Kirchenglocken spielen Jazz: Matthias Schriefls «Geläut»

Kirchenglocken spielen Jazz: Matthias Schriefls «Geläut»

Matthias Schriefl wuchs in einem Wallfahrtsort im Allgäu auf. Das Läuten der Glocken prägte seinen Alltag. Während des Lockdowns hatte der Jazztrompeter Matthias Schriefl ein tiefgreifendes Glockenerlebnis. Er beschloss, für Kirchenglocken Jazzmusik z ...
28 Minuten

Beschreibung

vor 10 Monaten
Matthias Schriefl wuchs in einem Wallfahrtsort im Allgäu auf. Das
Läuten der Glocken prägte seinen Alltag. Während des Lockdowns
hatte der Jazztrompeter Matthias Schriefl ein tiefgreifendes
Glockenerlebnis. Er beschloss, für Kirchenglocken Jazzmusik zu
schreiben. Als Kind spielte Matthias Schriefl in der
Familienblasmusik beim Gottesdienst Trompete. Während die anderen
nach Noten spielten, improvisierte er gerne. Im
römisch-katholischen Internat übte er in einem Kellerraum «wie ein
Besessener», wie er sagt. Heute gehört Matthias Schriefl zu den
wichtigsten Jazztrompetern Europas. Schon als Kind liebte er den
Klang der Glocken. Während des Lockdowns lauschte er allabendlich
dem Vollgeläut aller Kirchen Kölns. Es war die einzige Musik, die
im öffentlichen Raum erklingen durfte. Und der Jazztrompeter
beschloss, Glocken in Konzerten als Musikinstrument einzusetzen. Er
spielt gemeinsam mit einer vierköpfigen Band, die er eigens für
«Geläut» ins Leben rief. Matthias Schriefl liebt Rituale, er liebt
Weihrauch und gemeinsamen Gesang. Über Spiritualität sprechen fällt
ihm schwer. In seiner Musik bringt er seine Innenwelt zum Ausdruck.
Er hat für einzelne Kirchenglocken und Vollgeläute Musik
komponiert, die zu Herzen geht.

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