"Möglichst diverse Leute" – Saruul Krause-Jentsch Arbeiten und Anderssein bei Spotify.

"Möglichst diverse Leute" – Saruul Krause-Jentsch Arbeiten und Anderssein bei Spotify.

Spotify-Managerin Saruul Krause-Jentsch im Gespräch mit Heike Turi
45 Minuten
Podcast
Podcaster

Beschreibung

vor 2 Jahren
Auffälliger Aufstieg: "Es hat mir nie geschadet, irgendwie
aufzufallen oder anders zu sein", sagt Saruul Krause-Jentsch im
Jobs-Podcast mit turi2-Verlegerin Heike Turi. Mit Blick auf die
steile Karriere der gerade einmal 33-Jährigen trifft das
augenscheinlich zu: Nach Stationen bei Condé Nast und Bertelsmann
geht Krause-Jentsch zu Spotify und ist dort seit 2020 als Head of
Studios DACH verantwortlich für alles, was mit Podcasts
zusammenhängt – von der Entwicklung neuer Formate über die
Betreuung der mittlerweile über 70.000 deutschsprachigen Podcasts
bis hin zum Entdecken neuer Talente. Seit 2022 erfreut sich
Krause-Jentsch zusätzlich an der Schlagfertigkeit und dem schwarzen
Humor der Briten, da sich ihr Zuständigkeitsbereich um UK und
Irland erweitert hat. Durch Remote-Arbeit lassen sich die
unterschiedlichen Regionen gut nebeneinander managen, erzählt sie.
Generell schreibt Spotify das flexible Arbeiten groß. Zum Beispiel
sind die Arbeitsplätze im Berliner Großraumbüro nicht fest
zugeteilt. Persönliche Utensilien vermisst Krause-Jentsch an ihrem
Schreibtisch nicht. Dass eines Tages mal ein Bild von ihrem Hund
darauf steht, wäre ohnehin ihr größter Albtraum, lacht sie: "Diese
Person bin ich nicht." Während der Corona-Zeit führt Spotify Work
from Anywhere ein und bekommt dadurch Mitarbeitende, "die wir sonst
nicht bekommen hätten". Das seien etwa Menschen, "die vielleicht
eher von physischer Präsenz ausgeschlossen sind, weil sie
Care-Arbeit zu Hause leisten". Mit regelmäßigen Get-togethers und
Workshops vor Ort gibt es dennoch wichtige Anker: "Strategisch und
kreativ arbeitet es sich in Person schon noch besser." Als Chefin
legt Krause-Jentsch Wert darauf, einen klaren Fokus zu setzen – und
dass jeder die langfristige Marschrichtung verinnerlicht. Dabei
legt sie eine Geschwindigkeit an den Tag, die "teilweise ein
bisschen überfordernd" sein kann, wie sie selbst zugibt. Dann
müssen sie ihre Kolleginnen gelegentlich bremsen und sagen: "Das
geht jetzt ein bisschen schnell, wir brauchen noch ein, zwei
Überlegungen." Wer bei Spotify anfangen will, sollte neben einer
Leidenschaft für das Thema Podcast eine "gewisse Macher-Mentalität"
mitbringen, also keine Angst vor dem Scheitern haben. "Lieber
machen, als reden", rät Krause-Jentsch allen Bewerbenden. Auch die
Bereitschaft, "gerne etwas mehr geben" zu wollen, sei wichtig.
Internationales Know-How kommt ebenso gut an, ist aber kein Muss.
Denn gerade unterrepräsentierte, marginalisierte Gruppen hätten gar
nicht die Möglichkeit, so viele Praktika zu machen. Schließlich sei
es das Ziel, "möglichst diverse Leute" zu Spotify zu bringen. Wer
beruflich weiterkommen will, sollte vor allem Fragen stellen, um
aufzufallen: "Wer nicht fragt, wird doch häufig übersehen." Darüber
hinaus erzählt Krause-Jentsch, was sie geworden wäre, hätte es
nicht bei Spotify geklappt, ob sie sich selbst als Role Model sieht
und warum ihr die Frage danach, ob es nicht schon genug Podcasts
gibt, auf die Nerven geht. Das Gespräch erscheint im Rahmen der
turi2 Podcast-Wochen. Weitere Interviews, Podcasts, Profi-Tipps und
Hör-Empfehlungen gibt es täglich bis zum 9. Oktober. Am 12. Oktober
erscheint außerdem die gedruckte turi2 edition #19 Audio – jetzt
schon das kostenlose E-Paper vorbestellen.
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