Paul Ronzheimer über Ausnahmesituationen und journalistische Ausdauer.
turi2-Chefredakteur Markus Trantow im Gespräch mit "Bild"-Vize Paul
Ronzheimer
47 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Jahren
Krieg und Alltag: "Man kann in diesem Krieg kaum im klassischen
Sinne neutral sein", sagt Paul Ronzheimer im turi2 Jobs-Podcast
über den Ukraine-Krieg. Der Kriegsreporter und Vize-Chefredakteur
von "Bild" findet, dass die Berichterstattung "truthful" sein
sollte. Im Gespräch mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow sagt
er, das bedeute "unbedingt auch, die ukrainische Sichtweise und
Darlegungen kritisch zu hinterfragen". Nur weil er mit den
Ukrainern fühle und "glaubt, dass sie jedes Recht haben, sich zu
verteidigen", müsse er als Journalist dennoch "genau hinschauen".
Ronzheimer hat schon aus vielen Kriegs- und Krisengebieten
berichtet – der Krieg in der Ukraine sei jedoch "ganz
anders". Das liege vor allem daran, dass er das Land schon vor
Kriegsbeginn häufig besucht und dadurch eine "große persönliche
Bindung" habe. Gerade ist Ronzheimer zurück in Deutschland – solche
Kriegs-Auszeiten sind ihm extrem wichtig: "Wenn man teilweise
mehrere Wochen und Monate dort verbringt, wird man verrückt im
Kopf." Während seiner Heimatbesuche merkt Ronzheimer oft, "wie
viel ich zu verarbeiten habe". Selbst der Profi, der schon seit
Jahren als Kriegsreporter arbeitet, unterschätzt das häufig. Gerade
in diesem Jahr, in dem er insgesamt sieben Monate unterwegs war,
"ist das immer nur ein kurzes Ankommen". Ronzheimer nimmt im
Gespräch auch Stellung zu den Streichungen des Live-Programms von
Bild-TV: "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das nicht weh
tut", sagt der "Bild"-Vize, und lobt die "Startup-Stimmung" im
dritten Stock des Springer-Hochhauses. Gleichzeitig äußert er
Verständnis für die Verlagsentscheidung und geht davon aus, dass
die Berichterstattung auf Bild.de und in Breaking-News-Situationen
weitergeht. Der Sender sei ja nicht komplett weg. Im Podcast gibt
Ronzheimer auch Tipps für den Journalismus-Nachwuchs: Wer diesen
Job machen will, brauche eine "massive Ausdauer" – das gelte
grundsätzlich für Journalistinnen. Ronzheimer habe den Journalismus
viele Jahre lang "als absolute Prio über alles gestellt" – darunter
gelitten haben Familie und Freunde. "Vielleicht muss es nicht so
extrem sein", lenkt er ein – dennoch sei es eben kein
9-to-5-Job. Dieser Podcast ist Teil der Agenda-Wochen von
turi2: Bis zum 18.12. blicken wir jeden Tag auf die Themen, die die
Kommunikationsbranche zum Jahreswechsel bewegen. Am 11. Januar
erscheint die turi2 edition #20 – Agenda 2023 als Jahrbuch der
Kommunikation mit den Schwerpunkten Vielfalt, Nachhaltigkeit und
Resilienz.
Sinne neutral sein", sagt Paul Ronzheimer im turi2 Jobs-Podcast
über den Ukraine-Krieg. Der Kriegsreporter und Vize-Chefredakteur
von "Bild" findet, dass die Berichterstattung "truthful" sein
sollte. Im Gespräch mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow sagt
er, das bedeute "unbedingt auch, die ukrainische Sichtweise und
Darlegungen kritisch zu hinterfragen". Nur weil er mit den
Ukrainern fühle und "glaubt, dass sie jedes Recht haben, sich zu
verteidigen", müsse er als Journalist dennoch "genau hinschauen".
Ronzheimer hat schon aus vielen Kriegs- und Krisengebieten
berichtet – der Krieg in der Ukraine sei jedoch "ganz
anders". Das liege vor allem daran, dass er das Land schon vor
Kriegsbeginn häufig besucht und dadurch eine "große persönliche
Bindung" habe. Gerade ist Ronzheimer zurück in Deutschland – solche
Kriegs-Auszeiten sind ihm extrem wichtig: "Wenn man teilweise
mehrere Wochen und Monate dort verbringt, wird man verrückt im
Kopf." Während seiner Heimatbesuche merkt Ronzheimer oft, "wie
viel ich zu verarbeiten habe". Selbst der Profi, der schon seit
Jahren als Kriegsreporter arbeitet, unterschätzt das häufig. Gerade
in diesem Jahr, in dem er insgesamt sieben Monate unterwegs war,
"ist das immer nur ein kurzes Ankommen". Ronzheimer nimmt im
Gespräch auch Stellung zu den Streichungen des Live-Programms von
Bild-TV: "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das nicht weh
tut", sagt der "Bild"-Vize, und lobt die "Startup-Stimmung" im
dritten Stock des Springer-Hochhauses. Gleichzeitig äußert er
Verständnis für die Verlagsentscheidung und geht davon aus, dass
die Berichterstattung auf Bild.de und in Breaking-News-Situationen
weitergeht. Der Sender sei ja nicht komplett weg. Im Podcast gibt
Ronzheimer auch Tipps für den Journalismus-Nachwuchs: Wer diesen
Job machen will, brauche eine "massive Ausdauer" – das gelte
grundsätzlich für Journalistinnen. Ronzheimer habe den Journalismus
viele Jahre lang "als absolute Prio über alles gestellt" – darunter
gelitten haben Familie und Freunde. "Vielleicht muss es nicht so
extrem sein", lenkt er ein – dennoch sei es eben kein
9-to-5-Job. Dieser Podcast ist Teil der Agenda-Wochen von
turi2: Bis zum 18.12. blicken wir jeden Tag auf die Themen, die die
Kommunikationsbranche zum Jahreswechsel bewegen. Am 11. Januar
erscheint die turi2 edition #20 – Agenda 2023 als Jahrbuch der
Kommunikation mit den Schwerpunkten Vielfalt, Nachhaltigkeit und
Resilienz.
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