.





Auf den zweiten Blick zeigt sich aber, dass der Medienhype im
 wesentlichen heisse Luft ist. Die Studie hält nicht, was
sie verspricht.  Die Berichterstattung war vor allem zu
Beginn sensationalistisch und  unkritisch. Und alle
beteiligten Parteien hatten ein Interesse am  Medienhype,
weil sie damit Geld verdienen; die Medien wie auch die
 Herstellerin des Naturheilmittels. Schlechte Wissenschaft,
gefährliche  Medienlogiken und kapitalistische Fehlanreize
sind ein perfektes Rezept  für einen Medienhype.





Für diese Folge haben wir mit Denis Uffer, Arzt und Präsident des
Vereins für kritisches Denken gesprochen, sowie mit Beat Glogger,
Wissenschaftsjournalist und Gründer des Wissenschaftsmagazins
higgs.  Wir haben auch mit dem Autor des Blick-Artikels, der
den Hype  losgetreten hat, gesprochen -- aber der
Blick-Verlag Ringier hat ihm  einen Maulkorb verpasst. Der
Pressesprecher der A.Vogel AG, der  Herstellerin des
Naturheilmittels Echinaforce, hat es explizit  abgelehnt,
unsere Frage, ob die Firma an der Berichterstasttung in
 irgendeiner Art beteiligt war, zu beantworten.





Diese Folge ist ein Newsflash: Ein Format, in dem wir im
Unterschied zu  unseren regulären Folgen aktuelle Ereignisse
aufgreifen und kritisch  beleuchten.

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